Kapitel 35 - Und ohne dich

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Der Flug dauerte für meinen Geschmack viel zu lange. Mir wusste mit jeder Sekunde bewusster, dass etwas nicht stimmte. Nicht selten nervte ich Admiral Yularen mit den Fragen: "Können Sie mir sagen, wann mir endlich unsere Ziel erreichen ?", oder "Wie lange dauert das denn noch ?" Die Tatschache, dass Felucia am äußeren Rand von der Galaxis befand verschnellerte die Reise nicht wirklich.

Ich saß in meiner Kammer und stütze meine Stirn auf meine Hände. Es war fürchterlich zu wissen, dass etwas mit Ahsoka nicht stimmte und man selber nichts tun konnte. Weil ich nicht wusste, was ich sonst tun sollte stand ich auf und verließ meine Kammer. Grübelnd lief ich durch die vielen Gänge der Resolute. Mir war nicht bewusst, wohin mich meine Füße trugen, erst als ich direkt vor der Tür zur Brücke standt realisierte ich wo ich war. Ich atmete einmal tief ein und betrat dann die Brücke. Ich ging auf Admiral Yularen zu, der in das tiefen, vorbeiziehende Universum sah. Er hielt seine Hände hinter seinem Rocken und bemerkte mich anscheinend nicht. Ich machte gerade den Mund auf, um ihn zu fragen, wann wir in Coruscant eintreffen würden, doch mit einer Handbewegung brachte er mich zum Schweigen. Er drehte sich um. Er sah mir in die Augen, "Wir sind in wenigen Minuten da." Dann, ohne mir Zeit zu lassen, mich von ihm zu verabschieden lief er einige Schritte nach vorne und rief: "Alles für den Sprung aus dem Hyperraum vorbereiten!" Ich rückte meinen Gürtle zurecht und folgte ihm dann. "Es tut mir leid, dass ich Ihnen so plötzlich befohlen habe..." Er unterbrach mich. "Ich hoffe nur das ihr Grund ein guter ist." Ich nickte und murmelte: "Ja, dass hoffe ich auch." Er hörte es jedoch nicht. "Admiral, eine Frage habe ich jedoch noch." Er hielt im Gehen an, seufzte und ließ seine Stirn auf seine Hand fallen. "Was gibt es ?", fragte er ruhig. "Wie lange wird es dauern, bis wir mit dem Kreuzer landen werden und ich zum Jedi-Tempel gehen kann ?" Er seufzte ein wieder, drehte sich um und sah mich an. "Für einen Jedi seid ihr sehr ungeduldig..." Ich konnte in seinen Augen eine Spur von Heiterkeit erkennen, allerdings verblasste sie so schnell, dass ich mich fragte, ob ich mir es nur eingebildet hatte. "Geduld war mich nie meine Stärke.", stellte ich fest, "Admiral..." Er unterbrach mich. "Ihr werdet am schnellsten beim Jedi-Tempel sein, wenn ihr in ein Kanonenboot steigt, dass euch, sobald wir in die Atmosphäre eingedrungen sind zu euren Ziel bringt." Ich nickte dankbar und wollte gerade ein 'Dankeschön' aussprechen, als er mich abwinkte. "Ihr solltet zu eurem Schiff gehen." Also machte ich mich auf den Weg zum Haupthangar.

"Admiral Yularen hat mir bereits Bescheid gesagt.", begrüßte mich einer der Piloten, "Alles steht für euren Aufbruch bereit." Ich nickte und stieg in das Kanonenboot. Anstatt mich hin zustellen setzte ich mich auf den Boden des Raumschiffs. Ab jetzt kam mir alles so, wie ein Traum vor. Alles war so dumpf und alles schien so wertlos zu sein. Daher merkte ich nicht, wie der Kreuzer erst aus dem Hyperraum sprang und dann das Kanonenboot startete. Als als ein kleiner Ruck durch das Schiff ging sah ich wieder klar. Ich blickte aus den mittlerweile offenen Türen und sah, dass wir uns unmittelbar in der Nähe des Jedi-Tempels befanden. "Schneller !", rief ich dem Piloten zu. Die ganze Reise hatte ich gehofft, dass, was immer auch passiert war, ich nicht zu spät kam. Aber gerade, als wir über dem Jedi-Tempel schwebten bemerkte ich die zwei Personen, die sich dort unterhielten. Keine Frage, es waren Meister Skywalker und Ahsoka. "Wie hoch sind wir hier ?", brüllte ich dem Piloten zu, ohne die beiden aus den Augen zu lassen und stand auf. Hoffentlich konnte Meister Skywalker sie noch ein wenig aufhalten. "Etwa 650 Fuß, Sir." Ohne etwas weiters zu sagen sprang ich aus der offenen Tür hinaus und raste direkt auf den Süd-östlichen Ausgang zu. Ahsoka hatte Meister Skywalker den Rücken zu Gewand und ging jetzt auf die Treppen des Jedi-Tempels zu. Ich Streckte meinen Körper durch um mich schneller zu sein. Erst in letzter Sekunde drehte ich mich in der Luft und landete auf meinem Linken Knie, auf meinem rechten Fuß und auf meiner rechten Hand. Ich spürte wieder, wie sich meine neue Wievelsäule kurz durchbog und dann wieder ihre normale Form annahm. Der Boden unter mir splitterte und Hunderte kleiner Steinsplitter flogen durch die Gegend.
Langsam drehte Ahsoka sich um. Ich erblickte ihre großen blaunen Augen und mir wurde es ganz kalt. In ihren Augen lag tiefe Traurigkeit und Enttäuschung, von den Tränen ganz zu schweigen. Ich and auf und umarmte sie. Auch sie nahm mich in den Arm. Sie legte ihren Kopf auf meine Schultern und fing an zu schluchzen. Ich versuchte sie zu beruhigen. "Alles wird gut!", versprach ich ihr. Sie sah mich wieder an. An ihren Wangen rannen Tränen herab. "Was ist passiert ?", fragte ich bemüht sie nicht aufzuregen. Sie schluchzte wieder, antwortete mir aber dann: "Ich wurde eines Verbrechens beschuldigt, dass ich nicht begangen habe. Man hat mich aus dem Jedi-Orden ausgestoßen und jetzt verlasse ich ihn." Mit jedem Wort, das sie sprach verkleinerte sich meine Hoffnung, dass wieder alles gut werden würde. "Aber was soll das bewirken ?", fragte ich. "Du verstehst nicht! Du bist und wirst nie in der Lage sein, die ich durchgestanden habe !", warf sie mir vor, "Ich bin nicht schuldig, das weiß jeder, und doch fühle ich mich schuldig. Es ist, weil... Weil der Jedi-Rat mir nicht vertraut hat. Wenn er mir nicht traut, wie soll ich dann mir trauen ?" Sie trat einen Schritt zurück und verschränkte ihre Arme und sah zu Boden. "Ich muss mit mir ins Reine kommen. Ohne den Jedi-Rat. Und ohne dich." Mit diesen Worten ging sie weiter auf die Treppe zu und stieg sie schließlich herab. Sprachlos sah ich ihr hinter her und wollte etwas sagen, doch mir fiel nichts angemessenes ein. "Ich liebe dich!", flüsterte ich ihr leise zu, jedoch laut genug, dass sie es hören konnte. Ich prägte mir alles ein, was ich erblickte. Von ihrer Togruta-Kleidung, über ihre Lekku, bis hin zu ihrem federleichtem Schritt. Ich sah ihr hinter her, bis nichts mehr von ihr zu sehen war. Erst jetzt fiel mir die Vision wieder ein, die ich vor über einem Jahr hatte.
Ich sah ich wie eine einzelne Person, ich war aus meiner Perspektive zu weit entfernt um sie erkennen zu können, die, die Treppen des Tempels hinunter, auf das, das darunter liegende Corusant, zu gehen.
Jetzt wusste ich, dass Ahsoka damit gemeint war. Und erst jetzt Begriff ich das Ausmaß der Endgültigkeit dieser Vision. Mir Kamen die Tränen. Einige Sekunden blieb ich reglos stehen, dann drehte ich mich um und ging langsam auf Meister Skywalker zu, den ich bis jetzt völlig vergessen hatte. Er hielt etwas in seiner ausgestreckten Hand, blickte jedoch in die Ferne. Es war eine Kette, die er in der Hand hielt, aber nicht irgendeine Kette, sondern Ahsokas Silkakette, die ihren Padawan-Zopf darstellen sollte. Ich stellte mich neben den Jungen Jedi-Ritter und sah mit ihm in die Ferne.

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