Eine halbe Stunde später klingelte mein Handy. Ich stöhnte genervt und zog es aus der Hosentasche. Ich konnte es mir nicht verkneifen die Augen zu verdrehen, als mein Blick aufs Display fiel. Seufzend nahm ich ab.
"Herzallerliebste Jen, vermisst du mich etwa schon?" fragte ich sarkastisch. Sie lachte auf.
"Davon träumst du nachts Honey. Nein ich habe gerade etwas intersanntes erfahren. Könntest du wissen wollen." Ich wartete vergebens drauf, dass sie weiter redete.
"Und?" fuhr ich sie an. Sie schnalzte mir der Zunge.
"Das sollten wir privat besprechen. Ist kompliziert. Am bestens pflanzen wir uns in die Bar, dann können wir uns nebenbei volllaufen lassen." Das war wieder typisch Jen. Die stellte sich auch noch auf den Nachttisch Alkohol.
"Leider bin ich zur Zeit nicht in der Stadt." gab ich ironisch zurück.
"Ich weiß. Wenn du die nächste Straße links gehst ist da ein Club. Da treffen wir uns." Dann legte sie einfach auf und ich blieb mit auf dem Gehweg stehen. Ich sah mich um, bis ich eine wirkende Jen auf einem der Dächer entdeckte. Sie streckte mir kurz die Zunge raus bevor sie runtersprang. Ich schüttelte den Kopf. Was wollte sie hier?
Wie sie gesagt hatte, war um die nächste Ecke eine Bar. Ich machte mich für Menschen unsichtbar, ich hatte keine Lust mich an die Schlange zu stellen. Die Bar war genauso aufgebaut wie die von Jen, nur das sie hier noch nebelmaschienen benutzen. Der "Nebel" roch verdächtig nach Gras und den leuten hier sah man an, dass hier nicht nur Alkohol verkauft wurde.
"Super Wahl Jen." Jen, die versucht hatte unbemerkt hinter mich zu treten, fuhr erschrocken zusammen. Dann zuckte sie mit den Schultern.
"Ist doch cool hier." entgegnete sie während sie mit den Augen den Raum absuchte. Dann breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus, was man bei ihr eher selten sah. Nicht so selten wie bei mir, aber trotzdem. Sie steurte auf einen Tisch zu, durch die Menge und ließ sich neben einer Blauharrigen jungen Frau fallen. Die beiden küssten sich als hätten sie sich Wochen nicht gesehen. Was vielleicht sogar so war. Dann sah sie mich an.
"Hallo Djin. Gut siehst du aus." Ich schnaufte belustigt.
"Hallo Mila. Vorsicht Jen, ich glaube deine Freundin wechselt wieder das Ufer." Jen zeigte mir den Mittelfinger und Mila lachte. Sie war ein Mensch, aber dadurch das sie jeden Tag etwas von Jens Blut zu sich nahm, blieb sie jung.
"Also was wolltest du mir erzählen? Und wieso du hier bist, das hat sich wohl geklärt." Ich sah kurz zu Mila.
"Ja. Hör zu, ich weiß auch nichts genaueres. Auf jeden Fall hab ich gehört, dass im Himmel richtig die Hölle los ist...nein, das hört sich irgendwie komisch an. Sagen wir da oben geht es ganz schön bunt zu. Angeblich wegen einem Mädchen, das Engel sehen kann. Obwohl sie keinen übernatürlichen Vorfahren hat." Ich setzte mich etwas gerader. Sie schien nicht zu wissen, dass es stimmte. Ich wusste sogar wer es war. Der Schützling von meinem Bruder.
"Das ist wirklich ungewöhnlich. Aber kein Grund für den Himmel sich ins chaos zu stürzen." Jen nickte und Mila sah nur verwirrt zwischen uns beiden her. Sie verstand nämlich nicht was wir sagten. Wir redeten in unserer Sprache. Manche sachen waren einfach nicht für Menschenohren da.
"Das ist ja das komische. Gabriel scheint etwas zu wissen, genauso wie die anderen Erzengel. Aber keiner weiß genau was vorgeht. Sie sollen irgendetwas gesagt haben von einem Mädchen, dass von neun Engel geküsst würde. Aber keiner weiß was das heißt." Ich spannte mich an und sah Jen an als hätte sie mir gerade erzählt sie sei in echt ein Elefant.
Neun Engel, neun Planten, neun Herrscher. Konnte sie etwa-?
"Djin?" fragte Jen verwirrt. "Weist du irgendwas darüber?" Ich schüttelte den Kopf.
"Sagen wir es mal so. Sollte das stimmen was ich denke, dann wird nicht nur im Himmel Chaos herrschen. Wenn das nämlich an die Öffentlichkeit kommt, geht es richtig ab. Sowohl da oben, als auch hier." Bitte mach, dass sich meine Vermutung nicht bestätigte. Ich hatte nichts gegen das Töten, aber ein Krieg war das letzte was ich brauchen konnte.
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Guardians (Abgeschlossen)
ParanormalNathan ist Caressas Schutzengel. Doch sie kann ihn sehen, was Menschen normalerweise nicht können sollten. Carissa ist etwas Besonderes. Um sie zu Beschützen brauchen sie die besten Krieger des Himmels, da es auch andere auf die junge Frau abgesehe...