Empusa

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Ich weiß nicht, wie lange ich so mit ihr gesessen hatte. Sekunden? Minuten? Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit, die ich gerne zu einer Ganzen hätte machen können. Einer der Polizisten legte eine Hand auf meine Schulter, was mich leicht zusammenzucken ließ. Ich drehte den Kopf zu ihm. Er signalisierte mir, dass der andere Wagen da war und wir gehen konnten. Ich nickte und wandte mich wieder zu meinem Mädchen. Ich strich über ihre Wange, was sie dazu brachte, ihre Augen zu öffnen. Fast dachte ich, einen kleinen Schimmer darin zu erkennen. Ich flüsterte ihr zu, dass wir aufstehen müssen. Und sie nickte. Ihre erste richtige Reaktion auf etwas, was ich sagte. Es machte mich glücklich.

Wir stehen gemeinsam auf, sie ist noch etwas wackelig auf den Beinen, weshalb ich sie stütze. Zusammen gehen wir aus dieser Miefbude. Ich fülle meine Lungen sofort mit frischer Luft und auch mein Mädchen scheint die frische Luft zu genießen. Während die zwei Polizisten den Irren an die Kollegen abgeben kommt ein neuer Polizist auf uns zu. Er tippt sich förmlich an die Mütze, ehe er etwas sagt.

„Ich muss wissen, was in diesem Haus passiert ist." Er schaut mein Mädchen an, doch sie drückt sich nur an mich, vergräbt den Kopf an meiner Schulter. Ich streiche ihr beruhigend über den Arm.

„Wozu ist das wichtig? Ihre Kollegen waren grade da drinnen und haben es gesehen." Zumindest denke ich, dass sie es gesehen haben.

„Ich brauche eine Opfersicht. Für das Gerichtsprotokoll." Er lässt sich einfach nicht abwimmeln. Seufzend versuche ich zu schildern, was geschehen ist. Mein Mädchen zuckt immer wieder zusammen, während ich versuche, ihre Sicht wiederzugeben. Der Bulle ist eher irritiert, dass ich für sie spreche, sagt aber nichts, sondern protokolliert alles. Nachdem ich geendet hatte, wollte ich mit ihr zu meinem Wagen gehen, doch die Bullen waren mal wieder schneller und wollten sie mit sich nehmen. Ich blieb standhaft und schaffte es, sie zu überzeugen. Mein Mädchen und ich gingen Arm in Arm zu meinem Wagen. Ich hielt ihr die Tür auf. Als sie eingestiegen war, schloss ich die Tür und stieg auf der Fahrerseite ein.

Der Motor heulte auf, als ich den Schlüssel drehte und trat auf Gas. Immer wieder blickte ich zu ihr, um mich zu vergewissern, dass es ihr gut ging.

Ich fuhr nicht zur Klinik, sondern zu mir nach Hause. Den Wagen stellte ich auf den üblichen Platz und zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. Bevor ich aussteige, atme ich tief durch. Ich gehe um den Wagen herum, um ihr die Tür zu öffnen. Sie ist noch immer wackelig auf den Beinen, weshalb ich ihr helfe.

Niall ist nicht zu hause. Komischerweise hat er auch keinen Zettel hinterlassen. Vielleicht ist er feiern. Ich führe das Mädchen zu meinem Bett. Sofort plumpst sie drauf.

„Ich mache dir einen Tee und was zu essen, okay?" Ich hatte mich vor sie gekniet und blickte sie warm an. Sie erwidert meinen Blick, schaut mir etwas scheu in die Augen.

***

Hey Cupcakes ♥
es tut mir schrecklich Leid, dass so lange nichts mehr gekommen ist, aber ich bin euch so dankbar für den support. Fast 20K Menschen lesen das hier 0.0

Für mich war die letzte Zeit nicht sehr leicht. Ich hatte meine Abitur-Prüfungen und Schreibflauten. Ich hoffe, ihr seid nachsichig mit mir :/

Neverland3r xoxo

Mute [*Abgeschlossen*]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt