Eine Insel für alle ~Tag 5

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*Millie*
Ich wachte seelenruhig im Zelt auf und schaute geradewegs auf Leo zu. Als ich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich stürmte Leon rein. Er weckte uns alle, war total aufgebracht und forderte uns auf, uns schnell an zu ziehen, um nach draußen zu kommen. Er zeigte auf eine leere Stelle. Es war nicht irgendeine leere Stelle, nein es war die Stelle, wo vor ein paar Stunden noch ein kleines grünes Zelt stand. Ellys und Pascals Zelt! Sie waren weg, es war nichts mehr da. Wir suchten die ganze Insel ab, von vorne bis hinten, links nach rechts. Letztendlich entdeckte Luke ein Stück Papier unter einem Stein:
"Hey Freunde,
es waren wunderschöne Tage mit euch! Wir hatten eigentlich nicht geplant, so lange zu bleiben. Aber da wussten wir auch nicht, wie sehr ihr uns ans Herz wachsen würdet. Wir sehen uns bestimmt bald wieder!
In Liebe Elly und Pascal", las er vor. "Da steht noch ne Handynummer, aber eine Zahl ist verwischt.", jammerte Leon. "Sie können noch nicht weit sein! Wir fahren am besten den Fluss entlang. Ihr paddelt flussaufwärts wir flussabwärts!", schlug Leo vor.
Wir paddelten noch ziemlich weit, aber keine Spur von unseren neuen Freunden.
So langsam wussten wir nicht mehr, was wir machen konnten und saßen gelangweilt auf der Insel rum. Die Nummer konnte man definitiv nicht gebrauchen. Die letzte Zahl war nicht zu entziffern.
Ich ging in unser Zelt und fing an einzupacken. Auf die fragenden Blicke antwortete:"Leute, bringt doch nix! Außerdem wären wir sowieso heute abgereist. Wir hatten super tolle Tage und ganz ehrlich? Man sieht sich immer zweimal im Leben!" Stumm und immernoch leicht trauernd räumten wir nun gemeinsam unsere Sachen zusammen.
Mit den Kanus fuhren wir zur Abnahme Stelle und Leo rief ihren Bruder an. Er kam nach ein paar Minuten und wir räumten unsere Sachen in den Kofferraum. Es war ziemlich still im Auto und Jonas fragte:"Ey, was los? Habt ihr euch gestritten? Is was schief gelaufen?" "Nein alles klar, waren mega coole Tage. Stell dir vor, wir hatten sogar Freunde!", beruhigte Leo ihn. "Hatten, das beschreibt es ziemlich genau!", fügte Luke hinzu.
Zuhause rannte mir natürlich Sophie entgegen. Sie war inzwischen schon 9, hatte mich aber immernoch genauso lieb. Und für mich bleibt sie immer die kleine Schwester!
Gefühlt dachte aber jeder immernoch an unsere Freunde. Freunde, die wir so gut wie nie zuvor hatten, die uns verstanden, die damit klar kamen und, die wir einfach hatten gehn lassen.

2 und 2 macht 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt