Kapitel 14

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Die Nacht neigte sich langsam aber sich dem Ende zu und die Sonne vertrieb die Dämonen von der Straße. Nicht das ihnen Sonnenlicht etwas ausmachte, aber sie fühlten sich einfach umwohl am Tag. Wenn man es so sah war es ein schöner Morgen. Hier war es nicht so gestresst und hektisch wie in London. Es war ruhig, man hörte sogar die Vögel zwitschern.
Aber dennoch wäre gerade alles besser, als hier zu sein, jeder andere Ort wäre mir gerade lieber als dieser, weil ich, während ich an einem kleinen See Steine ins Wasser trat, plötzlich hinter mir seine Stimme hörte.
"Hallo Djin." Ich seufzte kurz und drehte mich langsam um.
Und sah direkt in Gabriels Gesicht. Ich spannte mich unwillkürlich an. Dieser scheiß Schutzengel hatte doch gepetzt!, war mein erster Gedanken.
"Was willst du hier Gabriel?" Er lächelte leicht. Verdammt ich hatte nichts unrechtes getan! Vielleicht war es ein wenig gemein gewesen, aber nicht verboten!
"Keine Sorge Djin. Ich bin nicht hier um dich zu bestrafen. Großteils hast du ja die letzten 500 Jahre nichts allzu viel schlimmes angestellt." gab Gabriel sanft zurück, aber ich konnte.mich nicht entspannten. Unzählige male hatte ich mit diesem Engel seite an seite gekämpft, unzählige male hatten wir zusammen über die Zukunft und über Pläne geredet. Und jetzt war er derjenige der darüber entschied ob ich je nach Hause kommen konnte. Teilweise war Gabriel für mich der Vater den ich nie hatte.
Aber lieber würde ich sterben als irgendwas davon laut auszusprechen.
"Ich war gerade in der Gegend. Ich muss etwas mit deinem Bruder klären. Also dachte ich, ich seh mal bei dir vorbei, wie es hier alles läuft. Die Kleinstadt muss schrecklich langweilig für dich sein." Ich zuckte nur mit den Schultern. Der hatte doch was vor, als ob den interessieren würde, was ich in irgendeiner versoffenen Kleinstadt mache, in der mehr Kühe als Menschen lebten.
Gabriel wand sich ab.
"Nun dann werde ich mich mal deinem Bruder zuwenden. Dieser gibt wenigstens Antworten wenn man versucht ein Gespräch zu führen." Ich konnte mir ein schnaufen nicht verkneifen, aber gabriel ignorierte es. Er breitete seine Flügel aus und schwang sich in die Lüfte. Ich spürte einen stich als ich seine Flügel sah.
Sie waren Gold. Nur sehr wenige Engel hatten Goldene Flügel. Es hieß, ein Engel bekommt goldene Flügel, wenn er eine besondere Entscheidung fällt. Nur wusste keiner genau, was das für eine Entscheidung war. Zurzeit waren Gabriel und ein weiblicher Engel namens Alicia die einzigen mit goldenen Flügeln. Ich wand mich ab und warf den nächst besten Stein so weit ins Wasser dass ich ihn gerade im Horizont eintauchen sah. Verfluchte scheiße, die Kleinstadt war echt nichts für mich. Ich sollte wieder gehen bevor ich noch sentimental wurde. Würg.
Ich ging wieder zurück in die Stadt, um mich wenigstens bei Jen zu verabschieden, sonst würde sie mich vermutlich nie wieder in ihre Bar lassen. Sie war da toatal empfindlich.

Aber jetzt kam sie mir schon total hektisch entgegen.
"Ey du glaubst nicht was ich gerade gehört habe." Sie schien echt aufgeregt zu sein, das war bei ihr eher selten der Fall. Ich hob eine Augenbraue, damit sie weiter sprach.
"Ich habe gerade mit Jason telefoniert, damit er heute die Bar übernimmt. Und jetzt darfst du drei mal raten wen er gesehen hat." Sie ließ mir keine Zeit zum antworten.
"Adriana! Adriana läuft in London rum! Sei froh das du nicht da bist, Junge." Ich fuhr mir mit der Hand durchs gesicht und schließlich durch die Haare. Es war doch nicht normal, dass sich aufeinmal so viel mächtige Engel in der selben Gegend auftauchten. Irgendwas stimmte doch nicht, da oben. Erst in London und jetzt hier, es fast so als..Ich lachte kurz auf. Natürlich was sonst. Jen sah mich verwirrt an.
Irgendwie hatte die ganze Sache mit dem Mädchen zu tun.

Guardians (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt