Drei Mädchen, ein Haus ~Tag 5

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*Millie*
Den ganzen morgen über schaute Leo nicht zu Sophie. Zu mir guckte sie immer nur ganz kurz, mit einem Lächeln im Gesicht.
Es war ein relativ normaler morgen. Sophie ging in ihre Klasse, ich hatte meinen Unterricht und Leo ihren. Leon war heute krank, darum kam nur Luke zu uns. Inzwischen hatte sich Leo gut mit ihnen angefreundet.
Ich fuhr ein wenig schneller und bereitete Zuhause alles vor. Es sah wunderschön aus und Leo klingelte schon an der Tür. Sie legte ihr Board und die Tasche ab und zog sich Schuhe und Jacke aus. Ich hielt ihr die Augen zu, um sie ins Wohnzimmer zu führen. Sie war total begeistert:"Ohh das ist soo süß! Das ha..." Ich hielt ihr den Finger vor den Mund, machte:"Ssscchhht!" Und küsste sie. Irgendwann fielen wir aufs Sofa, es war breit genug für uns beide nebeneinander und wir zogen und aus. Diesmal so gut wie komplett. Wir machten es ganz gemütlich und ließen uns Zeit. Doch dann hörte man plötzlich:"Millie! Oh gott!" Ich zog uns schnell eine Decke drüber."MUM?! Ich dachte du kommst erst heute Abend!?", schrie ich entsetzt. Sie ging in den Flur zurück und rief von dort:"Anziehen und Leo geht nach Hause, mit dir red ich später Millie!" Es war der schrecklichste Moment in meinem Leben. Vorallem nachdem, was ich Leo gestern versprochen hatte.
Wir zogen uns, wie gefordert, an. Leo guckte keinen von uns an sie schaute nur zum Boden runter. Sie sah aus, als würde sie gleich weinen. Letztendlich war sie dann auch ganz schnell verschwunden. Ich ging in mein Zimmer und verkroch mit unter meiner Decke.
Zwischendurch kam meine Mutter rein und sagte:"Ich hol jetzt Sophie ab und dann reden wir!" Ich fands gut, dann hatte ich noch ein wenig Zeit, wobei so ein Gespräch ohne Sophie im Haus sehr viel sinnvoller wäre. Kurze Zeit spielte ich mit dem Gedanken abzuhauen. Nicht so richtig, mit Nächtelang verschwunden sein, nur so ein bisschen, bis Mum schon schläft. Am besten zu guten redezeiten immer weg sein. Aber daraus wurde nichts, als schon die Haustür aufgeschlossen wurde.
Tür auf, Licht an,Tür zu. Sie kam rauf zu meinem Bett und setzte sich an die hintere Wand. "Millie, setzt du dich bitte auch?!", befahl sie mir. Ich kam also unter der Decke hervor und schnappte mir zur Beruhigung mein riesiges, flauschiges, fettes Einhorn(Bild) und umarmte es. "Das wievielte mal?", fragte sie. "Erstes", antwortete ich knapp und spielte ein wenig mit den Einhorn Hufen. Sie seufzte:" Und sie hat bestimmt die ganze Woche hier übernachtet, oder?" Ich nickte nur. "Das Gästezimmer ist aber nicht fertig gemacht...", stellte sie fest. Ich verdrehte die Augen und sie meinte:"In deinem Bett?! Millie also... aber..." "Mum wir haben in Unterwäsche nebeneinander gelegen, haben uns geküsst und ich bin manchmal in ihren Armen eingepennt. Ganz ehrlich was is daran so schlimm, wir lieben uns halt! Du bist doch nur eifersüchtig, dass du keinen mehr abkriegst!", unterbrach ich sie. Ich ließ saß Einhorn liegen und war schon unten am Bett, als sie grimmig rief:"So Fräulein, jetzt aber ganz schnell wieder hier hoch!" Ich lehnte mich also wieder gegen die Wand und umarmte das Einhorn noch fester. Ich kämpfte mit den Tränen und als von meiner Mutter nichts kam fragte ich wütend:"Meine Fresse jetzt sag doch was dein Problem ist ansonsten kann ich dir auch nich helfen!" "Mein Problem? Du fragst nach dem Problem? Wie muss man sich als Mutter fühlen und verhalten, wenn man seine 14 jährige Tochter in einem romantischen Wohnzimmer mit einem Mädchen auf dem Sofa f*cken sieht?!", schrie sie mich verzweifelt an. Ich wusste keine Antwort, aber warum auch immer murmelte ich:"Es war schön." Ich lehnte meinen Kopf an das Einhorn, sodass ich zu Wand guckte und merkte, wir mir ein paar Tränen das Gesicht runter liefen. Ich hörte, wie meine Mutter ging und sie machte wieder das Licht aus. Ich kuschelte mich unter die Decke und drückte das Einhorn fest an mich. Ich weinte mich in den schlaf.
Irgendwann Nachts wurde ich wach, da ich das Essen verschlafen hatte bekam ich hunger. Ich war leider in Klamotten ein geschlafen, ging aber einfach so in die Küche. Als ich mir etwas aus dem Kühlschrank holen wollte war ein Rest vom Abendessen liebevoll, mit einem Zettel oben drauf, verpackt:
"Liebe Millie,
ich hab mir schon gedacht, dass du Nachts noch hunger kriegst. Das Essen kann man auch kalt zu sich nehmen. An deiner Stelle hätte ich auch keine Antwort gewusst. Außerdem weiß ich ja nicht, was in den Tagen zuvor passiert ist, dass ihr euch tatsächlich dazu entschieden habt es zu machen. Vielleicht wäre es auch besser gewesen, wenn ich ganz leise wieder verschwunden wäre, aber vielleicht hattest du auch recht, dass ich unterbewusst irgendwo eifersüchtig bin. Ich würde gerne morgen früh nocheinmal entspannter mit dir darüber reden.
Hab dich lieb, Mami"
Ich seufzte und aß den Teller leer. Man konnte es tatsächlich auch kalt essen. Diesmal zog ich mich aus und legte mich dann schlafen. Ich umklammerte wieder das Einhorn und schlief nach langer Zeit ein.

2 und 2 macht 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt