R Leonis

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Als ich aufwachte, sah ich Blaulicht. Super, der Alte hatte die Bullen gerufen. Innerlich verdrehte ich die Augen, schaute mich dann nach Niall um. Ich hoffte, er konnte fliehen. Ich sah aus dem Fenster, der Alte und ein Polizist gaben sich die Hände, während ein anderer Bulle ein Auge auf mich hatte. Natürlich, ich würde auch versuchen, mit Handschellen am Rücken zu fliehen. Die Sache war für mich gelaufen. Die beiden Bullen stiegen ins Auto, warfen mir durch den Rückspiegel einen gehässigen Blick zu. Doch ich schaute weiter aus dem Fenster und was ich im Schatten eines Gebüschs ausmachte, ließ mich leicht Grinsen. Ich hatte doch noch eine Chance, da wieder rauszukommen. Niall beobachtete, wie der Streifenwagen davon rollte.

„Endlich haben wir dich, du Zecke“, sagte der Bulle auf dem Beifahrersitz. Ich hingegen verdrehte nur meine Augen. Als ob ich so ein Schwerverbrecher war. Das war unser erster richtiger Bruch.

Ich lauschte den Funksprüchen, die reinkamen, verstand aber nur Bahnhof, weil sie von irgendwelchen Zahlen oder Buchstaben redeten. Nach gefühlten Hundert Funksprüchen, bog der Streifenwagen auf eine Art Parkplatz. Dahinter war das Gebäude kaum zu übersehen. Ich schluckte, hier würde ich die nächsten Jahre verbringen. Das Auto kam zum stehen, die Bullen steigen aus. Einer der beiden (der dickere) zerrte mich unsanft aus dem Auto und schubste mich vor sich her. Meine Handgelenke schmerzten vom Druck der Handschellen, meine Schultern hatten eine ebenfalls unangenehme Haltung angenommen. Mein Hinterkopf pochte, wahrscheinlich noch von dem Schlag des Alten.

Wir betraten das Gebäude. Während der Dicke mich vor sich her schubste, schaute ich mich um. Ich wusste, warum ich den Titel insignificant shadow (Unscheinbarer Schatten) erlangt hatte. Normalerweise könnte ich hier in null Komma nichts ausbrechen und die deppen vom Dienst würden es nicht einmal mitbekommen. Ich prägte mir die Haupthalle genau ein. Die Fenster waren niedrig angebracht und einige standen sogar auf Kipp. Einzelne Jalousien waren heruntergelassen, dimmten so das Tageslicht. Im jetzigen Fall hatte ich keine Ahnung, wofür sie heruntergelassen waren, schließlich war es mitten in der Nacht.

„Nicht starren, Zecke! Gehen!“ Mein Kopf wurde unsanft nach vorne geschlagen, was den Schmerz in meinem Hinterkopf erneut aufblitzen ließ. Ich zog scharf Luft ein, um nicht aufzuschreien.

Je weiter wir gingen, desto heruntergekommen war es. Mittlerweile hing die Tapete vereinzelt in Fetzen und die Bodenplatten hatten viele Risse, die hoch angebrachten Fenster zerbrochen. Efeu hangelte sich teilweise durch die Löcher der Fenster. Im allgemeinen sah es etwas gruselig aus. Schon wieder der Schlag gegen meinen Kopf… beim nächsten Mal schlage ich zurück!

Wir erreichten die Zellen. Hin und wieder blickte ich unauffällig hinter die Gitter und erschrak zum Teil, als ich manche Gestalten sah. Kahl rasierte Köpfe, Tattooübersät. Sie sahen einfach nur unheimlich aus. Der Dicke schubste mich in die nächste freie Zelle und zog die Tür fest zu, sodass sie quietschend und laut ins Schloss. Nachdem er dreckig Grinste, ging er, auffällig mit dem Schlüssel spielend, um die Ecke. Ich drehte mich um und sah einen Jungen auf einem der Betten liegen. Er war ungefähr mein Alter, hatte schwarze Haare und dunkle Augen fixierten die Decke. Er hatte seine tätowierten hinter seinem Kopf verschränkt. Er schien keinerlei Notiz von mir zu nehmen, also setzte ich mich auf das andere Bett und schaute mich in der Zelle etwas mehr um. An einer Wand waren lauter Striche angemalt. Wahrscheinlich von dem Typen, der vor uns hier drin gesessen hatte oder waren sie von dem schwarzhaarigen? Ich schaute zu ihm herüber, aber er schien noch immer kein Interesse an mir zu haben. Vielleicht auch besser so, wer weiß, was er angestellt hat, um hier zu landen.

„Was glotzt du denn so?!“, machte mich der schwarzhaarige an, den ich vermutlich grade angestarrt hatte.

„Eh..“, kam es nur aus mir raus und wand schnell meinen Blick ab.

„Hey, alles easy. Ich bin Zayn.“ Ich machte ein Lächeln auf seinen Lippen aus.

„Liam“, antwortete ich knapp, da ich immer noch etwas Angst vor seiner Geschichte hatte. In meinen Gedanken war er ein Serienkiller oder ein Vergewaltiger, woraufhin ich noch etwas größere Angst bekam, er würde sich an mir vergreifen.

„Und, warum sitzt du?“, wollte er wissen und holte mich somit aus meinen nicht so angenehmen Gedanken.

„Einbruch bei dem Alten..“ Ja, wie hieß er eigentlich?

„Der Alte Mister Scrooge? Bist wohl doch nicht so gut, wie du dachtest hn?“, lachte er amüsiert und setzte sich auf. „Keine Sorge. Das hat bis jetzt keiner geschafft. Ich hab mal gehört, einer ist in seinem Anwesen von ihm kalt gemacht worden war.“ Er wurde immer amüsierter.

„Und du?“, gab ich kalt zurück. Ich wollte erst gar nicht auf die Freunschaftsschiene rutschen. Nachher würde er mich auch noch kalt machen oder so.

„Wir haben ein paar Gemeinsamkeiten“, sagte er und schaute mir direkt in die Augen. Und in dem Moment hoffte ich, dass er nicht schwul ist. Langsam rutschte ich weiter von ihm weg.

„Also sitzt du auch wegen Bruch?“

„Beim alten Mister, richtig“, beschwichtige er. „Noch sieben Wochen, dann bin ich raus“

Ich nickte nur. Sieben Wochen müsste ich wohl schon aushalten müssen.

***

Hello People ♥

ich danke euch für 60 reads *-* und das in so kurzer zeit ♥

ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und ihr lasst mir ein Vote da

(bitte wundert euch nicht über die Kapitelnamen.. das sind sterne :D)

Neverland3r xoxo

Mute [*Abgeschlossen*]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt