31. Birthday

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The bed's getting cold and you're not here

The future that we hold is so unclear

But I'm not alive until you call

- Selena Gomez, >The Heart Wants What It Wants<

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Es war der 15. Juni und ich hatte frei. Caleb hatte ich ebenfalls vom Kindergarten befreit. Schließlich war es der erste Geburtstag seiner kleinen Schwester. Ich hatte ihn extra alleine geweckt, sodass wir noch etwas für Zoe vorbereiten konnten. Den Schokoladenkuchen – den es übrigens zu jedem Geburtstag gab – hatte ich am Abend zuvor schon gebacken und mein Sohn musste mir nur noch helfen ihn zu dekorieren. Und so standen wir beide in Schlafanzügen in der Küche, Caleb auf einem Hocker und ich hinter ihm. Gemeinsam schrieben wir mit Zuckerguss eine große '1' und Zoes Namen auf den Kuchen. Eine Kerze steckte ich ebenfalls oben drauf und Caleb versprach mir, Zoe zu helfen, falls sie die Kerze nicht ausblasen konnte. Nach einer halben Stunde, beschlossen wir Zoe zu wecken. Ganz leise schlichen wir an ihr Bett. Ich hob Caleb hoch, damit er sich ebenfalls mit über das Gitter beugen konnte.

„ Zoe." trällerte ich leise und strich ihr übers Haare. „ Zoe, wach auf."

„ Aufwachen." sagte auch Caleb und tatschte mit seiner kleinen Hand auf Zoes Körper. Langsam fing Zoe an ihre Arme zu bewegen und rieb sich mit ihrer Faust ihre Augen.

„ Mach die Augen auf, Sonnenschein. Heut ist dein Geburtstag." Verschlafen blinzelte meine Tochter uns an. Grinsend ließ ich Caleb wieder runter, damit ich Zoe aus ihrem Bett heben konnte. „ Schau sich das einer an. Das Geburtstagskind will lieber ihren großen Tag verschlafen." Ich streichelte schmunzelnd ihre Wange. Mit Caleb im Gepäck gingen wir in die Küche und ich setzte meine Tochter auf ihren Hochstuhl. Dann zündete ich die Kerze auf dem Kuchen an. Ich stellte den Kuchen vor Zoe und sang währenddessen mit Caleb 'Happy Birthday'.

Happy Birthday, dear Zoe. Happy Birthday to you." sang ich leise zu Ende und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „ So, Zoe. Jetzt schließt du deine Augen." Ich drückte sanft ihre Augenlider zu. „ Dann wünscht du dir was und öffnest wieder deine Augen." Verwirrt öffnete meine Tochter wieder ihre Augen und sah mich an. „ Und jetzt pustest du die Kerze aus." Kichernd beugte sich Caleb auf seinem Stuhl vor und zeigte es seiner Schwester. Diese ahmte ihn nach und gemeinsam schafften sie es die Flamme zu erlöschen. Nachdem ich die Kerze entfernt hatte, schnitt ich den Kuchen an und legte meinen Kindern kleine Stücke auf ihre Teller. Der Vorteil an diesem Kuchen war, dass er so locker war, dass er schon fast auf der Zunge zerging. Laut schmatzend und mit den Fingern voller Schokolade deutete Zoe auf das Geschenk am Ende des Tisches.

„ Will da jemand schon sein Geschenk auspacken?" Zoe gab ein begeistertes Quietschen von sich. „ Na gut, Caleb kannst du ihre Finger sauber machen?" Während ich das Geschirr beiseite räumte, tat mein Sohn was ich ihm sagte und wischte Zoes Finger mit einer Serviette ab.

„ Hier Zoe, alles Gute zum Geburtstag, mein Schatz." Sofort krallten sich ihre Finger in das Geschenkpapier und rissen es auseinander. Die selbe Taktik hatte sie bereits an Weihnachten gehabt. Kaum hatte sie nur noch ihr Geschenk in der Hand, schüttelte sie die Box.

„ Das ist ein Puzzle." erklärte ich ihr und öffnete es für sie. „ Das sind kleine Teilchen, die steckst du zusammen und dann entsteht ein Bild daraus." Ihr Puzzle hatte gerade mal 8 Puzzleteile, aber das würde für sie reichen. Ich wollte Zoe gerade helfen das Puzzle zu machen, als es an der Tür klingelte. Wer war das denn bitte? Eigentlich erwarteten wir keinen Besuch. Vor der Tür stand auch kein Besuch, sondern ein Postbote.

„ Ich habe hier zwei Pakete für ... Lilo Denver?"

„ Das bin ich." antwortete ich und unterschrieb immer noch perplex auf seinem elektronischen Teil. „ Von wem sind denn die Pakete?" Der Postbote hob eines der gar nicht mal so kleinen Pakete hoch und las das Etikett.

Blueberry Blue » l.t.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt