Kapitel 10

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"Schlecht Nathan, wirklich schlecht." murmelte ich amüsiert, während ich ihm dabei zusah, wie er versuchte der Kleinen zu erklären das er ihr Schutzengel war.
Diesmal war ich es der seinem Bruder hinterherlief aber ich hatte einen guten Grund. Ich wollte wirklich sicher gehen, das Phillip bei Gabriel die Schnauze hielt und nicht wie ein Kleinkind petzten ging. Das wäre nicht das erste mal das Nathan das für mich machte.
Ich konnte die Kleine nicht sehen, zumindest nur ihren Rücken, da sie damit zu mir stand. Ich hockte auf einem der höheren Dacher und versuchte mich so still wie möglich zu halten, damit auch mein Bruder mich nicht entdeckte.
Keine Ahung wieso sie Engel sehen konnte. Aber interessierte es mich? Nein. Wahrscheinlich hatte sie unter ihren Vorfahren einen Engel. Schließlich war es nicht verboten das Menschen und Engeln Kinder bekamen, es war nur nicht so gerne gesehen , weil man nie vorhersagen konnte, wie das Kind wird, wie mächtig oder wie weit seine Kräfte reichen.
Die großen Engel, also Gabriel, Raphael und Co. hatten alle reichlich menschliche Kinder. Eines von ihnen war wegen meinem Fehler gestorben. Deshalb hatte Gabriel mich ja verbannt. Weil ich meine Aufgabe als Schutzengel bewusst vernachlässigt hatte, einfach weil ich diesen Job abgrundtief hasste.
Ich schüttelte den Kopf, und wollte mich umdrehen, in diesem Moment drehte sich die Kleine auch um. Ich schnaufte. Sie sah nicht aus jemand der einen Engel in der Familie hatte. Dafür war sie nicht hübsch genug. Sie war nicht hässlich, aber auf keinen Fall hübsch genug für einen Engel. Könnte aber auch daran liegen das sie überhaupt nicht mein Typ Frau war. Ich bevorzugte eher etwas größere und schlanke Frauen. Sie war vielleicht nicht klein, aber ging mir wahrscheinlich trotzdem nur bis an die Brust, vielleicht ein bisschen drüber. Sie war nicht wirklich dick, nicht mal mollig, aber auch eben nicht so wie ich es gewohnt war. Das wirklich einzig besondere an ihr, was eventuell einen zweiten Blick wert wäre waren ihre Augen. Die Farbe ließ sich nicht definieren. Es war fast als würde sich das Universum in ihnen spiegeln. Eine komische Mischung aus schwarz, grau, lila und blau, mittendrin jedemenge weiße punkte.
Ich sah wieder zu Nathan. Er hatte mich noch nicht bemerkt, also drehte ich mich um und verließ das Dach. Sie würde gut zu Nathan passen. Aber leider war es nicht erlaubt für einen Schutzengel etwas mit seinem Schützling anzufangen. Das war die einzige Einschränkung für Engel und Menschen. Ich ging ins Cafe rein uns setzte mich, jetzt für alle Menschen sichtbar, an einem kleinen Tisch. Die Freundin mit der die Kleine hergekommen ist, tippte leicht genervt auf ihrem Handy rum, bis sie ihrendwann den Blick hob und Richtung Tür sah. Dann fiel ihr Blick flüchtig auf mich.
Ich hörte sie kurz stark Luft holen, bevor sie grinsend etwas in ihr Handy tippte. Ich musste es mir verkneifen die Augen zu verdrehen. Menschen waren so oberflächlich. Wenn sie wusste was ich schon alles getan hatte oder einfach so run würde, würde sie in Ohnmacht fallen. Schnell bestellte ich mir einen Kaffee und ging aus dem Laden. Kopfschüttelnd trank ich den Kaffee schnell leer und ließ den Becher auf den Boden fallen, was mir so manchen Bösen Blick einbrachte. Als ob die das nie tun würden. Manchmal hoffte ich die Menschen würden endlich ihre verdammte Welt zerstören. Dann konnte mich Gabriel unmöglich hier lassen und ich käme weg. Ich würde jede Chance nutzen wieder hier weg zu kommen, denn die Welt der Menschen war schlimmer als Himmel oder Hölle.

Guardians (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt