Versuchung

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Für Dämonen ist es nicht ungewöhnlich ein Teil seiner Kraft einem Neugeborenen zu leihen. Eigentlich ist das sogar normal für durchschnittliche Dämon, jedoch kommt es seltener vor, dass sich starke Dämonen dafür entscheiden. Die Kraft des Dämons wird nicht stark geschwächt, im Gegenteil durch die Wiederaufnahme der Kraft können sie stärker werden. Viele Dämonen sehen das als eine gute Option,  besonders einflussreiche und starke Dämonen sehen das jedoch etwas anders. Für die meisten von ihnen, ist es unnütz. Sie sind so stark wie sie sein möchten oder wollen es aus eigener Kraft schaffen und nicht mit der Hilfe eines Menschen. Die, die sich jedoch für einen solchen Vertrag entscheiden, tun es er aus Neugier und haben nicht das Verlangen den Menschen nach einer bestimmten Zeit zu töten. Vielleicht haben Sie sogar etwas für den Menschen übrig, den sie über vier Jahre heranwachsen sahen. Schwachen Dämonen ist es in der Regel egal ob der Mensch stirbt oder nicht, vielleicht finden sie sogar daran gefallen ihn zu töten. Die im Menschen schlummernde Kraft eines Dämon kann auf verschiedene Art wieder zurückgenommen werden.
Eine dieser Methode setzt den unmittelbaren Tod des Vertragshalters heraus, denn dabei verzehrt der Dämon einen gewissen Anteil des Körpers. Diese wird meistens von schwachen gewissenlosen Dämon angewandt, die sich nicht das Geringste um ein Menschenleben scheren. Eine weitere kann oder kann nicht zum Tod führen, im Prinzip ist es das gleiche Prinzip wie die erste Methode, nur das dabei Blut verzehrt wird, welches der Körper selbst nachbilden kann. Jedoch setzt die Methode ein großes Maß an Selbstbeherrschung voraus, denn je mehr Blut genommen wird desto stärker wird der Dämon. Doch der menschliche Körper kann den Verlust seines Blutes nur in einem bestimmten Maße aushalten. Wird zuviel genommen kann es ohne sofortige ärztliche Hilfe zum Tod kommen. Vampirismus könnte man sagen. Es gibt natürlich keine Vampire (;P) aber irgendwoher musste dieser Mythos doch kommen.


Mit jedem Milliliter Blut den Luca in sich aufnahm spürte er das sein Körper an Kraft gewann. Nach wenigen Sekunden hatte er die Schwelle des unmittelbaren Todes schon weit hinter sich gelassen. Doch auch wenn er schon einige Lebensjahre hinter sich hatte, er hatte eine Menschen bisher noch nie einen Vertrag angeboten geschweige denn einen Teil zurückgefordert. Er konnte verstehen warum es schwachen Dämonen so schwer fiel aufzuhören. Er wollte Yuu nicht wehtun und schon gar nicht töten, doch wie viel Blut konnte er nehmen? Wie viel musste er nehmen? Die Versuchung nur noch einen Milliliter mehr zunehmen und dann noch einen war unbeschreiblich groß. Der innere Kampf wurde von mal zu mal stärker, er wusste genau dass er aufhören musste. Aber...?

Egal was Yuu sich vorgestellt hatte, er konnte das was er fühlte mit nichts anderem vergleichen. Er hatte an Vampirfilme gedacht... Twilight oder so. Doch kannte er den Film nicht so gut dass er sagen könnte, wie sich die Protagonisten wohl bei ihrem Vampirbiss gefühlt hatte. Jedenfalls dachte er mehr an sowas wie eine Spritze. Ein stechendes Gefühl und dann etwas Druck. Doch er hatte sich sehr verschätzt. Gut, in dem Augenblick indem ihn Luca in den Hals schnitt, konnte er mit dem Schmerz noch leben. Es fühlte sich etwas schmerzvoller an als an den Tagen an denen er in der Küche half und sich ständig in den Finger schnitt, doch war es auszuhalten. Was danach folgte... Konnte man kaum beschreiben. Seine Denkprozesse setzten aus, er wollte schreien vor Schmerzen aber seine Stimmbänder waren wie gelähmt. Ein Gift. Das war das erste handfeste dass er sich durch den Kopf gehen ließ. Es fühlte sich an als ob ein ätzendes Gift durch seine Adern floss. Es fühlte sich brennend heiß an und doch zur selben Zeit hat es etwas schneidend kaltes. Als würden seine Adern gleichzeitig kochen und Gefrieren. Die Luft blieb ihm weg. In den wenigen Augenblicken in denen Luca seinen Hund in die Schnittwunde legte, hatte er anscheinend vergessen wie man atmet. Musste er jetzt sterben? Dumme Frage. Aber Yuu konnte sich einfach nicht vorstellen, dass mit seinem Körper alles in Ordnung war, nicht bei diesen Schmerzen. Noch dazu breiteten sie sich in seinem ganzen Körper aus. Zuerst hat er das Gefühl nur in seinem Hals dann aber kroch es weiter. Hinunter in seinen Brustkorb, von dort aus in seine Arme, runter in seinen Unterkörper, in die Beine bis es seine Fußsohlen erreicht hatte. Doch dann plötzlich war es weg. Es war nicht nur weg hat es aufgehört hatte ließe seinen Körper komplett schmerzlos zurück. Was zum Teufel war das? Es ist ja noch nicht einmal so das Luca ihn gebissen hatte. Er hat einfach nur an seinem Hals... Ja was hatte er gemacht? Darauf hatte sich Yuu nicht konzentriert. Jetzt war sein Körper schmerzfrei, es hätte sogar einen Hauch von Schwerelosigkeit. Geräusche wurden langsam ausgeblendet. Yuu fühlte sich wie in einem Traum, er wollte etwas sehen aber seine Augen waren geschlossen. Wann er die Augen geschlossen hatte wusste er nicht mehr. Doch egal wie sehr er sich anstrengte, seine Augenlider waren zentnerschwer. Yuu wunderte sich ob es überhaupt etwas brachte. Ging es Luca schon besser? Er wollte ihn fragen aber inzwischen war es um ihn herum komplett still, er wusste noch nicht einmal, ob Luca noch da war. Natürlich musste er da sein, er konnte sich ja nicht von einem auf den anderen Moment in Luft aufgelöst haben. Oder doch? Yuu spürte wie sich sein Herzschlag, der vor sie Kunden noch das Dreifache Tempo angenommen hatte, verlangsamte. Es war dunkel und still doch fühlte sich Yuu ziemlich wohl. Es hätte ihn wahrscheinlich Angst einflößen sollen, doch wusste er genau warum es geschah. Er wusste nicht wie oder was das Endergebnis sein würde, aber er wollte Luca helfen und das war alles was für ihn zählte.

Luca hatte lange gemerkt das Yuu in die Bewusstlosigkeit abdriftete. Er hörte genau auf den Herzschlag der sich immer und immer mehr verlangsamte. Es erschreckte ihn. Ich erschreckte ihn so sehr dass er augenblicklich wieder zu sich kam und die Versuchung hinter sich ließ. Auch er hatte die Augen geschlossen, doch als er sie jetzt öffnete strahlten sie in einem gefährlichen violett.
Die Gasse um ihn herum wurde augenblicklich still, nicht einer der schwachen niedrigen Dämon um ihn herum gab einen Mucks von sich. Sie sahen die ursprüngliche Gestalt, die Luca angenommen hatte, jetzt viel bedrohlicher. Ein schimmmernder dunkler Schein, wie schwarzes Licht, hatte sich um ihn gelegt. Das Blut das an seinem Mund und seinem Hals klebte, trug nicht dazu bei in freundlicher aussehen zu lassen.
Mit einer langsamen Bewegung legte er Yuu auf den Boden, und für einen Augenblick lieb sein Blick an ihm haften. Er hatte nie vorgehabt Yuu zu benutzen. Eigentlich wollte er immer nur sehen wie schnell dieser Mensch doch vergehen würde. Nie im Leben hätte er sich gedacht so an dem Jungen zu hängen. Schuldgefühle schlugen ihm mitten ins Gesicht. Wie in Zeitlupe erhob er sich zu seiner vollen Größe. Dann richtete er seinen Blick auf alle Anwesenden. Und urplötzlich, mit einem ohrenbetäubenden Dröhnen, begann die Umgebung um ihn herum zu beben.

"Na wartet....."






A/N: Hello und da bin ich wieder... Es kommt langsam zum Höhepunkt und ich hoffe alle sind gespannt wie es weitergeht.... Tatta      PS: Nächste Kapitel kommt schneller versprochen ;)

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