Inzwischen befanden Nathan und ich uns drei Tage in dem kleinem einsamen Haus. In dieser Zeit haben wir kaum mehr als drei Worte gewechselt und sind uns sonst auch aus dem Weg gegangen. Während er sich nur unten aufhielt, saß ich oben und verbrachte die meiste Zeit mit lesen. Nach unten bin ich nur gegangen, um etwas zu essen oder zu trinken.
Es schien die Sonne und ich stellte mich an das mittlere große Fenster und blickte über die schöne Landschaft. Der April neigte sich langsam dem Ende zu. Für diese Jahreszeit war es schon ziemlich warm, weshalb ich mir nur eine schwarze Jeans, ein schlichtes weißes T-Shirt und eine dünne Strickjacke angezogen hatte. Ich stützte mich auf die Fensterbank. Es war wirklich schön hier. So ruhig. Keine lauten Autos oder Nachbarn, die sich lauthals über eine angeblich geklaute Zeitung stritten. Obwohl der nächste Supermarkt knapp zwanzig Meilen entfernt lag und man auch sonst völlig abgeschottet vom Rest der Welt war, war mir diese Stille um einiges lieber als die nicht gerade leisen Stimmen einer Großstadt.Ich sah auf die Kieselstein Straße über die wir gekommen waren. Und erschrak. Ein dunkles Auto näherte sich. Da es noch zu weit entfernt war, konnte ich nicht sagen, welche marke oder Farbe es hätte, aber das war ja auch irrelevant.
Die Straße war ziemlich schmal und uneben. Sodass man nicht mehr als dreißig Meilen pro Stunde fahren konnte. Doch das Auto, was sich näherte, kam geradezu angerast.
"Nathan", schrie ich lauthals ohne mich vom Fleck zu rühren. Sofort hörte ich ihn die Treppe hoch poltern und kurz darauf stand er neben mir. "Was ist denn?"
"Erwartest du Besuch?"
"Natürlich nicht, wieso?" Alarmiert sah er zu mir runter. Ohne ein Wort zu sagen deutete ich auf die Schotterstraße.
Er ging zum Schrank und öffnete eine kleine Schublade. Mit einem kleinem Fernglas gesellte er sich wieder neben mich und starrte hindurch. "Nimm die Waffe unter deinem Kopfkissen und pack sie in den Rucksack, der in der linken Schranktür steht. Darin befinden sich ein Messer, Pfefferspray, Streichhölzer, eine Flasche Wasser, noch ein weiteres Magazin für die Pistole und eine Wärmedecke. Zieh dir Schuhe an, in denen du gut und schnell laufen kannst. Und eine dicke Jacke. Dann kommst du runter und wartest in der Küche auf mich." Er sprach so schnell, dass ich mir kaum alles merken konnte, was er von sich gab. Doch ohne, dass ich nochmal nachhaken konnte, rannte er nach unten.
Schnell tat ich, was er mir aufgetragen hatte und lief nach unten. Er hatte seine ganze Ausrüstung angezogen und sich ein Maschinengewehr um den Hals gehangen. Er hatte an jeder erdenklichen Stelle eine Waffenholster.
Ohne etwas zu sagen kramte er zwei Motorcross Helme heraus. Was wollte er denn damit? Einen gab er mir. Dann zog er mich auch schon durch eine Hintertür nach draußen. Unter einer Plane, die er eiligst wegzog, kam eine Derbi Senda zum Vorschein.
"Zieh den Rucksack und Helm auf." Er schwang sich auf das Gefährt und bedeutete mir sich hinter ihn zu setzten.
"Somit sind wir schneller um die Berge rum und am Wald. Ab da geht es zu Fuß weiter. Mit dem Auto kommen die nicht bis dahin, was uns einen klaren Vorsprung verschafft. Aber sobald wir im Wald sind, müssen wir auch laufen." Er startete die Maschine. " Die müssten jeden Augenblick hier sein. Halt dich gut Fest, es kann ziemlich holprig werden." Mit einem Ruck fuhr er los. Es war ein nicht gerade kurzer Weg bis zum Waldrand, da wir erst um die Berge herum fahren mussten. Drüber wäre zu gefährlich gewesen, da es am Vortag geregnet hatte und das Gras noch feucht war, wodurch die abrutsch' Gefahr zu groß war. Voller Angst klammerte ich mich an ihn. Das konnte doch nicht wahr sein, wie konnten die uns schon wieder finden? Wie mächtig war der Alte, der anscheinend das sagen bei der ganzen Sache hatte? Er musste ein paar einflussreiche Freunde haben. Wie sonst hätten er und seine Kumpanen uns hier ausfindig machen können?Nathan gab ordentlich Gas, fuhr aber trotzdem vorsichtig. Ich traute mich kaum nach hinten zu sehen, was ich dann aber doch tat. Ich konnte zum Glück niemanden sehen, der uns folgte. Aber nachdem ich die Augen zusammen kniff, konnte ich eine Person ausmachen, die hinter den Häuschen stand und uns wahrscheinlich beobachtete. Eine Gänsehaut durchfuhr mich. Obwohl er schon so weit weg war, machte mir seine Körpersprache Angst. Er wirkte so bullig und einschüchternd, dass ich mich schnell wieder umdrehte und mich ein wenig näher an den jungen Mann vor mir drückte.
Nach einer viertel Stunde hatten wir ungefähr die Hälfte des ersten Hügels geschafft. Und man sah schon den Wald, der sich dahinter verbarg. Er war riesig und dunkel. Alleine würde ich dadrin wahrscheinlich Amok laufen.Allmählich tat mein Allerwertester weh, da ständig irgendwo Löcher oder Erhebungen in Boden waren, sodass es einen ziemlichen Aufprall gab, wenn Nathan darüber fuhr.
Ständig sah ich über meine Schulter, um sicherzugehen, dass niemand hinter uns war. Alles blieb ruhig, dich lange konnte es nicht Dauer, bis sie uns folgen würden. Deshalb war ich mehr als froh, als wir endlich am Waldrand ankamen. Nathan drosselte die Derbi und hielt dann an. Sofort kletterte ich vom Bike. Er folgte mir.
"Es ist nicht gerade toll, dass wir mit der Motorcross Maschine nicht in den Wald können. Aber die Bäume stehen zu eng und im Boden sind sehr oft große Löcher. Nicht optimal. Wir werden nicht schnell voran kommen. Allerdings können wir unsere Spuren besser verwischen, wenn wir zu Fuß unterwegs sind. Die Reifenspuren dagegen würden sofort auffallen." Er fuhr sich durch die Haare. "Komm jetzt. Wir haben einen kleinen Vorsprung. Den müssen wir nutzen. Da sie nicht wissen, in welche Richtung wir gehen, haben wir noch einen Vorteil. Aber wir müssen uns trotzdem beeilen." Er nahm meine Hand und zog mich in den gruselig aussehenden Wald. Diese ließ er auch nicht los, was mich ziemlich beruhigte. Er gab mir damit halt, zeigte mir, dass er auf mich aufpasste und nahm mir ein paar meiner Ängste.-----------------------------------------------------
Hey Leute,
Yay, ich hab's geschafft rechtzeitig zu uploaden. *aufschulterklopf*
Wie geht's euch? Hoffentlich gut und ihr hattet eine gute Woche.
Ich auch, war nur anstrengend. Es war ja Laternenfest, wo ich mit musste (arbeite in einer Kita (freiwilliges soziales Jahr)). Das war vielleicht langweilig. Dann musste ich in der Kirche plötzlich mit nach vorne und mitsingen. DABEI WUSSTE ICH GAR NICHTS DAVON. ich sag euch, das war der Schock meines Lebens. Ich kann nämlich nicht vor vielen Menschen stehen. Dann werde ich so nervös und würde am liebsten im Erdboden versinken. Naja hab es dann aber trotzdem geschafft. :DVielen Dank für die inzwischen über 2k Reads! <3 und die ganzen Votes und lieben Kommentare! <3
Ist die Story noch realistisch? Ist das Kapitel einigermaßen okay? Hahah irgendwie bin ich nicht so zufrieden heute.
Laura xx

DU LIEST GERADE
My Personal Bodyguard
RomanceAls die junge Kaici einen Mord mit ansieht und der Mörder einen Killer auf sie hetzt, steht es für sie fest. Sie muss von Zuhause verschwinden. Das Mädchen flieht zu dem ehemaligen FBI Agent und alten Freund ihres toten Vaters. Dieser beschützt sie...