Kapitel 19

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Arias Sicht

"Sie sind.. Also du bist.. Alecs Schwester?", stammle ich entsetzt. Ich bin nicht sicher, ob Alec überhaupt mal eine Schwester erwähnt hat..

"Ja, das bin ich. Er hat erwähnt, dass er das Geld für unseren Dad hier her hat und.. Also er weiß nicht dass ich hier bin und er soll es auch nicht wissen, nur wir stecken in Schwierigkeiten und ich weiß nicht was ich noch tun soll also habe ich bei meine Putzfirma diese Adresse herausgefunden und mich hier reingeschlichen und es.. es tut mir so Leid..", Alecs Schwester ist gerade dabei zu hyperventilieren. "Setz dich erstmal", sage ich freundlich und lächle sie aufmunternd an.

Marija setzt sich auf meine Couch und ich reiche ihr ein Taschentuch. "Danke..", murmelt sie und wischt sich die Tränen aus ihrem Gesicht.

"Okay, dann erzähl mir mal genau was los ist", sage ich und setze mich gegenüber von ihr auf meine weiße Dekotruhe. "Vor ein paar Tagen kam Alec total schlimm zugerichtet nach Hause und meinte, er hat Probleme bei seinem Job.."

"Seinem Job als Drogendealer?", unterbreche ich sie und es tut mir im nächsten Moment Leid, das so offen angesprochen zu haben. Es ist sicher nicht leicht, so ein Leben zu führen.

Marija nickt langsam und erzählt dann weiter: "Er schuldet seinem Boss, warum auch immer, 3000$.. Und er meinte, er treibt das Geld auf, doch er ist völlig fertig.. Das alles setzt ihm sehr zu, weißt du. Und dass er dich auch nicht sehen kann, ist für ihn noch viel schlimmer."

"Moment, was..?", ich unterbreche sie erneut. "Tut mir Leid", füge ich hinzu. "Nur.. Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass ich ihm fehle..?"

Marija lächelt mich an. "Natürlich fehlst du ihm. Er redet zwar nicht darüber, aber ich kenne meinen Bruder und du hast es ihm ganz schön angetan."

Ich kann nicht anders als beginnen zu lächeln. Verlegen streiche ich mir durch meine Haare.

"Okay, wieviel Geld braucht ihr?", frage ich. "Ich.. Also wir..", Marija stottert wieder. Die Sache, dass sie mich bestehlen wollte, scheint ihr wohl sehr unangenehm zu sein. Sie hat auch so ein gutes Herz wie Alec, das merke ich jetzt schon.

"Hey.", ich setze mich neben sie auf die Couch. "Wieviel?"

"3000$.."

Ich stehe auf und gehe in meinen begehbaren Kleiderschrank. Ich suche mir eine meiner Louis Vuitton Taschen heraus, in der sich mein Haupt- Portemonnaie befindet.

Ich gehe zurück in mein richtiges Zimmer, wo Marija immer noch meine Welt bestaunt.

Ich öffne mein Portemonnaie, hole 3000$ in bar heraus und reiche sie mit einem Lächeln der verdutzten Marija.

"Oh mein Gott..", sie starrt die Geldscheine in ihrer Hand an. Auf einmal springt sie auf und fällt mir um den Hals. "Danke", quietscht sie in mein Ohr.

Sie lässt mich los. "Du sollst nur nicht denken, dass wir irgendwelche Schmarotzer sind die dir dein Geld wegnehmen wollen. Ich arbeite hart für mein Geld und ich schaffe es auch mich, meinen Bruder und meine Schwestern zu ernähren. Nur.. Unser Leben ist nicht einfach. Nicht jeder hat es so einfach.."

Mein eben noch echtes Lächeln verschwindet aus meinem Gesicht. Stattdessen setze ich das Fake-Lächeln auf, dass ich in letzter Zeit viel zu oft habe.

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