Kapitel 7

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Alecs Sicht

"Nein, wir sollten gehen.", sage ich. Zwar habe ich angeboten Aria mit hierher zu nehmen, doch ich weiß jetzt, dass es ein Fehler war. Phil ist kein richtiger Freund, eher ein Kunde. Und dazu noch ein ziemlich guter. Aria soll nicht in Kontakt mit solchen Typen geraten, das wäre nicht gut für sie. Strenggenommen bist du auch so ein Kerl wie Phil, nur dass du die Sachen seltener nimmst sondern eher vertickst.

"Wir können ruhig noch bleiben, wenn du willst", sagt Aria und schaut mich an. Ich nicke. "Okay, wie du willst.", entgegne ich. "Kommt, trinkt erstmal was mit mir", mischt sich nun Phil ein und schiebt uns in Richtung nächstes Zimmer, wo ein paar Leute verteilt herum sitzen und sich bereits jetzt, am Spätnachmittag, Alkohol und sonst noch alles mögliche wortwörtlich reinziehen.

"Hey Baby!", begrüßt mich Mai, eine meiner Fick-Freundinnen. Sie läuft auf mich zu und gibt mir - vor Aria - einen Kuss auf den Mund. Ich drücke sie vorsichtig von mir weg und murmle ein abweisendes "Hi".

Ich schaue zu Aria, die sich verlegen im Raum umsieht. Bevor ich irgendetwas sagen kann, ruft Phil sie zu sich. "Setz dich zu mir, Aria" Schüchtern geht sie auf eine der Couches zu und setzt sich neben Phil, der seinen Arm um ihre Taille legt, so wie ich es vorhin getan hab.

Ich sehe, dass ihr das sehr unangenehm ist, doch ich mache nichts dagegen. Stattdessen setze ich mich zu Mai. Ich muss aufhören, mir Gedanken um sie zu machen. Sie ist einfach eine reiche Schlampe, mehr nicht.

Um das ihr und auch mir selber zu beweisen, dass mir wirklich nichts an ihr liegt, beuge ich mich zu Mai und küsse sie tief und innig.

Als ich von ihr ablasse, wandert mein Blick zu Aria, die sich immer noch sichtlich unwohl in Phils Armen zu fühlen scheint. Jedoch ist sie höflich, und lässt es einfach geschehen.
Ich schaue auf den Glastisch, wo immer noch das braune Päckchen steht. Einer der Typen auf dem Sofa, Seth, macht sich nun daran es zu öffnen, was ihm allerdings nicht sonderlich gelingt, denn er ist jetzt schon extrem high. Ich schaue wieder unauffällig zu Aria, welche gespannt auf das Päckchen schaut, was nun endlich geöffnet ist.

Seth holt das durchsichtige Päckchen mit weißem Zeug heraus und streut ein wenig von ihm auf den Glastisch. Mit einem Geodreieck sorgt er dafür, dass das weiße Zeug zu geraden weißen Bahnen wird.

Wieder wandert mein Blick zu Aria, die nun ganz bleich wird. Sie fragt Phil irgendetwas und er deutet auf die Tür. Sie steht auf und läuft auf die Tür zu. Schnell springe ich auch auf und laufe ihr hinterher. Sie ist auf den Weg zum zur Wohnungstür. Ich packe sie an der Schulter und halte sie fest. "Wo willst du hin?", frage ich. "Ich muss los.", erwidert sie knapp und läuft weiter.

"Warte doch.", sage ich, doch Aria läuft einfach weiter. Da halte ich sie am Arm fest und drücke sie gegen die Flurwand.
"Was ist mit dir?", frage ich die erneut und schaue ihr in die Augen. "Alec, bitte lass mich los.", erwidert sie, schaut mich dabei allerdings nicht an. "Hey", sage ich und hebe ihr Gesicht, damit sie mich ansiehst.

Wir schauen uns an und ich verspüre in diesem Moment das Verlangen, sie zu küssen. Trotzdem lasse ich es; es ist zu früh. Ich gehe mit meinem Gesicht ein bisschen weg von ihr und lockere meinen Griff um ihren Arm. "Du du.. Verkaufst Drogen.", sagt sie nach ein paar Sekunden und schaut wieder weg.
"Ja.. Das tue ich wohl."

Nur die laute Musik im Hintergrund übertönt das peinliche Schweigen zwischen uns. "Komm ich bring dich nach Hause.", sage ich schließlich und wir gehen gemeinsam die Tür raus.

Nach 4 Stockwerken weiterem peinlichen Schweigen, sind wir endlich an meinem Auto angekommen. Wir setzen uns rein und ich parke aus.
"Ist das deine Freundin?", fragt Aria mich auf einmal. "Wer?", frage ich zurück. "Na das Mädchen, dass du geküsst hast..", entgegnet sie leise. "Mai? Nein, nein. Sie sie ist.. Nur EINE Freundin.", stottere ich. Wieso macht sie mich nervös?

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