68.Ihr seid solche Schwachmaten!

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LUCY

Noch immer stocksauer parkte ich den geräumigen Pick up -der angesichts der Lage vielleicht genau passend war vor dem Revier und atmete noch einmal tief durch ehe ich die Tür mit einem kräftigen Ruck aufstieß und meine Füße auf das Pflaster, des Parkplatzes setzte.

Hastig lief ich die paar Schritte zum Hintereingang und traf auf einen wartenden James. "Hii" nuschelte ich und schenkte ihm eine leichte Umarmung. "Schön dich wiederzusehen, Babe" gurrte er und strich mir das Haar nach hinten. "Danke dir, also für deine Hilfe" sagte ich aufrichtig und lächelte ihn an. "Kein Problem, aber wie gesagt du schuldest mir ein Essen!  Nächsten Mittwoch Abend, bei mir um 8!" bestimmte der rothaarige und blickte mich abwartend an.

Innerlich mit mir selbst kämpfend nickte ich und willigte somit in seine schmierige Einladung ein. Es war nicht so, das ich den rothaarigen Iren nicht mochte aber ich hasste es nun einmal mit irgendwem auszugehen, wenn ich nicht wirklich mehr von ihm wollte als eine nette Bekanntschaft.

"Ich schicke dir dann die Adresse. Sag deinen Freunden, sie sollen sich beim nächsten Mal nicht erwischen lassen" meinte er zum Abschied, ehe er sich umdrehte mir noch einmal zu winkte und in der Dunkelheit verschwand.

Seufzend fuhr ich mir übers Gesicht und machte mich entnervt auf de Weg nach drinnen. "Jayden!" rief ich erleichtert, als ich seinen dunkelhaarigen Wuschelkopf auf einem der klapprigen Sitze im Wartezimmer erkannte und war für einen Moment einfach nur erleichtert, dass es ihm soweit ganz gut zu gehen schien, doch er hörte mich scheinbar nicht, denn er zeigte keinerlei Reaktion. Auch die andern saßen verteilt im Saal auf Stühlen und sahen echt...scheiße aus. Zwar nicht irgendwie schlimm verletzt oder so aber eben total fertig mit ein paar Schrammen.

Missmutig registrierte ich, wie mein Bruder seinen Arm um Irene gelegt hatte, die sich leicht an ihn lehnte und mit dem Saum seiner Jacke spielte. Erst als ich im Türrahmen stand schienen die missmutig gelaunten Teenager im Raum mich zu bemerken. "Lucy" rief Liam als erstes und kam kleinlaut auf mich zu.

"Ich nehme an du hast uns aus diesen widerlichen Verhörzimmern geholt?" fragte er und fuhr sich durchs Haar. "Ja! Stell dir vor Liam, ich habe sogar dafür gesorgt das niemand von euren Eltern davon erfährt" zischte ich wütend und blickte mit meinem neu zurückgewonnen Zorn und stemmte die Hände in die Hüfte. "Danke?" schlug er vorsichtig vor und ich grummte nur.

"Etwas mehr könntet ihr schon bringen, ich musste verdammt viele Gefallen hierfür einlösen nicht zu vergessen, dass ich meine besten Freunde: Eiscreme und Schokolade auf dem Sofa zurücklassen musste um euch Schwachmaten hier abzuholen" fauchte ich ungehalten und warf die Arme in die Luft.

"Einmal lasse ich euch allein und ihr schafft es angeschossen, verhaftet und von Jack verarscht zu werden! Ihr seid einfach unverbesserlich und du, du- Arrrrg!" setzte ich an und raufte mir die Haare. "Ich glaube es wäre das beste, ihr nehmt eure Sachen -eure Waffen mal ausgeschlossen, die konnte James leider nicht zurückbekommen- und schafft euch schleunigst ins Auto bevor ich hier drinnen noch alles verkreische. Wo müssen wir eure Karren abholen" grummte ich versucht beherrscht und schaute den dreien dabei zu, wie sie allesamt vollkommen bedeppert durchs Revier schlurften, bei dem stemmigen Polizisten am Empfang ihre Sachen abholten und mir dann nach draußen folgten.

"Ich nehme an, ihr zwei seid endlich zusammen?" stellte ich fest und betrachtete abschätzig meinen Bruder, wie er meine sonst so taffe Freundin sanft hinter sich her zog. Abwartend und ziemlich nervös betrachteten die beiden mich, doch ich schüttelte nur den Kopf.

Unter anderen Umständen wäre ich jetzt vor Freude kreischend im Kreis gehüpft, doch im Moment war ich einfach nur wütend auf Gott und die Welt.

"Es ist echt scheiße mir sowas vorzuenthalten, immerhin warte ich seit Jahren darauf, das ihr euren Weg findet...aber Awww ihr seid viel zu süß um sauer zu sein. Außerdem bin ich ja immer noch wegen allem anderen sauer, und muss ja auch noch was für Luke übrig lassen..."plapperte ich und versuchte meine Wut so gut es ging runter zu schlucken, denn für heute Abend hatte ich einfach keinen Nerv mehr für sowas.

"Was schaut ihr mich denn jetzt so entsetzt an. Es bringt mir leider Gottes auch nix, wenn ich euch jetzt eine Standpauke halte nur um euch nächste Woche wieder irgendwo einsammeln zu müssen. Ich bin müde, mir tun die Füße vom scheiß fünf Kilometer Lauf weh und zu Luke muss ich später auch noch...ich will es gar nicht wissen" murrte ich und setzte mich wortlos hinters Steuer.

Liam, und Irene ließen die ganze Fahrt über kein Wort von sich hören, während Jayden immer wieder sowas ähnliches wie ein Gespräch beginnen wollte, jedoch nie mehr als ein Luft holen zu Stande brachte. "Luke meinte du...du hast mir verziehen?" fragte er irgendwann unsicher und ich schüttelte entschlossen den Kopf.

"Nein, ich bin dir nicht mehr böse. Verziehen habe ich dir noch lange nicht, erst musst du begreifen was bei uns falsch gelaufen ist. Du musst anfangen mir mehr zuzutrauen, ich bin nicht aus Zucker Jayden. Du bist alles an Familie was ich noch habe, wir müssen einander blind vertrauen und wie soll ich dir vertrauen wenn du dauerhaft irgendwas vor mir geheim hälst? Ich habe dafür keinen Nerv mehr Jayden überleg dir was du willst" stellte ich fest und starrte seufzend greade aus.

"Ach Mäuschen, du bist so erwachsen" murmelte mein Bruder leise und drückte mein Hand. Lächelnd blickte ich zu ihm rüber stellte fest wie sehr ich ihn vermisst hatte. Auch wenn längst nicht alles zwischen uns geklärt war, er würde immer mein großer Bruder bleiben.

"Und du bist so kindisch, unvernünftig und dämlich" stichelte ich und grinste zu ihm rüber. "Naja, aber einem so furchtbar intelligenten Mädchen will ich natürlich jetzt nicht widersprechen" spielte er mit und ich spürte wie langsam ein Teil meiner Anspannung von mir abfiel.

Mit der Warnung, sich auf dem Nachhause Weg bitte nicht verhaften zu lassen verabschiedete ich Irene und meinen Bruder, während Liam nach vorne rückte und sich mit mir auf den Weg ins Krankenhaus machte. "Meinst du es wird Probleme mit seinem Vater geben?" fragte ich mit mulmigem Gefühl und trommelte auf dem Lenkrad herum.

"Ich weiß nicht, könnte sein aber wollen wir es mal lieber nicht hoffen" seufzte Liam und es war klar, dass er nur versuchte mich zu beruhigen, denn eigentlich war uns beiden klar das Robert das ganze nicht so locker sehen würde wie wir hofften...

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Und wieder ein Update :D

Momentan seid ihr einfach so fleißig mit lesen, Voten und kommentieren da kann ich nicht anders als dauerhaft weiterzuschreiben :P

Und mal wieder ein Danke an meine Kommischreiber, die jedes mal so wundervolle Kommis schreiben :*

Danke an : Ocean-blue01, Becksi99, MiriamEckert, LoveYou4Ever53, Mondlight, Annacorn04, und Buecherfanxy

Ihr seid sooo lieb zu mir :$

(PS: Meine Kapitel sind übrigens fast immer gleich lang :D)

ALG Nickii




She loved a Badboy *completed*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt