Lamassu

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Erst als die Tür ins Schloss fiel, fasste ich mich wieder. Ich legte Dr. Williams eine Hand kurz auf die Schulter, wie um zu versichern, dass ich sie bald zurückholen würde. Dr. Williams drückte mich von sich und sagte mir, ich solle mich beeilen. Nickend joggte ich die letzten Meter des Flurs entlang zur Tür, zog diese auf und stürmte nach draußen. Schnell sah ich mich um, um festzustellen, wo die beiden waren. Als ich sie entdeckte, blieb mir die Luft im Hals stecken. Der Mann zog an den Haaren des Mädchens, die sich zu wehren versuchte. Plötzlich holte der Vater aus und im Bruchteil einer Sekunde flog der Kopf des Mädchens zur Seite. Dabei konnte ich sehen, wie eine Träne aus ihrem Augenwinkel auf den Asphalt fiel. Ihr vermutlicher Vater blaffte sie an, für wen sie sich hielt und versuchte dann, wie weiter zu zerren. Ihr Widerstand war erstaunlich. Immer wieder dreschte die Hand des Mannes auf ihren zierlichen Körper ein, sodass sie eher gekrümmt dastand. Und trotzdem hatte sie den Willen, nicht aufzugeben.

Sie erreichten einen alten Wagen, in den er sie versuchte hineinzuzerren. Das Mädchen sträubte sich mit Händen und Füßen. Mit Anstand war ich ihnen gefolgt und beobachtete das Schauspiel. Die Wangen des Mädchens waren gerötet und bei genauerem Hinsehen konnte man die Handabdrücke des Mannes erkennen.

Ich konnte und wollte dieses Theater nicht länger mit ansehen und wollte auf sie zustürmen, doch in dem Moment schaffte es der Mann das Mädchen in den Wagen zu befördern, grob und unsanft. Kurz hatte es den Anschein, als würde ihr Fuß noch aus der Tür hängen, als er sie zuschlug, aber dem war glücklicherweise nicht so. Ihr Vater ging schnell um den Wagen herum und stieg selbst ein. Der Motor heulte auf, die Reifen setzten sich quietschend in Bewegung. Ich verlor keine Sekunde und sprintete zu meinem Wagen, schloss so schnell ich konnte auf, stieg ein und nahm die Verfolgung auf.

Ich verlor den Wagen beinahe, da ich an einer Ampel halten musste. Ungeduldig tippte ich mit den Fingern aufs Lenkrad und sprach im Geiste irgendwelche Zaubersprüche, damit die Ampel schneller auf Grün umsprang. Als ich endlich weiterfahren konnte, fuhr ich knapp zwanzig Stundenkilometer zu schnell und hoffte, nicht angehalten zu werden. nachdem ich den Wagen wieder eingeholt hatte, trat ich vom Gas und tuckerte hinter ihnen her.

Bald bin ich bei dir und rette dich, mein Engel.

***

Hallo Menschen *-*

ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen, auch wenn es kurz war...

Neverland3r xoxo

Mute [*Abgeschlossen*]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt