Alle saßen wie versteinert auf ihren Plätzen, als Julias Mann versuchte aufzuspringen, wurde er augenblicklich wieder auf seinen Platz gedrückt. Yuu schluckte schwer. Sein messerscharfer Blick wanderte durch den Raum, als ihre Augen sich trafen ,verhakten sie sich ineinander. Yuu konnte ein erschrockenes Keuchen nicht unterdrücken. Wie sollte sein Leben in Zukunft aussehen?
Luca bemerkte, wie sich Yuus Augenbrauen zusammenzogen. Sein Gesichtsausdruck bekam einen eher gequälten Zug. Als Luca auf ihn zu lief blieb er still, er verkrampfte sich nicht, doch an seiner Halsschlagader erkannte Luca die wahre Gefühlsregung. Er wollte ihn beruhigen, doch was sollte er sagen. Yuu war kein kleines Kind, er konnte nicht einfach sagen: Alles wird gut.
Luca bemerkte, wie sein Tante begann sich wie in Zeitlupe zu bewegen.Wollte sie etwa schon wieder versuchen irgendetwas gegen in auszurichten? Langsam streckte er seine Hand aus und ergriff Yuu's Handgelenk. Der Junge vor ihm zuckte zusammen, seine Schultern spannten sich an, wanderten unbeabsichtigt ein Stück höher. Der Versuch seine Hand zurückzuziehen misslang. Luca versuche Ruhe zu üben und Diese natürlich auch auszustrahlen. Sein Blick immer noch tief in den von Yuu verstrickt. Vorsichtig, mit immer mehr Kraft, zog er ihn vom Sofa in den Stand. Yuu konnte seinen Blick nicht abwenden. Er wurde hochgezogen, ob willig oder nicht, er konnte nichts tun um es zu verhindern. Sobald er stand zog Luca ihn näher, immer näher bis sie fast komplett aneinandergedrückt standen. Yuu bemerkte die Hand, die nah an seinem Gesicht vorbeizog, viel zu spät. Der Zauber war schon im Gange. Die Knie ließen nach, für ihn fühlte es sich an als würde ihm irgendwas die Kraft entziehen. Die Erdanziehung tat ihr übriges und er sackte in sich zusammen. Das letzte was er hörte bevor er wieder in die Dunkelheit glitt, war eine tiefe lachende Stimme.
Seine Augen weigerten sich aufzuspringen, obwohl Yuu hellwach war schaffte es sein Körper tatsächlich nicht einmal genügen Kraft aufzubringen, um die Lider zu heben. Die Gedanken kreisten in seinem Kopf, ab und zu schlugen sie gegen die Schädelwand und versuchten sich sogar an einem Salto. Er konnte keinen wirklich klaren Gedanken fassen, doch die Frage, die in seinem Kopf herumschwirrte war nicht: 'Wo bin ich?' sondern eher: 'Wieso muss ich immer bewusstlos sein?'
Man sah immer wieder in Filmen wie junge Frauen und Mädchen vor Aufregung mit einem überraschtem Seufzer in Ohnmacht vielen. Vielleicht beschädigten diese Schlafzauber ja in irgendeiner Art und Weise sein Gehirn. Das auch noch. Nicht genug, dass er jetzt hilflos war, nein, er musste ja unbedingt noch halb bewusstlos herumliegen?!
Der Raum war warm, Luca bemerkte den Temperaturunterschied so deutlich wie Tag und Nacht. Er hatte den Jungen nicht weit weg gebracht, durch seinen Zauber hätte ihn zwar keiner gesehen, wenn er mit einem Jungen über der Schulter herumlief, doch er wollte es einfach nicht. Wieso beeilen? Er hatte Yuu jetzt und niemand konnte ihn ihm wieder wegnehmen. Er hatte alle Zeit der Welt, also holte er sich lautlos einen Stuhl und setzte sich zu ihm.
„Augen auf...", murmelte Yuu undeutlich, seine Gesichtszüge verkrampften sich, die Stirn zog sich leicht in Falten. Luca schmunzelte auf seinem Stuhl direkt neben ihm, er steckte seine Hand aus und ließ seine Hände langsam über seine Wange streichen. Urplötzlich sprangen Yuu's Augen auf, abrupt richtete er sie auf Luca, schnell blinzelte er.
„Ganz ruhig!", Luca lehnte sich im Stuhl zurück, immer noch ein amüsiertes Schmunzeln im Gesicht. Yuu sah zwar nicht aus als ob er Angst hatte, doch war er sichtlich verwirrt.
„Bin ich. Wo sind wir?", sein Blick wanderte im Kreis um den Raum, soweit er sehen konnte, hatte er den Raum noch nie gesehen.
„Bei einem Bekannten.", Luca hielt seine Antworten kurz, er wollte mehr mit ihm sprechen, doch wusste er nicht was er sagen sollte. Er musste ihn kennen lernen.
Yuu's Muskeln spannten sich an, am Hals traten sie sogar ein Stück vor, weiter bewegte er sich allerdings nicht.
„Du kannst dich bald wieder bewegen.", Yuu's Blick wanderte wieder zu ihm.
„Was passiert bis dahin?", Luca bemerkte etwas in seinen Augen, ein Blitzen. Was hatte er beschlossen?
„Nichts.",Luca lachte kurz auf, dann neigte er den Kopf, „Was stellst du dir denn vor?"
„Was weiß ich denn was Dämonen denken...", mit einem leichten Knick in der Stimme brach er ab. Er hatte in seinem Leben schon viel gehört und auch viel gesehen. Kinder die Blutleer im Park lagen, erwachsene Männer die erstickt aufgefunden wurden und deren Gliedmaßen unnatürlich verdreht zu sein schienen. Verzerrte Gesichter, unnatürliche Gesichtsfarben und Kratzer am ganzen Körper. Die Bilder blitzten durch seinen Kopf, er musste schlucken.
„Ich werde dich nicht töten... oder was sonst so in deinem hübschen Kopf herumschwirrt.", Lucas Schmunzeln war noch nicht verschwunden, im Gegenteil, er war gespannt worauf dieses Gespräch hinauslief.
„Aha und was gibt es sonst noch...?", Yuu hatte zwar ein paar Theorien, doch weigerte er sich diese auch nur auszusprechen, geschweige denn daran zu denken.
„Was könnte ein Dämon mit einem jungen Menschen wollen!? Kraft. Nahrung. Wärme. Zuneigung. Es gibt allerhand weitere Möglichkeiten als Mord und Totschlag...", ihre Blicke trafen sich für wenige Sekunden, wieder schluckte Yuu.
„Da war doch schon mal der Hauch einer Antwort.", sein Herz raste, die genannten Möglichkeiten schlugen vor seinem inneren Auge Purzelbäume. Welche gab es wohl noch? Ja man konnte durch den vorangegangenen Kuss erahnen, dass es diesem Dämon nicht unbedingt um Gewalt ging. Soviel war ihm klar. Doch wollte er es nicht einsehen, irgendwann mit ihm im Bett zu liegen. Wieso auch, er gehörte genau wie Luca zum männlichen Geschlecht. Yuu biss sich auf die Unterlippe, verstohlen blickte er zum immer noch amüsiert dreinblickenden Luca. Er wirkte kein bisschen weniger gefährlich als an dem Tag, an dem er ihn das erste mal sah, allein sein belustigter Gesichtsausdruck schmälerte die Anzeichen. Die markanten Gesichtszüge sahen mit einem lächeln auf den Lippen viel sanfter aus. Yuu seufzte. Bei Dämonen konnte man den Charakter einfach nicht absehen. Wie hieß es doch noch gleich: 'Der Schein trügt immer!'
Es dauerte eine weitere Ewigkeit, bis Yuu es endlich geschafft hatte mitten auf der kleinen Couch zu sitzen. Nicht mehr. Inzwischen war seine Laune unter dem Gefrierpunkt. Er hatte keine Geduld mehr in diesem eintönigen Raum zu sitzen. Luca hatte sich, zu Yuu's Überraschung, vor wenigen Momenten einfach in Luft aufgelöst. Er hatte ihn in einem Moment noch angesehen, hatte zur anderen Seite geschaut und schon beim nächsten Augenaufschlag war er verschwunden. Probehalber rutschte Yuu auf der Couch nach vorn, tippte mit den Fußspitzen auf den Boden und versuchte sich sogar an der Gewichtsverlagerung auf ein Bein. Zu seinem Ärger, funktionierte sein Körper noch nicht so wie er das wollte.
A/N: Hi und Entschuldigt, es hat wirklich länger gedauert als Gedacht. Ihr könnt bestimmt auch wieder ein paar Rechtschreibfehler finden (hab nicht noch einmal durchgeschaut^^).
Zusätzlich überlege ich die Namen von Luca und Yuki zu ändern, da mich ja jetzt doch viele auf die Namen angesprochen haben. Was sagt ihr dazu? Egal oder lieber Verwechslungen aus dem Weg räumen?
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Dämonenherz
Fantasy(BL) Yuu, ein normaler Junge... dachte er zumindest. Seltsam, dass ihn andersartige Gestalten verfolgten, die man als unheimlich beschreiben könnte. In der Mitte der Straße, stand ein Mann, dunkel und mysteriös und schließlich wird Yuki ihn nicht...