43.Kapitel

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"MACH die Augen auf und sieh mich gefälligst an.", schrie er. Seine Hand landete mit einem schallenden Geräusch auf meiner Wange und hinterließ einen brennenden Schmerz. Ich spürte, wie mir heiße Tränen in die Augen schossen und langsam meine Wange herunterrollten.

"Hör auf zu heulen, das hast du dir ganz alleine zuzuschreiben!",schrie er. Schon wieder traf seine Hand auf meine Wange und endlich öffnete ich meine Augen.

Kristallklares blau traf auf mattes blau. Seine Augen schienen mir förmlich in die Seele zu blicken, alle meine Gedanken aufzusaugen und mir meine Willenskraft zu nehmen.

''Weißt du , eigentlich wollte ich dir ja noch ein bisschen Zeit auf dieser Erde gewähren, aber mit diesem Anruf hast du es dir leider, leider verspielt.'', presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich schluckte trocken und dachte fieberhaft darüber nach, was er noch alles mit mir anstellen würde, doch meine Sinne waren von der Angst und dem Schmerz wie verschleiert. Ich konnte und wollte mir diese ganzen Grausamkeiten, die sein krankes Hirn konstruierte, nicht vorstellen. Ich war mir sicher, dass mir dies die letzte Hoffnung auch noch rauben würde.

Ich leckte mir über meine aufgerissenen Lippen und nahm einen tiefen Atemzug, bevor ich ansetzte um den größten Fehler meines Lebens auszusprechen. Wie naiv ich doch einfach war, aber ich wollte die Hoffnung einfach nicht fallen lassen, mich krampfhaft an diesem klitzekleinen Hauch Hoffnung festhalten. Erstaunlicherweise war von meiner zwanghaften Stummheit nichts mehr zu spüren und die Worte gingen mir wie Butter über meine Zunge:'' B-iii-tte!Lassss mi-ich doo-cch ei-iinfach gehen.''

Die Tränen rannten nun förmlich in Bächen über meine Wangen und tropften auf den harten Betonboden.

Dexter legte nur den Kopf in den Nacken und fing an zu lachen. Er lachte einfach, aber es war nicht dieses normale Lachen, es war das selbe Lachen, das Marie in ihren Tod begleitete.

''Glaubst du wirklich ich bin so naiv, Amanda?''

Er richtete seinen Blick wieder auf mich. Sie waren stechend und kalt und ich kam mir auf eine seltsame Weise entblößt vor, als wüsste er genau, was ich dachte, als wären all meine Gedanken wie ein offenes Buch, dass er bloß zu öffnen und dann zu lesen brauchte.

''Ich weiß doch genau, dass du nur mit deinen zarten Fingern zu schnipsen brauchst und alle tanzen nach deiner Nase. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben, also werde ich derjenige sein der dieser Intrige ein Ende bereitet.''

Ein grausam verliebtes Lächeln zierte seine Lippen. Ich schloss die Augen und versuchte vergeblich, endlich das Rinnsal von Tränen zu stoppen. In meinem Kopf schwirrten grausame Gedanken umher wie ein wütend gewordener Schwarm Bienen.

Er hatte Recht. Er wusste alles. Und das alles könnte er beenden. Doch woher wusste er das alles?

"H-hör auf!", stammelte ich mehr zu mir selbst als zu ihm. Mir war eins klar, wenn ich diesen Gedankengängen die Oberhand überließ, würden sie meine Seele Stück für Stück zerfressen.

''Weißt du deine Familie hat mir mein ganzes Leben ruiniert. Eigentlich bist du allein das große Projekt, was hier über den Tisch zu gehen hat. Schließlich bist du Daddys kleine Prinzessin, die wird er bestimmt nicht gerne verstümmelt in einem Park vorfinden wollen Die ganzen Leichen waren nur zum Spaß und sollten austesten bis an welche Grenzen man gehen konnte, um einer bestimmten Person, in diesem Fall dir, den größten, langsamsten und qualvollsten Tod zuzubereiten.''

Mein ganzer Mund fühlte sich wie die Sahara an, als wenn mein Körper den ganzen Speichel aus meinem Körper gesogen hätte. Auch meinen Lippen erging es nicht besser, sie waren immernoch blutig und aufgerissen.Dabei war es sowieso undenkbar das sie nach so kurzer Zeit wieder verheilt waren, es war ja schon ein Wunder, dass ich wieder einigermaßen sprechen konnte und nicht mehr wirres Zeug faselte. Ich fühlte mich schmutzig, ich hätte längst eine Dusche vertragen können. All der Luxus, den ich in meinem Zuhause gehabt hatte, war verschwunden und spielte keine Rolle mehr. Das einzige, was jetzt noch zählte, war zu überleben. Diesem Alptraum zu entkommen, auch wenn es für mich nicht mehr vorstellbar war jemals aus dieser Hölle zu fliehen.

''W-was haben wir dir denn getan?'',stotterte ich.

''Das kann dein Vater dir schön selber erklären, wenn ihr euch irgendwann in der Hölle wiedertrefft, da gehört nämlich solch ein Abschaum hin!''

''Und du bist keiner , mit solch abscheulich kranken Ideen? DU bist hier derjenige der in die Hölle gehört!''Nachdem ich es ausgesprochen hatte merkte ich erst was für einen Fehler ich so eben gemacht hatte.

''E-es tut mir leid. D-das wollte ich nicht.''

''UND OB DU DAS WOLLTEST, DU KLEINE ROTZGÖRE!!!'',schrie er und schmetterte mich auf den Boden. Ich hatte ganz vergessen, dass er mich an den Fetzen meiner Kleidung in die Höhe gezogen hatte. Doch jetzt musste ich mich schmerzhaft erinnern, indem ich meine abgemagerten Knochen gefährlich knacken hörte. Ein wie von der Tarantel gestochener Schrei meinerseits brachte mein Trommelfell zum Scheppern und auch Dexter blickte mich für einen kurzen Moment verdutzt an. Doch schnell fasste er sich wieder und schüttelte den Kopf.

Dann beugte er sich bedrohlich langsam zu mir hinab und starrte mich hasserfüllt an. Dann schnellte seine Hand hervor und packte mich an den Haaren. Leise wimmernd vor Schmerz wollte ich seine Hand wegschieben, doch er schlug meinen Arm mit seiner freien Hand wütend beiseite. Dann riss er mich ruckartig hoch und kleine schwarze Punkte begannen, vor meinen Augen zu tanzen. Der Schmerz war beinahe unerträglich. Doch ich riss mich zusammen und versuchte, mich auf meinen unsicheren Füßen zu halten. Grade, als ich das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, zerrte Dexter mich aus dem Raum und durch den langen Flur.

Immer wieder drohte ich zu stolpern und konnte mich erst im letzten Moment wieder fangen. Nach einer gefühlten Ewigkeit voller Schmerz und Unsicherheit waren wir an einer Tür mit einer dicken, schweren Stahltür angelangt. Er warf mich wieder auf den Boden und stemmte sich mit seiner massigen Gestalt gegen die Tür, die, ächzend unter ihrem eigenen Gewicht, langsam aufging. Sie enthüllte nichts als unendlich scheinende Dunkelheit. Als er das Licht anknipste, blickte ich mit Entsetzen auf einen riesigen, stählernen Folterstuhl.


Hey Leutz :* Neues Kapitel seit 1 1/2 Monaten glaube ich haha :D Tut mir leid das ihr so lange auf euer Kapitel warten musstet. Ich habe gemerkt, dass ich mit 2 Kapitel nicht ganz hinkomme.Ich schätze es werden doch 4. Allein in diesem Kapitel habe ich nur 3 Punkte aus dem Ablauf geschafft den ich gemacht habe. Aufjedenfall kommt bald wieder ein Update. Wir haben jetzt in Niedersachsen ja auch endlich Ferien *-* Lot's of love to you cuties

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