Alecs Sicht
"Aufstehen Häftling, du hast Besuch.", der Wärter rüttelt an den Gitterstäben meiner Zelle und ich fühle mich einmal mehr wie ein eingesperrtes Zootier. "Wenn es wieder dieser Schnösel ist, dann kann ich für nichts garantieren", knurre ich und stehe von meinem Bett auf. Naja, Bett kann man die dünne harte Matratze nicht so recht nennen, aber ich hatte schon schlimmere Schlafplätze.
Wir haben Nachmittag, aber dadurch dass Mason ordentlich Cash bezahlt hat, sitze ich immer noch alleine in meiner Zelle. Zumindest vermute ich, dass der kleine Bastard dahinter steckt, aber welchen Grund sollte es auch sonst geben? Manche begehen einen Mord und haben mehr Freiheiten als ich.
Ich stehe auf und halte meine Hände hin, damit der Wachmann mir Handschellen anlegen kann bevor er mit mir aus der kleinen Zelle rüber in den Besucherraum geht. Weder ein Telefonat, noch ein Gespräch mit einem Anwalt hatte ich bis jetzt - vielleicht wird mir das nun endlich gewährt.
Die Tür wird geöffnet und am Tisch sitzt eine Person. Als sie uns hört steht sie auf und dreht sich um. Aria.
Sie sieht fertig aus; immer noch ihre Schuluniform tragend, verschlafene Augen und verwuschelte Haare die dürftig zu einem Pferdeschwanz zurück gebunden sind.
Als sie mich sieht beginnt ihre Unterlippe zu beben und sie dreht sich weg von mir und stützt ihren Kopf mit ihrer Hand.
Bittend sehe ich zum Wärter rüber und halte ihm meine Hände hin. "Was soll ich denn schon machen? Ich stehe eh schon mit beiden Beinen in der scheisse.", sage ich und der Wachmann schaut sich zögernd um. "Miss Gibson? Soll ich die Handschellen lösen?"
Aria dreht sich wieder zu uns um und nickt hastig. Als sie ab sind, sagt sie: "Lassen Sie uns bitte alleine."
Nachdem die Tür ins Schloss gefallen ist geht sie auf mich zu und fällt mir um den Hals. Ich drücke ihren dünnen Körper an mich und vergrabe mein Gesicht in ihrer Halsgrube.
"Was machst du hier?", frage ich und nehme ihren Kopf in meine beiden Hände. "Du sollst mich so nicht sehen."
Ihre Augen gleiten an mir herunter; ich trage diesen hässlichen orangenen Overall, schwarze Boots und meine Haare sind ungekämmt und um meinen Mund ist der Ansatz eines Bartes zu erkennen.
"Alec, es tut mir so Leid", schluchzt sie und ich drücke meine Lippen auf ihre. Ich kann es gerade einfach nicht ertragen sie auch noch weinen zu sehen.
Auf einmal klopft es an die Scheibe der Tür und der Wachmann sieht uns warnend an und schüttelt den Kopf.
"Hey.. Es ist nicht deine Schuld..", murmle ich beruhigend und streiche ihr sanft über ihre braunen Haare.
Sie sieht mich zweifelnd an. "Ich habe dir einen Anwalt für deinen Prozess besorgt. Er ist gut, er hat schon viele Prozesse gewonnen und er wird dich da ganz sicher rausboxen, was auch immer du getan hast."
Ich schaue sie stirnrunzlend an und nehme meine Hand von ihren Haaren. "Denkst du.. ich war das wirklich mit den Drogen?"
Aria sieht mich nur an und sagt kein einziges Wort, aber das ist auch gar nicht mehr nötig. Kurz schweigen wir, doch dann schnaube ich auf. "Klar, der Verbrecher hats wie üblich verkackt. Dir ist wahrscheinlich nicht klar, dass ich nichts mit dem Zeug zu tun hatte - er einzige Verbrecher hier ist dein toller Verlobter.", knurre ich und merke nicht, dass ich immer lauter werde.
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Different Worlds
Teen FictionAria Gibson ist schon seit sie ein kleines Mädchen ist, wie eine Prinzessin behandelt worden. Zusammen mit ihren Eltern wohnt sie im reichen Viertel der Stadt, wo ihr jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird. Als sie eines Abends jedoch durch Zufal...