Kapitel 5

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(Matilda Anna Ingrid Lutz als Angelique)

Arias Sicht:

"Was?!", rutscht mir so laut raus, dass die herumstehenden Leute mich komisch ansehen. Ich spreche etwas leiser: "Hab ich irgendwas verpasst? Einen Heiratsantrag oder so?" Ein lächeln huscht über Masons Gesicht und er erwidert: "Tut mir leid, anscheinend haben deine Eltern das Gespräch mit dir noch nicht gehabt. Dann klär ich dich halt auf: Wir beide werden heiraten und ich werde die Firma meines Vaters und deines Vaters führen. Das klingt jetzt krass, ich musste mich auch erstmal mit dem Gedanken anfreunden, aber wenn du mir treu und eine gute Ehefrau bist und nicht zu viel Geld für Schuhe ausgibst, kann das eine gute Ehe werden." Er lacht über seine Aussage, doch das ist mir egal. Alles ist mir egal. Ich bin geschockt. Mein größter Alptraum ist gerade wahr geworden. Alle meine Hoffnung lag darin, hier nach der Schule wegzukommen, ENDLICH frei zu sein.. Und jetzt? Ich bin kurz vorm hyperventilieren. Ich lasse die Hände von Mason los und eile mit schnellen Schritten in Richtung eines der Badezimmer.

Verzweifelt raufe ich mir durch die Haare und starre in den Spiegel: ich bin blass wie ein Leiche und meine Augen sind leerer denn je. Meine Lippen zittern und da beginne ich schon zu schluchzen. Ich halte mir verzweifelt den Mund zu und will die Tränen zurückhalten doch es funktioniert nicht. Ich rutsche an der Wand herunter bis auf die kalten Badezimmerfliesen.

"Aria? Arianna!", tönt es von draußen und ich höre ein lautes klopfen an der Tür. Meine Mutter. Ich atme tief ein und tief aus und antworte mit zittriger Stimme: "Bin gleich fertig."
Ich erhebe mich von den Fliesen und schaue in den Spiegel. Meine Augen sind rot und meine Schminke ist verlaufen. Meine Haare sind zerzaust und ich sehe einfach fertig aus.
Es klopft erneut. "Aria mach die Tür auf!" Ich drehe das Schloss um und im nächsten Moment wird die Tür aufgerissen. "Aria deine Gäste..", beginnt die, doch hält inne als sie mein verheultes Gesicht entdeckt. "Oh Gott, wie siehst du denn aus?!" Meine Unterlippe beginnt wieder zu zittern und meine Mutter schließt schnell die Tür hinter sich und kommt auf mich zu. "Okay, nicht wieder weinen. Komm wir richten dich kurz und dann müssen wir raus, du musst das Quartett ansagen." Meine Mutter macht Anstalten mir durchs Gesicht zu wischen, doch ich haue ihr auf die Finger. "Fass mich nicht an!" Sie starrt mich an, als könnte sie nicht glauben, was ich gerade gesagt habe. "Aria was zum..", sagt sie, doch ich unterbreche sie: "Ich soll Mason heiraten?! Eine Zwangsheirat? Geht's noch? In was für einem Jahrhundert leben wir denn?!"
Meine Mutter versucht mir mit Gesten zu zeigen, dass ich leiser sein soll, doch ich komme gerade erst in Fahrt: "Das mache ich nicht. Das könnt ihr mir glauben." Meine Mutter hält meine Hände fest und schaut mich an: "Aria, Beruhig dich. Es ist etwas komplizierter.." Entgeistert starre ich sie an: "Dann erklärs mir, verdammt!"

"Aria, achte auf dein Mundwerk. Wir reden später über alles. Ich hole kurz die Visagistin und dann sagst du erstmal die Band an." Mit diesen Worten ist sie auch schon wieder aus der Tür verschwunden und ich stütze mich verzweifelt auf dem Waschbecken ab und atme durch. Mein Leben ist die Hölle.

~~~

Der Abend ist vorbei. Ich habe meine Aufgabe brav erfüllt und bin nun fertig. Fertig mit den Nerven.
Ich schließe meine Zimmertür und breche im nächsten Moment zusammen. Ich falle auf die Knie und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. "Verdammt..", schluchze ich.

Ich atme tief durch und stehe wieder auf; ich muss mich zusammenreißen. Auf einmal sehe ich meine Lederjacke auf meinem Bett liegen. Verwirrt gehe ich zu meinem Bett und erkenne auch mein Smartphone, was daneben liegt - eine Notiz dran geheftet.

Jetzt hab ich noch etwas gut bei dir. Ruf mich an, wenn dir was einfällt
- A

Ich lese den Zettel wieder und wieder. Danach schaue ich mich in meinem Zimmer um. Wie zur Hölle ist er hier unbemerkt reingekommen?

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