66. Disaster

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And I will swallow my pride.

You're the one that I love

And I'm saying goodbye

- A Great Big World & Christina Aguilera, >Say Something<

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„ Und langsam fangen sie auch an zu krabbeln, das heißt, dass ich aufpassen muss nichts auf dem Boden liegen zu lassen." erzählte ich Eleanor und nippte an meinem Weinglas. Wir saßen auf einem Sofa im Wohnzimmer. Wir hatten schon gegessen und warteten noch eine Weile, bevor es Nachtisch gab. „ Caleb ist früher schneller gekrabbelt, als ich laufen konnte, also könnte das ganz anstrengend werden."

„ Mhm." machte Eleanor desinteressiert und spielte mit ihrem leeren Proseccoglas in der Hand.

„ Was ist?" fragte ich verwirrt. Ich wusste echt nicht, warum sie auf einmal so reagierte.

„ Kannst du eigentlich auch über etwas anderes als deine Kinder reden?" Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich die Brünette an. Woher kam das denn jetzt?

„ Wenn ich ehrlich bin, Eleanor, nein. Mein Leben dreht sich nun mal um meine Kinder."

„ Das interessiert uns nun mal nicht alle." murmelte Eleanor, stellte ihr Glas auf einem Couchtisch ab und stand auf. Sie ging in Richtung Esszimmer, doch ich sprang auf, um sie auf der Hälfte des Weges abzufangen.

„ Eleanor, was ist los?" Fragend musterte ich sie und bekam nur ein Augenrollen ihrerseits.

„ Wie gesagt, nicht jeden interessieren deine Kinder."

„ Ich meinte, was los mit dir ist. Sonst hat es dich doch auch nicht gestört."

„ Ich bin nun mal nicht so interessiert an Kindern." sagte sie leise und wich meinem fassungslosen Blick aus. Es kam mir grad vor, als würde ich sie gar nicht kennen. Klar waren wir keine besten Freunde, aber ich dachte, ich würde sie zumindest ein bisschen kennen.

„ Wie meinst du das? Ich dachte, du hättest dich mit dem Gedanken angefreundet Kinder zu kriegen? Harry und du, ihr wolltet es doch versuchen?" Eleanor ignorierte meine Blicke und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„ Das ist was ganz anderes und -"

„ Ist es nicht, El. Was ist los?" hakte ich nach. Sie schüttelte den Kopf.

„ Nicht ist los. Ich -"

„ Das stimmt doch gar nicht. Sonst reagierst du nie so."

„ Es. Ist. Nichts. Los." wiederholte Eleanor bestimmt. In einer anderen Situation hätte ich das akzeptiert, doch ich konnte nicht anders als weiterzubohren.

„ Jetzt red doch keinen Quatsch. Du -"

„ Ich kann keine Kinder kriegen, okay?" rief sie wütend aus und brachte mich damit zum Verstummen. Überrascht blickte ich sie an. Mir fehlten richtig die Worte. Eleanor sah aus als wäre sie den Tränen nah und biss sich auf ihre Unterlippe. Ich spürte das alle Augen auf uns lagen und drehte vorsichtig meinen Kopf. Die Jungs – Harry und Louis - sahen uns ziemlich geschockt an. Vor allem Harry. Oh oh. Es schien als hätte er es auch noch nicht gewusst. Bevor ich noch etwas sagen konnte, stürmte die brünette junge Frau aus dem Zimmer. Harry war ihr dicht auf den Fersen.

„ Super." wisperte ich zu mir selbst und trank mein Weinglas in einem Zug leer. Niall und Liam waren irgendwo im Keller, sodass ich nur noch mit Louis im Raum war. Ich spürte seine Blicke auf mir, weswegen ich in die Küche ging, um mir noch ein Glas Wein einzugießen. Leider fand ich nur noch Weißwein. Also ließ ich mein Glas dort stehen und ging auf die Suche nach Niall. Ich fand nur Louis, mit dem ich an der Tür zum Esszimmer zusammenstieß.

Blueberry Blue » l.t.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt