97.Krüppelgeschenk mit Afro

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LUCY

Die Tage bis Heiligabend und damit auch die Weihnachtsferien vergingen schneller als gedacht, und während ich mitten in den Planungen für das Weihnachtsessen war schienen alle um mich herum sich zu entspannen und die gemütlichen Tage zu genießen.

Am Tag nach meiner Rückkehr hatte ich mich mit Mickey und Mandy und Jayden zusammen gesetzt und sie hatten uns erzählt, was sie alles über...die anderen wussten. Erschöpft hatte ich eingesehen, das wir nicht wirklich etwas tun konnten außer die Augen aufzuhalten und doch wollte das mulmige Gefühl in meiner Bauchgegend nicht wirklich weichen.

Gestern noch hatte ich Liam und Isii verabschiedet, die gemeinsam mit Liams Familie irgendwo in die Berge fahren würden, nachdem Isii's Familie -einmal mehr- abgesagt hatte, hatte Liam sich entschlossen die Schwarzhaarige kurzerhand mitzunehmen, eine Idee die ich zugegebener weise nicht schlecht fand.

Luke hingegen fand sich fast täglich irgendwann in meinem Tagesablauf ein: egal ob morgens zum Frühstück, einfach so oder abends irgendwann sahen wir uns fast immer und es tat gut. Es war so verdammt normal, das es mir fast Angst machte- aber auf eine schöne Art und Weise, sodass ich nicht wirklich in der Lage war es zu beschreiben...es war einfach schön

"Und du bist sicher, das du alleine einkaufen gehen willst?" fragte Luke zum gefühlt tausendsten Mal und ich lachte in den Hörer. "Jaa! Wie zum Teufel soll ich dein Weihnachtsgeschenk kaufen, wenn du neben mir stehst Lucky Luke" erklärte ich und rollte mit den Augen. "Du willst mir etwas schenken?" fragte er überrascht und ich nickte solange bis mir einfiel, dass er das ja überhaupt nicht sehen konnte -manchmal war ich echt schön blöd.

"Jep, ich habe da schon so eine Idee"-glatte Lüge-" und muss es jetzt nur noch kaufen, da kann ich die restlichen Sachen für übermorgen auch gleich einkaufen" erklärte ich ihm und seufzte leicht genervt, als ich mich in den mal wieder viel zu dichten Weihnachtsverkehr reihte. Normalerweise staute es sich bei uns nie auf den Straßen, doch scheinbar war ich nicht die einzige, die so kurz vor Weihnachten noch einkaufen musste.

"Okay, aber lass dich nicht entführen, sowas kann man keinem Menschen zumuten" scherzte er und ich lachte etwas stockend. "Soll ich dir irgendwas mitbringen?" fragte ich höflichkeitshalber, wusste allerdings, das Luke sowieso nein sagen würde, denn er hasste es wenn ich auch nur einen Cent für ihn ausgab und zurückgeben lies ich mir nie etwas von ihm -ein wenig Stolz durfte ich immerhin auch haben- doch Luke überraschte mich, als er mir zögerlich erklärte, das ich ihm Geschenkpapier mitbringen sollte.

Irgendwie ausnahmsweise mal total im Weihnachtsfieber stürzte ich mich ins Getümmel und merkte schon Sekunden später, dass egal wie happy ich auch war einkaufen im überfüllten Center einfach nur schrecklich war und einmal mehr konnte ich nur den Kopf über jene Leute schütteln, die so kurz vor Weihnachten gerne einkaufen gingen -das war doch der blanke Horror!

Missmutig kramte ich meine Liste aus der Hosentasche und machte mich daran nach und nach alle Punkte abzuhaken. Angefangen bei A wie Aufhänger für Christbaumschmuck -okay alles was wir hatten waren ein paar Girlanden aber da konnte man diese Kugeln auch klasse dranhängen- und Endend bei Z wie Zucker schaufelte ich meinen Einkaufswagen voll mit Lebensmitteln und all dem Krimskrams den man so brauchte und dachte währenddessen darüber nach was ich Luke schenken könnte, denn am Telefon hatte ich eiskalt gelogen: Ich hatte keinerlei Ahnung, was ich ihm schenken sollte.

Seufzend lief ich an den Schaufenstern der Mall entlang, schleifte die schweren Taschen hinter mir her und stellte mir vor wie Luke reagieren würde wenn ich ihm eine hübsche Handtasche oder einen überteuerten Nagellack schenken würde, denn scheinbar hatte das Kaufhaus nicht mehr als das zu bieten. Angestrengt versuchte ich mich daran zu erinnern, was Luke gerne tat und kam im Grunde eigentlich nur auf Bücher. Tatsächlich las der Dunkelhaarige mindestens genauso viel wie ich, auch wenn man es ihm nicht wirklich anmerkte -zumindest nicht oft.

She loved a Badboy *completed*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt