Tjaras Sicht
Stumm sehe ich Aria an, während ich in meiner Jackentasche immer noch die Perlen meiner Mutter fühle. Erneut packt mich die Wut auf sie, die ich schon den ganzen Tag verdränge. Aber mal ehrlich: wie kann man nur so bescheuert sein? Mir war von Anfang an klar, dass es mit Typen wie Alec nur Ärger geben würde und dass Aria früher oder später in seinen Mist mit hinein gezogen würde. Sie ist ja schon beinahe abhängig von ihm.
Nicht, dass ich nicht wüsste, wie aufregend diese sogenannten Bad Boys mit ihren Drogen und den heißen Tattoos sind. Man sollte bei solchen Kerlen aber aufpassen, dass man sich nicht in sie verliebt. Und genau da hat Aria versagt.
In diesem Moment kommt meine Limosine vorgefahren und ich verabschiede mich von Aria mit einem gequälten Lächeln und gehe auf das schwarze Auto zu.
"Tjara warte!"
Ich drehe mich zurück zu Aria um, die mich mit ihren blauen Augen leidend ansieht. Wenn es ihr schlecht geht, geht es mir ebenfalls schlecht.. "Es tut mir Leid.", sagen wir gleichzeitig und beginnen zu lächeln. Sie ist halt meine beste Freundin, egal was sie für Aktionen bringt und egal wie gerne ich ihr manchmal den Hals umdrehen würde. Ich will nur das beste für sie.
Wir brauchen keine weiteren Worte, also drücke ich sie nur kurz an mich und gehe dann wirklich zu meinem auf mich wartenden Chauffeur.
Ich schmeiße mich auf die Rückbank und krame erstmal mein Handy aus der Tasche. Als wir auf dem Highway sind zünde ich mir eine Zigarette an und bekomme dafür einen mahnenden Blick von meinem Fahrer, den er aber wieder zurücknimmt nachdem ich ihn ebenfalls böse anschaue. Er ist Personal, da soll er sich mal nicht so anstellen.
Bei mir Zuhause angekommen lege ich als allererstes die Kette meiner Mutter zurück in ihre Schmucksschatulle und räume danach den Rest ihrer Sammlung auf, die ich bei der Suche nach der Kette durchwühlt habe.
Alec hat Glück gehabt. Hätte ich nicht ein Armband ausleihen wollen, hätte erst meine Mutter bemerkt, dass ihre Perlen fehlen und hätte vermutlich einen Herzinfarkt bekommen und Alec auf direktem Weg in den Knast gebracht. Nicht, dass das der Weltuntergang gewesen wäre. Aria wäre frei von ihm und könnte sich auf ihre Zukunft konzentrieren, der sie schon die letzten Monaten vergeblich versucht zu entfliehen. Sie will sich einfach nicht eingestehen, dass das niemals klappen wird. Sie wird Mason heiraten, so oder so. Außerdem kann sie sich bei Mason eigentlich noch relativ glücklich schätzen; es gibt wirklich schlimmere.
Alec. Alec ist schlimmer.
Ich nehme wieder mein Handy in die Hand und scrolle durch meinen Chat mit Aria. Wie oft hat sie mir von ihren Gedanken über Alec erzählt und wie oft auch, was sie für Sorgen bei ihm hat; dass er drogensüchtig werden könnte, dass er sie betrügen würde oder natürlich, dass sie nur eine Geldquelle ist. Und das stimmt ja wirklich. Keine Ahnung wie viele tausende Dollar sie ihm schon gegeben hat, mit denen er vermutlich nur seine Geschäfte finanziert hat.
Ich gehe auf den Chat mit Mason und beginne zu Lächeln. Das letzte was wir geschrieben haben war, dass er ihr ein Geschenk kaufen möchte und mich gefragt hat worüber sie sich am meisten freuen würde. Er hat so etwas eigentlich gar nicht verdient. Und Aria auch nicht.
Weiterhin starre ich auf den Chat und mein Finger tippt wie von selbst auf das kleine Telefon neben Masons Profilbild. Kurz tutet es und dann geht er an sein Handy. "Hey Tjara, was gibt's?", meldet er sich freundlich. Tjara was machst du. Das kannst du Aria doch nicht antun..
Aber es ist ja FÜR Aria. Alec versaut ihr ihr Leben, wenn ich nichts unternehme. Er ist ein Betrüger und ein Dieb.
"Tjara? Alles gut?"
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Different Worlds
Teen FictionAria Gibson ist schon seit sie ein kleines Mädchen ist, wie eine Prinzessin behandelt worden. Zusammen mit ihren Eltern wohnt sie im reichen Viertel der Stadt, wo ihr jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird. Als sie eines Abends jedoch durch Zufal...