44. Appointment

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I can tell you're curious

It's written on your lips

- Ariana Grande, >Focus<

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Louis blieb bei uns bis zum Samstag. An diesem Abend hatte er noch ein Konzert, weswegen er logischerweise wieder rüber fliegen musste. Allerdings blieb er dort nicht lange. Eigentlich wollte er bei uns verweilen, jedoch überzeugte ich ihn, dass er lieber seine Familie besuchen sollte. Ich hatte in den letzten Tagen nämlich auch mit Fizzy und Lottie geschrieben und wusste, dass sie ihren Bruder vermissten. Verständlicherweise. Louis konnte super bei seiner Familie abschalten. Das einzige Problem war, dass er mich dauernd voll jammerte, wie gerne er seiner Familie von dem Baby erzählen wollte. Es war jetzt nicht so, dass ich es ihm verbat ... aber ich bat ihn trotzdem den Mund zu halten. Denn wir hatten unseren kleinen Plan ja nicht umsonst gemacht. In meiner zwölften Woche, würden wir es seiner und meiner Familie erzählen und eventuell noch ein paar Freunden. Ein paar tage davor würde ich – mit ihm oder nicht – alles Caleb und Zoe erklären. Und um die 20. Woche herum würden wir es dann öffentlich machen. Außer es gab bereits früher Gerüchte, die würden wir dann kaum verleugnen können.

Heute war Freitag. Heute hatte ich meinen ersten 'richtigen' Arzttermin. Und Louis würde mich natürlich begleiten. Er kam extra von Doncaster hier runter gefahren. Er wollte die erste Ultraschalluntersuchung nicht verpassen. Was ich total verstand. Obwohl ... ich war bei diesen Untersuchungen ja immer dabei. Ja, das war ein misslungener Witz meinerseits.

„ Hi, love." lächelte Louis und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.

„ Hi, wie war die Fahrt?" Ich nahm ihm seinen Rucksack ab und legte ihn auf meinem Bett ab.

„ Gut. Bei euch alles in Ordnung?" antwortete mein Freund, der gerade aus seinen Schuhen schlüpfte. Grinsend griff ich nach meiner Jacke.

„ Uns geht's gut, aber du kannst deine Schuhe gleich wieder anziehen. Wir müssen jetzt los." Ich kicherte leise, als Louis einen weinerlichen Ton von sich gab. So oder so folgte er meinen Anweisungen und zog sich wieder an. Er setzte sich auch eine Mütze sowie seine Kapuze auf, damit er nicht sofort erkannt wurde. Da es mittlerweile schon Mitte September und somit auch kälter war, fiel es auch nicht so extrem auf, wie im Juli.

„ Na komm." Ich klopfte Louis auf die Schulter und schnappte mir meine Schlüssel. Es war erst kurz nach Mittag und nach dem Termin würden wir dann auch gleich die Kinder abholen. Solange Louis mich noch mit dem Auto fahren ließ, würde ich es auch definitiv machen. Er hatte schon gesagt, dass er das nicht lange akzeptieren würde. Immer wenn er das sagte, rollte ich nur mit den Augen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Es war süß, wie er sich Sorgen machte, wobei die großen Sachen noch gar nicht angefangen hatten.

„ Okay, also was wird heute gemacht?" fragte Louis, als ich mich in den Verkehr einfädelte. Summend trommelte ich mit meinen Fingern auf dem Lenkrad.

„ Es wird eine Ultraschalluntersuchung gemacht, dann bekomme ich noch meinen Mutterpass und meine Vitamine vermutlich. Mehr glaub ich nicht. Aufgeregt?" Ich warf ihm einen amüsierten Blick zu und er zuckte mit den Achseln.

„ Nur neugierig." Sicherlich, dachte ich ironisch und verkniff mir einen weiteren Kommentar. Ich wollte mich nicht weiter über ihn lustig machen. Schließlich war ich auch mal in seiner Situation. Nur dass ich halt schwanger war mit Caleb. Die restliche Fahrt erzählte mir Louis über seinen Aufenthalt bei seiner Familie. Er hörte noch nicht mal auf, als wir schon im Krankenhaus angekommen waren und zu meiner Ärztin liefen.

„ ... und dann hat Phoebe das Spielbrett vom Tisch geworfen und uns alle beschimpft. Also, kleiner Tipp am Rande: Spiele kein Monopoly mit meiner Familie." beendete Louis seine Geschichte. Ich schüttelte lachend den Kopf.

Blueberry Blue » l.t.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt