Alecs Sicht
Ich lasse Aria los und schaue zu Tjara, die entsetzt in der Tür steht.
Einen Kommentar zu unserem Kuss kann sie sich zwar verkneifen, aber an ihrem Blick sehe ich, dass es ihr ganz und gar nicht gefällt, wer ihre beste Freundin da gerade abgeknutscht hat.
Ich sehe zu Aria, die - verlegen wie immer - an ihren Haaren herumfummelt.
"Sie sind schon im Hof. Du solltest besser schnellstens abhauen.", diese Worte sind an mich gerichtet.
"Wie mach ich das am besten?", frage ich zurück. Tjara hat ihre Arme verschränkt und seufzt.
"Na gut komm, ich zeig dir einen Weg. Ari, verschaff du uns etwas Zeit, falls sie nach mir fragen."
Ich werfe noch kurz einen Blick zu Aria, bevor ich hinter Tjara aus dem Raum laufe. Wir gehen eine Treppe hoch, durch einen langen Flur in ein riesiges Schlafzimmer hinein.
Hier bleibt Tjara stehen. "So du Casanova. Das Schlafzimmer meiner Eltern, der einzige Raum durch den du hier unbemerkt raus kommst." Sie geht zu einem der großen Fenster und drückt einen Knopf an der Wand. Das Fenster öffnet sich automatisch.
"Der einzige, nicht videoüberwachte Notausgang hier. Geh auf den Balkon, geh die Leiter zu dem kleinen Hintergarten runter und öffne das Tor beim Zaun.", sie deutet auf das geöffnete Fenster.
"Danke", entgegne ich und lächle sie kurz an, als ich an ihr vorbeilaufe.
"Du brauchst mich gar nicht so anzulächeln. Ich tue das für sie, weil SIE es will. Aber glaub mir, am Ende werdet ihr beide nur verletzt, weil sie schlussendlich doch Mason heiraten wird. Du machst es ihr nur noch schwerer. Und dir auch, falls das alles was du da tust Wirklichkeit ist und nicht nur ein Weg um an Geld zu kommen. Du solltest sie gehen lassen.", ihre am Anfang noch ziemlich zickige Stimme wird immer ruhiger und besorgter.
Am schlimmsten ist, dass die Recht hat. Nur wie soll ich einfach aufhören sie zu treffen, jetzt wo wir einen Weg gefunden haben uns zu sehen?
"Danke.", sage ich erneut und gehe zum Fenster, um den von Tjara beschriebenen Weg nach unten zu kommen.
~~~
Arias Sicht
Ich laufe schnell zur Tür, um Tjaras Eltern zu empfangen.
Als ihre Mutter mich erblickt, ist sie erst stutzig, doch dann lächelt sie mich breit an. Zwar ist es eher ein gefaktes Lächeln, aber wann bekommt man in dieser Gegend schon mal ein echtes zu Gesicht. "Aria Schätzchen! Was machst du denn hier?", fragt sie erstaunt und stöckelt auf ihren hohen Schuhen zu mir, während Tjaras Vater ihr langsam hinterher dackelt.
Eine kurze, unpersönliche Umarmung und dann läuft sie an mir vorbei ins Haus. Sie trägt einen dunkelblauen Blazer und einen dazu passenden Bleistiftrock. Sie ist die typische Buisnessfrau - topgestylt und hoch professionell, selbst in ihrem eigenen Haus.
Dann kommt auch Tjaras Vater herein. Er ist etwas lässiger gekleidet, obwohl sein Armani-anzug trotzdem nicht zu übersehen ist."Hallo Mr Williams", begrüße ich ihn freundlich. "Hallo Aria", erwidert er lächelnd und reicht mir seine Hand.
Ich mag Tjaras Vater sehr. Er ist ein guter Mensch und das komplette Gegenteil von seiner Frau, die oft ziemlich kühl und fordernd gegenüber anderen ist.
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Different Worlds
Teen FictionAria Gibson ist schon seit sie ein kleines Mädchen ist, wie eine Prinzessin behandelt worden. Zusammen mit ihren Eltern wohnt sie im reichen Viertel der Stadt, wo ihr jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird. Als sie eines Abends jedoch durch Zufal...