Kapitel 24

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Ich ging Caressas Vater hinterher, Richtung Esszimmer. Er konnte ja nicht wissen, wie gut ich mich hier auskannte.
Erstaunlicherweise ließ sich Caressa widerstandslos von mir an der Hand ziehen. Wahrscheinlich hatte sie eingesehen, dass es keinen Sinn hatte.
Ich spürte ihre Wut so deutlich als wäre es meine, sie schien sich förmlich im ganzen Raum auszubreiten und ihr Hand schien zu brennen. Hoffentlich steckte sie mich nicht versehentlich in Flammen. Das sie das mit Absicht tat konnte ich mir nicht vorstellen.
Zusammen setzen wir uns an den Tisch und erst jetzt ließ ich ihre Hand los. Ich hörte wie sie schwer Luft holte und sah sie an. Ihre Wangen waren ungesund rot und es schien als hätte sie Fieber. Na toll. Wieso jetzt?
Es war nicht ungewöhnlich das man nach dem ersten einsetzten der Kräfte Krank wurde. Der ganze Körper musste ja anders arbeiten. Aber ich hatte es noch nie gesehen, dass es so schnell ging.
"Alles okay?" fragte ich so leise, dass nur sie mich hören konnte.
"Als würds dich interessieren." brachte sie ebensoleise hervor. Es interessierte mich wirklich nicht sonderlich, aber wenn sie jetzt in Ohnmacht fallen würde, würden Adriana und Nathan mir den Arsch aufreißen. Oder es zumindest versuchen.
Ich seufzte und stand auf, dabei zog ich Caressa an der Hand hinter mir her in den Garten. Sie sah nicht gut aus.
Ich legte jewals eine Hand an ihre Schläfen und massierte sie vorsichtig. Dabei benutzte ich meine eigenen Selbstheilungskräfte, um ihren einen Anstoß zu geben, da sie noch nicht so gut ausgereift waren. Sie würde garantiert noch irgendwann Krank werden, in der nächsten Zeit, aber bitte dann wenn ich nicht da war.
Langsam nahm ihr Gesicht wieder eine normale Farbe an.
"Besser?" fragte ich und sie nickte. Sofort nahm ich die Hände zurück.
"Gut. Dein Vater wartet." Ich nahm wieder ihre Hand und zog sie zurück zum Tisch. Dort verteilte ihr Vater gerade großzügige Portion Nudeln mit Tomatensauce auf den Tellern. Als er uns sah lächelte er.
"Ich bin kein sehr kreativer Koch. Ich hoffe es schmeckt trotzdem.
Als wir saßen flüsterte Caressa leise.
"Das ist das erste und letzte Mal Djin." Ich grinste leicht und beugte mich so nah an sie das meine Lippen ihr Ohr berühren.
"Sieh es positiv. So kann ich dich besser im Auge behalten." Sie schnaufte, sagte aber nichts. Ihr Vater lächelte mich am.
"Also Djin, darf ich fragen, wie alt du bist?" fing er sein Verhör an.
Ich nickte.
"Natürlich. Ich bin etwas älter als 24."antwortete ich, wobei ich das etwas ein wenig mehr betonte.
"Djin ist ein außergewöhnlicher Name. Du bist nicht von hier oder?" Ich lachte auf. Wenn der nur wüsste.
Sogar Caressa musste schmunzeln.
"Ja kann man so sagen." antwortete ich.
"Und wie lange seid ihr, du weißt schon, zusammen?" Er schien ein wenig verlegen.
"Fast zwei Monate." Er nickte und fing an zu essen. Ich tat es ihm gleich. Ich aß nie normales Essen, aber es schmeckte erstaunlich gut.
"Also Djin, lern ich auch bald deine Familie kennen?" Ich lächelte leicht.
"Eher nicht. Meine Eltern und meine Schwester sind tot."
Caressas Vater wurde rot und Caressa verschluckte sich am Wasser und kurz sah ich Mitleid in ihren Augen. Es galt bestimmt nicht mir. Eher galt ihr Mitgefühl Nathan, sie konnte ja nicht wissen das er Aurora nie kennengelernt hatte.
Schnell verdrängte ich den Gedanken an sie.
"Das tut mir sehr leid." Ich zuckte mir den Schultern.
'Ist schon lange her." Caressa sah mich immer noch an. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und erwiderte ihren Blick. Unter normalen Voraussetzungen hätte ich jetzt einen dummes Spruch gelassen, verkniff es mir aber wegen ihrem Vater.
Ich atmete scharf ein und drehte meinen Kopf zur Seite. Adriana und Nathan waren rein gekommen. Und ich wusste auch schon wieso. Diesen Schwefelgeruch konnte man nicht verfehlen. Dämonen. Und davon nicht nur einer.
"Ich bleibe hier und pass auf deinen Vater auf. Du gehst mit Djin und Adriana, Caressa."
"Bitte Entschuldigen sie Sir, aber ich würde gerne ihre Tochter entführen, wenn es okay ist." Er nickte aufgeregt. "Ja natürlich, macht euch einen schönen abend." Diesmal schien sein lächeln eher ein wissenden Grinsen zu sein. Er dachte wahrscheinlich das wir etwas ganz anders tun würden, als Dämonen töten.
Ich nahm Caressa an der Hand und zog sie aus dem Haus. Adriana folgte mir und zog während des Gehens zwei Silber Dolche aus ihrem Gürtel.
Draußen angekommen rümpfe ich die Nase und Adriana verzog das Gesicht. Es stank als wäre ein LKW mit Schwefel hier explodiert. Ekelhaft.
Adriana drückte mir einen Dolch in die Hand und ich machte mich und Caressa für Menschen unsichtbar. Dann schob ich sie hinter uns.
"Ich hoffe ihr seid gut versichert." murmelte ich leise. Dämonen hinterließen nur Chaos.
'Was?" fragte Caressa. Ich ging nicht drauf ein.
"Wenn es zu viele werde, Adriana, flieg mit ihr weg. Ich kümmer mich dann darum und komm später nach." Adriana nickte. Nathan stand am Fenster und sah Unglücklich nach draußen. Er wollte auch kämpfen, das wusste ich, aber jemand musste auf den Vater aufpassen, damit sie Caressa nicht erpressen konnten.
Ich bemerkte erst das ich noch Caressas Hand hielt als sie feste Zudrückte. Es waren definitiv mehr als zehn Dämonen. Das würde eine Nacht werden.

Guardians (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt