Alecs Sicht
Kurz liege ich bewegungslos auf dem Boden. Mein Kopf dröhnt und meine Gliedmaßen schmerzen. Zitternd krame ich in meiner Hosentasche nach meinem Handy. Wen soll ich anrufen?
Für meine Schwester ist es um diese Uhrzeit zu gefährlich.
Rick ist wahrscheinlich high.
Aria geht auch nicht.
Und meinen Vater.. Ihn würde ich niemals um Hilfe bitten. Niemals.
Die Wahl fällt auf meinen besten Freund seit jungen Tagen, Justus. Nach ein paar mal Tuten geht er ran. "Alec mein Gutster! Wie kann ich dir helfen?", tönt es aus meinem Handy.
"Schön, dass du das so formulierst.", presse ich zähneknirschend hervor. "Kannst du mich bei Phil abholen? Ich hatte ein paar.. Schwierigkeiten."
"Klar bin gleich da.", entgegnet er ohne weiter nachzufragen und legt auf. Ich liege auf dem Boden gefühlte 20 Minuten, wobei ich es nach ein paar kläglichen Versuchen schaffe mich aufzusetzen. Ein paar Leute die auf Drogen sind, schauen mich verwirrt an, aber sind sonst auch keine große Hilfe.
Endlich kommt dann Justus. "Alter, was ist denn mit dir los?", fragt er geschockt als er mich sieht. Ich schüttle einfach den Kopf und gebe ihm das Signal, dass er nicht weiterfragen soll. Justus hilft mir hoch und stützt mich die kompletten 4 Stockwerke nach unten.
Als wir im Auto sitzen hält Justus mir als erstes eine Flasche Jack Daniels entgegen. "Das hilft", sagt er und ich nehme sie dankbar. Ein paar große Schlücke und dann lege ich die Flasche zurück ins Handschuhfach.
Justus startet den Motor und fährt los. "Jetzt sag schon, was ist passiert?"
Ich halte mir immer noch den Bauch und stütze meinen viel zu sehr dröhnenden Kopf an der Rückenlehne ab.
"Nichts.", presse ich gequält hervor. Justus seufzt und fährt los. "Wenn du's mir schon nicht sagst, musst du's aber Marija sagen, sie macht sich immer so viele Sorgen."
Ich schnaube kurz, da der Schmerz beim lachen zu groß ist. "Als ob ich meiner kleinen Schwester erzähle, dass mich zwei Kerle verprügelt haben und mein Boss 3000$ zum Ende der Woche will."
Justus nickt kurz. "Das ist also passiert.."
Mein Atem ist schwer. Hoffentlich schaffe ich es, nicht ins Krankenhaus zu müssen. Man muss wissen, als Drogendealer hat man nicht so eine tolle Krankenversicherung. Um genau zu sein, hat man überhaupt keine und meistens landet man am Ende noch hinter Gittern, weil sie irgendein illegales Zeug in deinem Blut finden.
"Kumpel ich muss dir was sagen. Ich wills eigentlich schon länger, nur ich hatte Schiss dass du ausrastest..", beginnt Justus. "Und jetzt bist du quasi ausgeknockt.." Ich werfe ihm einen verwirrten Blick zu. Was kann er jetzt wollen? "Um was geht es?"
Justus schaut nicht zu mir, sondern schaut starr auf die Straße und rauft sich durch die Haare. "Weißt du, Marija ist kein kleines Kind mehr und in letzter Zeit, da haben wir uns gelegentlich gesehen und.."Mit aufeinandergepressten Zähnen starre ich in seine Richtung. Langsam sage ich: "Justus.. ich hoffe für dich, dass du mit deinem Rumgelaber nicht sagen willst, dass du meine kleine Schwester vögelst.."
Justus schweigt. Ich schnaube und hätte ihn am liebsten meine Faust ins Gesicht gedrückt, doch ich kann mich ja selber kaum bewegen. "Es ist mehr als das. Wir sind zusammen."
Ich drehe mich weg.
"Alter, wir sind doch Freunde seit wir 8 sind..", fängt Justus an. Ich schaue wieder in seine Richtung. "Freunde?..", Justus hält am Straßenrand an und ich stocke. "FREUNDE?!", dieses mal bin ich lauter. "FREUNDE FICKEN NICHT DIE KLEINEN SCHWESTERN VON EINANDER!!", brülle ich und Justus sieht mich schuldbewusst an. "Was würdest du machen, wenn ich mich an Kathy ranmachen würde?!"
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Different Worlds
Teen FictionAria Gibson ist schon seit sie ein kleines Mädchen ist, wie eine Prinzessin behandelt worden. Zusammen mit ihren Eltern wohnt sie im reichen Viertel der Stadt, wo ihr jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird. Als sie eines Abends jedoch durch Zufal...