Alecs Sicht
"Na Süße", begrüße ich meine beste Freundin Aimee, die sich schwungvoll mit ihrem gold-glitzernden Kleid in meinen Wagen plumpsen lässt. Naja Kleid kann man es kaum nennen, es ist eher ein Stück Stoff was die wichtigsten Körperteile verdeckt. "Hey Baby", begrüßt sie mich mit einem Kuss auf den Mund.
"Wow, du siehst echt heiß aus", sage ich begeistert nachdem sie wieder auf ihrem Sitz Platz genommen hat und mustere ihr üppiges Dekolleté noch genauer. "Starr mich nicht so an, ich weiß dass ich sexy aussehe", erwidert sie mit einem breiten Lächeln und dreht den Rückspiegel zu sich, um ihr Make-up zu betrachten. "Ich verfluche Rick jetzt schon dafür, dir gesagt zu haben wo ich hinwill", sage ich und richte meine Augen auf die Straße. Aimee lacht laut. "Ach Alec, beruhig dich. Ich werd mich schon benehmen." Ich zweifle immer noch. "Dir ist aber schon klar, dass wir nicht eingeladen sind. Und uns möglichst unauffällig verhalten sollten.", weise ich sie drauf hin. Erneutes Lachen, während sie ihren roten Lippenstift aufträgt. "Dieses Kleid ist unsere Eintrittskarte mein Lieber. Und apropos Auffallen: dir ist schon klar, dass reiche Geschäftsmänner keine Halstattoos haben?", kontert sie. "Ich hab's doch mit meinem Hemd überdeckt..", erwidere ich, doch Aimee kramt schon in ihrer Tasche. "Ich hab da was, Sweety. Fahr links ran, ich schmier dir ein bisschen make-up drauf."
"Meine Haut wird niemals mit deinem Make-up in Kontakt kommen, glaub mir 'Sweety'", erwidere ich grinsend. "Willst du deinem Vater jetzt das Geld besorgen oder nicht?", fragt sie mich genervt und ich verdrehe die Augen. "Rick hat dich aber auch direkt über alles informiert."
Ich fahre also an den Seitenstreifen und schwups, hat sich Aimee auf meinen Schoß gesetzt und kümmert sich um meinen Hals. "Wenn du willst, können wir es auch noch kurz treiben", flüstert sie verführerisch in mein Ohr. Ich grinse.
"Lass mal, ich will noch gepflegt aussehen und nicht, als hätte ich gerade in meinem Wagen mit einer Nutte gevögelt.", entgegne ich nur und schubse Aimee leicht von meinem Schoß. Sie schaut mich gespielt empört an: "Hey Hey, kein Grund gemein zu sein." Ich ignoriere gekonnt ihr Kommentar und drehe den Rückspiegel wieder in meine Richtung um meinen Hals anzuschauen. Das Tattoo ist wirklich kaum mehr zu erkennen. Kein Wunder, dass Mädchen mit Acne sich drei Tonnen von dem Zeug ins Gesicht schmieren.
Ich starte das Auto wieder. "Das Mädchen hat es dir anscheinend wirklich angetan", fügt Aimee nun hinzu und ich kralle meine Finger um das Lenkrad, ohne ihr zu antworten. Das Thema Aria macht mich nervös. Und die Sache, dass ich Geld von ihr will, macht mich noch nervöser. Aber das schlimmste an der ganzen Sache ist, dass ich auch ihn sehen werde. Gregor Gibson.
Als könnte sie meine Gedanken lesen, sagt Aimee auf einmal: "Hey.. Tut mir leid. Ich weiß, du bist unendlich nervös wegen Mr Gibson. Aber glaub mir, wir holen nur das Geld, trinken etwas Champagner und schwups sind wir weg. Du musst keinen Smalltalk mit ihm halten oder so." Kurz wende ich meinen Blick zu Aimee, die es sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht hat, indem sie ihre langen Beine auf das Handschuhfach gelegt hat. "Ach Scheiss drauf", murmle ich und fahre erneut rechts ran. "Komm her."
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Nachdem ich meine Krawatte und Aimee ihr Kleid gerichtet habe, fahren wir weiter. Ich bin wieder ein wenig gechillter. Aimee bringt mich immer auf andere Gedanken.
"Alec ich liebe den Sex mit dir..", schwärmt sie während sie ihre Haare richtet und neuen Lippenstift aufträgt. "Schade, dass du nicht reich bist, sonst würde ich dich heiraten." Schmunzelnd entgegne ich: "Wer sagt denn, dass ich dich heiraten will?" Aimee lacht wieder ihr lautes, ansteckendes Lachen. "Ousch, Sweety.", erwidert sie mit gespielter Traurigkeit und verzieht ihre Lippen zu einem Schmollmund.
Mittlerweile sind wir am Eingang des Bonzenviertels angekommen. Zum Glück ist das Tor noch nicht zu Ende gebaut, also können wir unbemerkt durch. Wir fahren den Berg zwischen ein paar der etlichen Villen hoch und halten irgendwann an einem kleinen Park. "Wir laufen den Rest, es ist nicht mehr weit.", sage ich und wir steigen aus. Wenn wir mit meiner Schrottkarre vorgefahren kämen, wüssten sofort alle, dass wir nicht dazu gehören. Doch wenn man uns nur in diesen Outfits sieht, könnte unser Chauffeur uns ja schon ein wenig früher abgesetzt haben und wir trotzdem zur High Society gehören.
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Different Worlds
Teen FictionAria Gibson ist schon seit sie ein kleines Mädchen ist, wie eine Prinzessin behandelt worden. Zusammen mit ihren Eltern wohnt sie im reichen Viertel der Stadt, wo ihr jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird. Als sie eines Abends jedoch durch Zufal...