Arias Sicht
Nervös laufe ich in der Eingangshalle auf und ab. Es ist Montag, zwei Tage sind seit meiner Verlobungsfeier vergangen. Ich starre immer wieder auf meine Uhr. Es ist bereits 17:21. Um 17:15 wollte er da sein. Aber war ja klar, dass er mich versetzt. Typisch Alec.
Mein Blick wandert von meiner rosé-goldenen Uhr die perfekt zu meiner weißen Hose, meiner rosanen Bluse und meinem Felljäckchen passt, auf den fetten Diamantenring der an meinem Finger glänzt und funkelt. Ein Geschenk von Mason. Wie toll.
Ich bin alleine zu Hause. Das ist auch der Grund dafür, dass Alec mich höchstpersönlich besuchen kommt. Er will reden.. Naja, kann er tun, so lange er nicht versucht mich wieder zu küssen. Samstag war ich schwach. Ich habe ihn in meine Nähe gelassen und mich von ihm mitreißen lassen. Doch das wird nicht erneut passieren. Ich werde Mason nicht betrügen; ich bin zwar nicht freiwillig seine Verlobte, doch ich bin es nun mal und ich werde meiner Familie keine Schande bereiten indem ich mit einem anderen Kerl rumturtle. Alec versaut mir meine Gefühlswelt auch so schon genug.
Auf einmal höre ich die Klingel. Schnell schaue ich auf die Überwachungskamera um zu checken ob es auch wirklich Alec ist. Er ist es. Wie üblich, mit Lederjacke und sonst auch lässigem Look steht er mit Hände in den Hosentaschen vor dem Eisentor meines Anwesens.
Ein Lächeln huscht mir übers Gesicht, doch trotzdem öffne ich mit einem mulmigen Gefühl das Tor und warte an unserer Eingangstür auf ihn.
Ich sehe, wie er über den Hof schlendert und sich umsieht.
Als er mich erblickt, strahlen seine wunderschönen blauen Augen mich freundlich an und plötzlich fällt die ganze schlechte Energie von mir ab und ich freue mich darauf, gleich von seinen muskulösen Armen umschlungen zu werden. Aria schlag dir solche Gedanken aus dem Kopf."Hey Prinzessin", sagt er als Begrüßung und drückt mich kurz an sich. Kleine Blitze elektrisieren meine Haut, als sich seine warmen Hände an meinen Rücken schmiegen.
Ich erwidere ein schüchternes "Hey."
Nervös verschränke ich meine Arme. "Und? Konnte dein Vater seine Schulen begleichen?", frage ich um die peinliche Stille zu beenden. Alec kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Kann das sein, dass so jemand wie ICH so jemanden wie IHN nervös macht? Kaum vorstellbar..
Doch diese Situation scheint ihm wirklich unangenehm zu sein und in gewisser Weise genieße ich das. Er hat es auch mal verdient, sich unwohl in meiner Gegenwart zu fühlen."Ja. Danke nochmal", antwortet er knapp. Schweigend stehen wir uns gegenüber. "Alsooo..", breche ich die peinliche Stille erneut. "Alsoo..", entgegnet er. "Du musst aufhören mich küssen zu wollen.", platze ich heraus.
Alec scheint sein Selbstbewusstsein wieder zu haben, denn er grinst mich verschmitzt an. "Wieso das denn Prinzessin? Es wirkt nicht so, als hätten dir der letzte Kuss nicht gefallen."
Ein Lächeln huscht auch über mein Gesicht. "Schon. Nur.. Ich bin jetzt verlobt.""Du warst auch schon vorher verlobt."
"Aber jetzt ist es offiziell."
Wir schweigen wieder. "Willst du ihn heiraten?", fragt Alec plötzlich. Ich weiß nicht was ich antworten soll, also schweige ich einfach und schaue verlegen auf meine Schuhe. "Also nein.", schlussfolgert Alec mein Schweigen. Keine Reaktion von mir, nicht mal ein zucken. Er wird diese Worte nicht von mir hören.
"Dann wehr dich doch, Aria!", fügt Alec hinzu und schaut mich erwartungsvoll an. Doch ich kann nicht aufblicken. Ich schaffe es nicht, ich habe einfach nicht die Kraft.Auf einmal höre ich einen Schlüssel im Schloss der Haustür. Erschrocken blicke ich auf. Meine Mutter? Oder noch schlimmer.. Mein Vater?!
Alec schaut ebenfalls verwundert zur Tür, doch macht keine Anstalten sich zu verstecken oder schnell abzuhauen.
Da schwingt die Tür auf und - wie sollte es anders sein - mein Vater betritt die Eingangshalle.
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Different Worlds
Teen FictionAria Gibson ist schon seit sie ein kleines Mädchen ist, wie eine Prinzessin behandelt worden. Zusammen mit ihren Eltern wohnt sie im reichen Viertel der Stadt, wo ihr jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird. Als sie eines Abends jedoch durch Zufal...