52. Protective

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When we were younger

and free

I've forgotten how it felt before the world fell at our feet

- Adele, >Hello<

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Nachdenklich klemmte ich mein Handy zwischen mein Ohr und meine Schulter, während ich im Schrank nach Schokolade suchte.

„ Ich weiß nicht, Eleanor." murmelte ich seufzend. „ Worüber sollte ich denn bitte einen Blog machen? Ich kenn mich doch gar nicht so über Mode aus." Eleanor am anderen Ende der Leitung schnaubte amüsiert auf.

„ Ach was, zählt Kindermode nicht auch? Hast du mich nicht erst an Silvester darüber vollgelabert, dass Jungs auch Strumpfhosen tragen können?" erwiderte sie und ich biss mir unsicher auf die Lippe. Eleanor war der tiefen Überzeugung, dass ich genauso wie sie einen Blog führen sollte, um Geld zu verdienen und mich zu beschäftigen. Schließlich jammerte ich dauernd darüber keinen Job zu haben – Zitat Eleanor und Louis. „ Lilo, ich werde dir jetzt nochmal, nämlich zum fünften Mal, die Vorteile erklären. Erstens du hast was zu tun. Zweitens das sogar mit deinen Kindern. Drittens du wirst von verschiedenen Firmen Sachen geschenkt bekommen, wenn du darüber postest. Viertens ist das ja wirklich nicht so anstrengend Fotos zu machen. Fünftens du wirst noch genug Zeit haben für Caleb, Zoe und die Zwillinge. Brauch ich noch mehr aufzählen?"

„ Nein." seufzte ich und gab meine Suche auf. Moira hatte wohl die Süßigkeiten versteckt. Oder ich hatte sie schon aufgegessen. „ Aber ich kenn mich mit so etwas doch gar nicht aus."

„ Ja, dann wird's aber Zeit." lachte Eleanor. „ Ich helf dir auch. Ich kann ja demnächst mal vorbeikommen? Nur wenn du willst." Ich gab einen zustimmenden Ton von mir und durchwühlte den Kühlschrank. Vielleicht fand ich ja hier noch etwas.

„ Klar, nächste Woche? Da hab ich bis jetzt nichts vor außer den Arzttermin." schlug ich vor und fing sofort an zu grinsen, als ich einen Schokoladenpudding entdeckte. Ich schnappte ihn mir und holte dann auch einen Löffel.

„ Abgemacht, ich sag dir noch Bescheid, wann genau."

„ Super. Dann bis nächste Woche."

„ Bis nächste Woche, Lilo. Und verausgab dich nicht zu sehr." Ich rollte mit meinen Augen, bejahte aber. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, legten wir auf und ich konnte endlich den Pudding vernaschen. Louis war gerade mit den Kindern schwimmen. Im Keller. Ich hatte erst, als ich hier eingezogen war, entdeckt, dass Louis einen Pool im Keller besaß. Und diesen benutzte er gerade mit den Kindern. Ich könnte ja mal vorbeischauen. Mein Vorhaben wurde unterbrochen von der Türklingel. Grummelnd schlurfte ich zur Tür und sah auf das Bild der Kamera am Tor. Meine Augenbrauen zogen sich verwirrt zusammen. Ich kannte das Auto, ich kannte das Nummernschild und ich kannte definitiv den Besitzer des Autos.

„ Was machst du hier?" fragte ich durch die Sprechanlage und beobachtete wie das Fenster runter gefahren wurde.

„ Nette, Begrüßung, Lil."

„ Ich hab dich gefragt, was du hier machst, Ian." wiederholte ich langsam. Ian schüttelte lachend seinen Kopf.

„ Ich muss mit dir reden. Es wäre toll, wenn du mich reinlässt." Zögernd öffnete ich ihm das Tor. Ich hatte eine Weile nichts von ihm gehört, deswegen interessierte mich sein Anliegen nun sehr. Ian parkte direkt vor der Haustür und joggte die Treppenstufen hoch. Bevor er nochmal klingelte, machte ich die Tür auf und trat einige Schritte zurück.

„ Hey, Lil." begrüßte mich Ian und schenkte mir sein berühmtes Lächeln, dass bei dem sein Grübchen sichtbar wurde. Das gleiche Grübchen hatte Caleb auch.

Blueberry Blue » l.t.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt