16. Kapitel - Panikattacken und Verwechslungen

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Am nächsten Morgen wollte ich nicht aufstehen. Nicht einmal mich umdrehen und den Wecker ausmachen. Josephine überraschte mich. Sie hielt den Mund. Ich frage mich, ob es einen bestimmten Grund hatte oder ob sie einfach nur keine Lust hatte, mich jeden Morgen daran zu erinnern. Ich schaltete schnell meinen Computer an, ich hatte lange meine Mails nicht gecheckt.

5 neue E-Mails, stand da, doch als ich auf die Uhr sah, merkte ich, dass ich jetzt nicht mehr die Zeit dazu hatte, sie zu lesen. Nachher, versprach ich meinen Eltern, meinen Großeltern, Tor, Anja und der ganzen Clique zuhause im Stillen.

„Ehm...Was wird's heute?", fragte Sophia, als wir eine Stunde später zusammen unseren Klassenraum betraten.

Ich schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht."

Eine ganze Wand war mit Matten bestückt. Die Tische und Stühle standen in einem Halbkreis darum. Professor McCollin stand schon im Raum, was auch ungewöhnlich war. Normalerweise kam sie genau dreißig Sekunden vor dem zweiten Klingeln.

„Setzt euch erst einmal. Die Matten haben euch nicht zu interessieren!"

Ich setzte mich zwischen Katrina und Sophia. Was kam jetzt?

Es klingelte. Professor McCollin stellt sich ungefähr zwei Meter vor die Mattenwand.

„Ich bitte mal Mr Line, mein Versuchskaninchen zu spielen." Sie war der einzige Lehrer, der uns mit unseren Nachnamen ansprach. Manchmal stellte sie auch ein Mister oder Miss davor.

Ängstlich stand Alec auf. Man konnte förmlich sehen, wie ihm die Knie zitterten.

„Stellen Sie sich bitte direkt dahin, wo ich eben stand. Bewegen sie sich nicht von der Stelle."

Alec nickte. Unsere Professorin hielt die Hand ausgestreckt auf ihn. Sie betonte ihre Worte, obwohl sie den Zauberspruch vermutlich auch ohne etwas zu sagen, ausführen konnte.

Kan ha...", weiter kam sie nicht, denn ich war aufgesprungen, Nick keine Sekunde nach mir.

„Nein!", rief ich.

Professor McCollin sah mich fragend an.

„Ist etwas, Miss Canella?"

„Nein", antwortete Nick, „nur ein kleiner Nervenzusammenbruch. Ich denke, ich bring sie kurz raus."

Ich starrte ihn an. Erst dann begriff ich. Das war nicht ich gewesen. Das war mein Wächter. „Ich denke, das wäre das Beste", stimmte ich deshalb mit zitternder Stimme zu.

„Wenn es ihr gleich nicht besser geht, bringen Sie sie zur Schwester."

„Mach ich", sagte Nick und griff meiner Hand.

Draußen vor der Tür ließ er mich nicht los. Ich wusste auch warum, ich wollte schon wieder Richtung Klassenraum rennen, als ich von drinnen Professor McCollins Stimme hörte.

„Maggie!", seine Stimme war eindringlich. „Reiß dich zusammen! Alec wird nichts passieren. Wegen dir kommen wir noch alle in Teufels Küche! Du musst kontrollieren können, wann du diesen Instinkt spüren darfst und wann nicht!"

„Ich versuche 's."

Ich biss die Zähne zusammen, als ich wieder diesen Drang spürte.

„Maggie. Keinem wird etwas passieren. Ich werde Treva holen, sie weiß besser über Priwier Bescheid als ich. Du darfst nicht zu stark deinem anderen Ich vertrauen, sonst bist du stärker als ich und kann dir nicht mehr helfen, alle werden herausfinden, was du bist. Also versuch, einfach nichts zu spüren, okay?"

Ich nickte. Ich war wohl wirklich nicht mehr bei Sinnen, denn ich hätte beinahe gefragt, ob ich auch die Wärme seiner Hände an meinen kalten Armen nicht spüren dürfte.

SCOODJE (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt