23. Kapitel - Träume und das Mädchen

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Eigentlich wollte ich euch ja noch ein bisschen zappeln lassen. Aber weil ich einsehen muss, dass das gestrige Kapitel wirklich nicht gut war, kommt hier noch eins. Naja, um ehrlich zu sein, habe ich einfach nur den größten Sturkopf dieser Welt als Freundin!!

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Ich sehe, wie ich getragen werde. Links ein Mann, rechts ein Mann, hinten ein Mann, vorne einer. Sie tragen mich gegen meinen Willen. Ich schreie, kreische, strampele. Doch ich habe keine Chance. Der Junge starrt mich an. Schmerz liegt in seinen blauen Augen. Alles andere seines Gesichts verschwimmt. Neben ihm stehen zwei Mädchen. Das eine ist fast so groß wie der Junge. Ihre Haare sind schwarz, wie die des Jungen, ihre Augenfarbe kann ich nicht erkennen. Ich denke, dass es blau ist. Ihre Gesichtszüge verschwimmen. Ich kann sie nicht erkennen. Nur das andere Mädchen sehe ich scharf. Sie ist kleiner, hat schwarze Haare und blaue Augen, wie die anderen beiden. Sie hat ein Gesicht, das man einmal sieht und nie wieder vergisst. Sie sieht mich an. Ich blicke wieder zu dem Jungen.

    Mags...

Ich versuche, zu ihm zu laufen. Die Männer halten mich fest. Ich will mich losreisen. Das kleinere Mädchen schüttelt den Kopf.

„Maggie! Maggie! Wach auf!"

Jemand rüttelte mich leicht. Ich schlug die Augen auf und brauchte einige Augenblicke, bis ich begriff, dass ich in meinem Bett lag.

„Maggie", sprach Jose, „ganz ruhig. Du bist in deinem Bett im Internat. Du bist nicht in deinem Traum."

Ich atmete einmal tief durch und nickte.

Sie setzte sich auf meine Bettkante. „Was hast du geträumt?"

„Nur sinnloses Zeug."

Sie zog die Augenbrauen hoch. „Ich will es trotzdem hören."

„Warum?"

„Weil ich... ist doch egal!"

„Nein."

„Früher...", ihre Stimme versagte. „Ich hatte damals zwei richtig gute Freunde. Später verliebte ich mich in einen der beiden. Wir kamen zusammen. Doch er hatte ein Geheimnis. Ich fand es heraus und irgendwann, nachdem er mich immer wieder gefragt hatte, erzählte ich es dem anderen. Weil ich ihm vertraute. Was ich nicht wusste: Auch er war in mich verliebt gewesen. Er war einfach nur eifersüchtig. Er verriet den ersten, nur weil er sich an ihm rächen wollte. Seitdem, und das merke ich selbst, bin ich immer wütend. Auf die Welt und mich selbst. Ich hatte nie mehr eine richtige Freundin, weil..."

„Aber Elena", unterbrach ich sie.

„Lass mich ausreden...Weil ich niemanden an mich heran ließ. Ich möchte mich bessern. Aber ich will nicht, dass du jedem blind vertraust. Diese ständigen Albträume fressen dich auf. Du brauchst es mir nicht zu erzählen, aber rede mit irgendjemandem, dem du wirklich vertraust. Manchmal hilft es wirklich!"

„Es bringt nichts."

„Warum nicht? Ich habe das, was ich dir eben erzählt hab, noch niemandem gesagt. Nicht einmal Elena. Und es tat echt gut!"

„Ich habe es jemandem erzählt. Naja, nicht alles, aber fast!"

„Und der Rest?"

Ich seufze. Was kann schon passieren? „Ich sehe seit einiger Zeit immer drei... Menschen, eigentlich Jugendliche. Einen Jungen und zwei Mädchen. Sie könnten alle meine Geschwister sein, schwarze Haare, blaue Augen. Jedes Mal, wenn ich versuche, zu ihnen zu gehen, halten mich ein paar Männer fest und das kleinste Mädchen schüttelt den Kopf. Einmal hat sie etwas zu dem Jungen gesagt. Tu was! Und dann hat man ihr den Mund zugehalten."

SCOODJE (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt