"Nathan?" Ich ließ mich neben ihn auf die Couch plumpsen und sah ihn mit Hundeaugen an. Gut konnte ich die nicht, aber ein Versuch war es ja Wert. Genervt wendete er seinen Blick vom Fernseher ab und sah mich entnervt an.
"Was?"
"Wärst du so lieb und bringst mir das Schießen bei? Ich meine, das wä-" weiter kam ich nicht.
"Vergiss es." Entschlossen sah er wieder zu Gibbs, der Tony mal wieder eine kleine Kopfschelle verpasste. Ich rückte etwas näher an ihn ran und setzte meinen besten Dackelblick auf, der höchstwahrscheinlich nicht mal meinen Dad beeinflussen hätte können. "Bitte. Das wäre doch hilfreich." Seufzend stellte er den Ton leiser und wendete sich mir nun komplett zu. "Inwiefern?"
"Na ja, ich könnte mich wehren. Wenn ich mit einer Waffe umgehen könnte, würde uns das vielleicht ein bisschen helfen MEIN Leben zu schützen."
"Ich lasse dich ganz sicher nicht mit einer Pistole rumhantieren. Mit deinem Talent würdest du eher dich selbst oder, was ich dir wirklich zutraue, mich damit verletzen. Und glaub mir, darauf kann ich gut verzichten. Außerdem solltest du diese Art von Arbeit lieber den großen Jungs überlassen." Eigentlich war mir von vorne herein schon klar gewesen, dass er dagegen sein würde. Jedoch wollte ich es wirklich gerne. Und mal ehrlich, meine Argumente waren wahr.
"Bitte, Nathan. Bitte, bitte, bitte. Nur eine Schießstunde. Wenn ich mich als Hoffnungsloser Fall entpuppe, brechen wir es ab. Aber bitte, nur einen Versuch."
Genervt fuhr er sich mit den Händen übers Gesicht. "Na schön." Ich grinste triumphierend und umarmte ich kurz.
"Danke."
"Dank mir nicht zu Früh. Dad wird erst mich und dann dich umbringen, wenn er das rausfindet."
"Ach was", wank ich ab und sprang auf. "Kommst du?"
Verwirrt guckte er mich an. "Wohin?"
"Zum schießen." Damit zog ich ihn an seinem Handgelenk hoch hinter mir her zur Tür. Doch er hielt mich im Flur zurück. "Jetzt?"
"Natürlich. Mir ist langweilig und John kommt erst in drei Stunden."
Seufzend nahm er sein Handy. "Okay, ich rufe an und sorge dafür, dass wir die Halle für uns haben. Ich lasse niemanden, den ich nicht kenne, in deiner Gegenwart mit einer Waffe rumfuchteln."Zehn Minuten später saß ich hinter ihm auf seinem Motorrad und klammerte mich an ihm fest. Wenn ich ehrlich war, machte es wirklich Spaß auf dem Ding zu sitzen. Das Adrenalin strömte nur so durch meine Adern, als er sich in eine Kurve legte. Wir fuhren auf einen kleinen Parkplatz, wo er die Maschine zum stehen brachte. Ich stieg ab und reichte ihm den schwarzen Helm, den er mir geliehen hatte.
"Harrison, ist alles sicher?" Nathan reichte einem, bestimmt zwei Meter großen Muskelbepackten älteren Mann die Hand.
"Ja, niemand ist hier."
"Gut. Und ich hoffe, ich kann auf dich zählen, dass du meinem Vater nichts von unserem kleinem Ausflug hierher erzählen wirst."
Zwinkernd nickte Harrison. "Na klar. Aber ich hoffe, du weißt, was du tust. John kriegt immer alles raus."
Nathaniel zog eine Grimasse. "Ich weiß."
Kurz darauf führte der Arbeitskollege von John uns zu einem Schießstand, ließ uns dann aber wieder alleine.
"Also, was muss ich machen?" Aufgeregt wartete ich darauf, dass mein Freund hier mir endlich Anweisungen gab. Er stellte sich neben mich und erklärte mir die einzelnen Teile der Knarre. "Du schiebst das Magazin rein und entsicherst sie. Danach hältst du die Pistole bitte nicht auf einen Menschen. Verstanden?"
Als ich nickte fuhr er fort. "So, nun zielst du auf das Plakat da vorne." Er deutete auf ein ungefähr zwanzig Meter entferntes weißes Plakat, wo die Umrisse eines Mannes abgebildet waren. "Pass aber auf. Der Widerstand ist groß. Deshalb solltest du die Hand, mit der du die Waffe hältst mit deiner anderen gut stützen. Das kann sonst echt weh tun." Nach dieser kleinen Einweihung durfte ich endlich mein Glück versuchen.
Ich stellte mich mit ausgestreckten Armen und etwa Schulterbreiten Abstand meiner Beine auf die Stelle, auf der Nathan vorher stand.
"Atme ganz ruhig", wies er mich an.
Ich befolgte seiner Anweisung und legte anschließend meinen Zeigefinger auf den Abzug, zielte und schoss."HEILIGE MUTTER GOTTES", fluchte ich und rieb mir meinen Arm. Ich wusste zwar, dass es einen Widerstand gab, aber der kam so überraschend, dass ich vergessen hatte, meinen Arm anzuspannen.
Grinsend nahm wir Nath die Pistole ab und sicherte sie. "Ich hab dich gewarnt."
Grummelnd rieb ich weiter über meine schmerzende Stelle. "Ja, das hast du. Kann ich jetzt nochmal?"Nach einer halben Stunde hatte ich es dann irgendwann einigermaßen raus, sodass ich die Zielscheibe überhaupt mal traf.
"Machen wir das morgen nochmal?", fragte ich nachdem wir wieder Zuhause angekommen waren.
"Vergiss es. Du hast gesagt, du willst es einmal probieren. Das hast du." Er nahm sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und trank einen Schluck. Trotzig verschränkte ich die Arme vor der Brust. "Bitte, Nathan. Nur noch einmal. Dann bin ich gut genug um in Notfall auch jemanden zu treffen."
Abrupt setzte er die Flasche ab und starrte mich entgeistert an. "Kaici, du sollst auf niemanden schießen. Du hast doch auch nicht ernsthaft gedacht, dass ich dir eine Waffe gebe."
"Gehofft hatte ich schon, aber ich wusste, dass ich mir das abschminken kann. Es geht ja auch nur darum, dass wenn es einen Vorfall gibt, ich gefunden werde, ich mich dann verteidigen könnte. Ich weiß, ich weiß, jemand wie ich könnte nie etwas gegen solche Gorillas anrichten, doch es würde meine Chance zu überleben vergrößern. Zwar nur ein bisschen, aber immerhin."
Einen Augenblick sah er mich nur an, doch als er dann gequält aufstöhnte, wusste ich, ich hatte gewonnen.
"Na gut. Einmal noch. Und danach hat sich das Thema gegessen. Verstanden?" Eifrig nickte ich und umarmte ich kurz aber kräftig. Zu spät wurde mir bewusst, was ich da tat und trat schnell von ihm zurück.
"Ich, eh- ich gehe mal eben duschen." Damit ließ ich ihn stehen und rannte die Treppen hoch.
Zwanzig Minuten kam ich wieder runter, John stand in der Küche und unterhielt sich mit seinem Sohn. Als er mich erblickte lächelte er. "Hey! Und was habt ihr so gemacht heute? Lief alles gut?"
"Ja. Alles war gut. Ach wir haben nur einen Film geguckt und ich hab noch eine neues Buch angefangen. War nicht sonderlich spannend." Diese Lüge kam mir überraschend einfach über die Lippen. Es war nicht so, dass ich ihn anlügen wollte, aber würde rauskommen, dass Nathan mit mir am Schießstand war, was er vorher ausdrücklich verboten hatte, wären wir beide einen Kopf kürzer."Gibt es irgendwas neues?", wechselte ich daher das Thema. Er setzte sich an den Küchentisch bedeutete mir, mich auch zu setzten. Nathan blieb stehen.
"Ja, aber wir sind uns noch nicht so sicher, wo das hinführt." Ich schwieg, was er als Zeichen nahm weiterzusprechen. "Du hattest ja gesagt, dass die beiden, die dich verfolgt haben und umbringen sollten, Pat und Jockey hießen. Oder zumindest so genannt worden. Auf deine, wenn auch spärliche, Beschreibung von diesem Pat, konnten wir einen Mann ausfindig machen. Patrick Hendrix. Er ist in unserer Datenbank eingespeichert mit einer langen Liste von Verbrechen. Diebstahl, Einbruch, Körperverletzung. Die Liste ist lang. Er wurde vor drei Monaten aus dem Gefängnis in New Orleans entlassen. Hat hier aber vor drei Wochen einen Job gefunden. Du musst daher morgen mit zum FBI kommen und uns sagen, ob er das ist."-------------------------------------------------------------
Hey Leute,
Ich hoffe ihr hatten einen tollen Tag. Ich bin immer noch krank und bin bis Mittwoch krankgeschrieben. Mit ist so langweilig. Aber ich komme nicht mehr weiter mit der Story. Ein Kapitel hab ich noch vorgeschrieben, aber das war's. Mal gucken, wann und wie es weiter geht. Aber ich bin im Moment so ideenlos.
Wenn ihr Vorschläge habt, was noch passieren könnte, die nehme ich gerne an und gucke, ob ich sie einbaue. :)Wenn euch das Kapitel gefällt, würde ich mich mich über ein Vote oder ein Kommentar freuen. Despektierlich vielen Dank für eure Unterstützung <3
Was ist euer Lieblings Film? Mit ist langweilig und ich weiß keine Filme mehr...
Laura xx
![](https://img.wattpad.com/cover/35937093-288-k706470.jpg)
DU LIEST GERADE
My Personal Bodyguard
RomanceAls die junge Kaici einen Mord mit ansieht und der Mörder einen Killer auf sie hetzt, steht es für sie fest. Sie muss von Zuhause verschwinden. Das Mädchen flieht zu dem ehemaligen FBI Agent und alten Freund ihres toten Vaters. Dieser beschützt sie...