Kapitel 24

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Arias Sicht

Alec und ich sind schon über einen Monat zusammen und so langsam habe ich das Gefühl mich richtig in ihn zu verlieben, nur natürlich spreche ich das nicht laut aus. Um ehrlich zu sein habe ich noch nie 'ich liebe dich' gesagt. Zu niemandem. Nicht mal zu meiner Mom, oder meinem Dad. Und zu Mason schon gar nicht.

Nur Alec.. Er macht mich so glücklich wie ich es noch niemals war. Jedoch macht er mich auch genauso verletzbar. Klar, bis zu meinem Geburtstag dauert es noch eine Weile, jedoch graut mir jetzt schon vor dem Tag meiner Hochzeit mit Mason.

Mir ist klar, dass ich genau an diesem Tag alles verlieren werde.

"Alles klar?", Alec runzelt die Stirn und schaut mich mit diesem einen speziellen Blick an. Ich liebe diesen Blick. Schnell nicke ich und lächle ihm schnell zu. "klar, alles in Ordnung."

Er nimmt meine Hand, die auf dem Tisch liegt. "Sag schon, was ist? Heute bist du besonders anders.." Mein Blick wandert von meinem Teller mit dem halbaufgegessenen Käsekuchen, zu seinen besorgt dreinblickenden Augen.

"Ich denke nur.. An das übliche."

Alec seufzt. "Hör auf dich damit fertig zu machen. Scheiss auf Mason."

"Ich kann nicht.", der Ton meiner Stimme ist müde. Ich bin ausgelaugt davon, darüber nachzudenken wie ich es schaffe nicht mehr über mein verkacktes Leben nachzudenken. Nur ich schaffe es einfach nicht.

Alec erwidert nichts. "Komm wir gehen.", er steht auf und nimmt seine Jacke vom Stuhl. Zögernd tue ich es ihm gleich und nachdem Alec ein paar zerknitterte Scheine auf den Tisch geworfen hat, gehen wir zu seinem Auto und setzen uns rein.

Stirnrunzelnd schaue ich ihn an, doch er dreht schlicht und einfach das Auto und fährt in die entgegengesetzte Richtung von der wo wir hinwollen.

"Wo genau fahren wir hin?", frage ich verwirrt. Bringt er mich zurück zu Tjara weil er keinen Bock mehr hat mit einer mies gelaunten Aria Zeit zu verbringen?

Alec erwidert nichts, fährt aber auch nicht in Richtung von meinem Viertel. "Alec, halloo? Was wird das?"

"Entspann dich und sag einfach mal für ein paar Minuten nichts", erwidert er nur und an seinem Grinsen erkenne ich, dass er keineswegs sauer ist. Ich lehne mich also gegen den unbequemen und halb zerfetzten Sitz und beobachte die Straße. Nach ein paar Minuten Fahrt hält er schließlich vor einem etwas älteren Gebäude, wo allerdings keine Beschriftung oder ähnliches dranhängt.

Alec parkt das Auto und steigt aus, also folge ich seinem Beispiel - allerdings mit einem ziemlich mulmigen Gefühl. "Komm", sagt Alec liebevoll und nimmt meine Hand.

Immer noch nervös gehe ich hinter Alec hinterher in das heruntergekommene Gebäude. Der Flur erinnert stark an das ekelhafte Treppenhaus von Alec, wobei hier noch ein ekelhafter Geruch aus Schweiß und Käse dazu kommt. Trotzdem versuche ich mir nichts anmerken zu lassen und folge ihm weiter, bis er am Ende des Ganges eine Tür öffnet. Er bleibt stehen, grinst mich an und schiebt mich dann an ihm vorbei in einen großen Raum in dem viele verschiedene Fitnessgeräte stehen.

"Ein Fitnessstudio? Was wollen wir hier?", raune ich ihm vorsichtig zu, doch er lacht nur. "Komm, das wird witzig." Immer noch schüchtern laufe ich neben ihm her und werde von den hier trainierenden Männern teilweise echt komisch angeschaut. Nun gut, kein Wunder: Ich seh nicht unbedingt aus wie ein Mädchen, dass ins Fitnessstudio geht. Vor allem geht man auch nicht SO ins Fitnessstudio, wie ich gerade angezogen bin.

Alec läuft weiter, bis wir vor einer Bank angekommen, um die mehrere muskelbepackte Kerle herumstehen. "Hey Jungs", begrüßt Alec sie lautstark und wird mindestens genauso laut zurück gegrüßt. "Alec! Schön, dich auch mal wieder zu sehen", sagt da der Typ, der bis eben noch auf der Bank gelegen und ein riesiges Gewicht gestemmt hat. Seine trainierten Arme schmücken ungefähr genauso viele Tattoos wie Alecs, nur dass mir bei ihm sofort die nackte Frau auffällt, die sich über den kompletten Unterarm räckelt. Überhaaaaupt nicht sexistisch.

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