Ein Mann stürmte in den Raum. Er hatte einen gehetzten Gesichtsausdruck, Schweißperlen auf der Stirn und einige blutige Kratzer am ganzen Körper. Sein Blick landete für einen Augenblick auf Yuu, dann schaute er zu Nedina. Er rannte auf ihn zu und flüsterte ihm zu.
"Das interessiert mich nicht...", Nedina hatte die Stirn in Falten gezogen, starrte aber Luca immer noch wütend an.
"So viel sind dir also deine Männer wert... wenn sie sterben wie die Fliegen, interessiert es dich nicht.", Lucas verächtlicher Ton verärgerte Nedina noch mehr. Yuu wollte ihn nicht einmal mehr anschauen, er konnte nicht verstehen wie sich seine Mutter für einen solchen Mann entscheiden konnte. Luca legte den Arm um seine Schultern und zog ihn an sich.
"Und das von einem Dämon, dass ich nicht lache...", Nedina stieß den Mann von sich weg und lief auf Yuu und Luca zu, eine Kleinkaliberwaffe in der Hand.
"Wir kümmern uns um unsere Verbündeten und deshalb werde ich das jetzt beenden.", mit diesem Satz legte er seinen anderen Arm und Yuus Taille. Yuu spürte ein Kribbeln auf seiner Haut und legte seine Hand auf Lucas Arm. Er hatte das schon einmal gespürt, doch machte es das nicht einfacher. Lucas Magie wirbelte um sie herum und vor Yuus Augen wurde es immer dunkler. Er kniff die Augen zu. Luca strich ihm mit dem Daumen beruhigend über die Taille. Er wusste, dass diese Art von Magie Yuu nicht gerade angenehm war. Für sie beide dauere es wahrscheinlich einige Minuten bis alles vorbei war, doch für Nedina dauerte es wenige Sekunden, denn noch bevor er realisiert hatte was passiert, war es zu spät. Yuu war mit Luca verschwunden und ein bedrohliches Schreien und Quietschen machte sich über sein Funkgerät breit. Er hörte wie es von einem zum anderen Kameraden immer stiller wurde. Was er nicht sehen konnte war, dass ein dunkler Rauch durch das gesamte Gebäude rauschte. Alle Menschen, die zu den Huntern gehörten gaben einen erstickenden Laut von sich, schrien kurz auf oder ähnliches. Der Rauch war so dunkel und dicht, dass er jedes Licht verschluckte. Auch die Dämonen staunten nicht schlecht, denn auch sie kannten diesen Rauch nicht und waren erschrocken über dessen Zerstörungskraft. Zumal er sich ständig veränderte in Größe und Form. So kam es, dass sie manchmal eine kleine formlose Masse sahen, die sich plötzlich in die Form eines Wolfes veränderte und dann zu explodieren schien. Nero sah den Nebel und wusste, dass Luca auf 180 war, er hatte genug und nahm seine ganze Kraft um alles zu beenden. Er seufzte erleichtert, doch hoffte er das Luca es nicht übertreiben würde. Seinen Freund kannte er gut. Er wusste dass dieser enorme Kräfte hatte, doch auch diese waren irgendwann aufgebraucht. Noch dazu war Yuu wahrscheinlich bei ihm. Die Transformation mit einem Menschen verschlang doppelt so viel Energie. Nero nahm seine eigene Magie zusammen und ließ blitze durch die Reihen der Menschen wandern. Der Funk war nun nutzlos und so begannen sie verwirrt den Rückzug anzutreten. Stück für Stück wichen sie zurück, der schwarze Rauch sammelte sich in der großen Halle. Yuu trat leicht wackelig aus ihm heraus und versuchte seine Atmung zu beruhigen. Er hatte das Gefühl als wäre er eine halbe Ewigkeit in der Dunkelheit gewesen, ohne Luft ohne Geräusche, er hatte nur Lucas Umarmung gespürt. Luca hatte ihm ins Ohr geflüstert, ihn versucht zu beruhigen, denn Yuu wusste selber das sein Herz wahrscheinlich einen unnatürlichen Rhythmus angenommen hatte. Er beobachtete wie sich der Rauch in einer Art Wirbel in einem großen Mann wandelte, die schwarzen Haare ins Gesicht gefallen, strich Luca sie nach hinten und atmete sichtbar aus. Er stand einige Meter von Yuu entfernt. Yuu bemerkte, dass er sich so an ihn gewöhnt hatte, dass er seine düstere aber gut ausstehende Erscheinung nicht mehr so wahrnahm. Lucas blick wanderte zu ihm, doch konnte Yuu ihm nicht in die Augen sehen. Er tat so als müsste er husten, sein Blick auf den Boden gerichtet. Warum war es ihm auf einmal Peinlich dass er Luca beobachtet hatte?
"Alles ok?", die angenehm tiefe Stimme ertönte plötzlich neben ihm, Yuu räusperte sich um seine Verlegenheit zu überspielen.
"Alles gut.", sagte er und begegnete Lucas Blick. Er konnte sich nicht benehmen wie ein verliebtes Schulmädchen, "Aber könntest du mich nächstes Mal vorwarnen?!"
Luca schmunzelte und legte seine Hand an Yuus Wange, er strich darüber und bemerkte erneut wie weich Yuus Haut war.
"Sind alle geflohen?", Nero holte sich von allen Seiten Lageinformationen ein, dann lief er zu Luca, welcher aussah als wollte er Yuu gerade 'verschlingen', "Es gibt viele Verwundete, ein paar übereifrige hat es erwischt aber im Großen und Ganzen sind wir gut davongekommen."
"Er hatte es auf Yuu abgesehen.", sagte Luca während er Yuu an sich zog.
"Warum?", Nero massierte sich die Schläfen, er musste sich jetzt um allerhand Schadensbegrenzung kümmern. Rekonstruktion, Wiederaufbau, Verwundete und die Menschen, die etwas davon mitbekommen hatten, sollten auch ihr Gedächtnis verlieren.
"Yuu, wussten deine Tanten warum deine Mutter weggelaufen war?", Lucas strich ihm leicht über den Rücken, er wusste nicht wie Yuu die Neuigkeiten aufnehmen würde. Yuu schaute auf einen Punkt in einiger Ferne, dann schüttelte er den Kopf.
"Sie hatte ihnen nur erzählt, dass sie sagte, sie hätte einen Fehler gemacht. Aber dass sie mich behalten wollte.", Yuu genoss die warme Hand auf seinem Rücken. Er hatte schon oft darüber nachgedacht, warum seine Mutter seinen Vater nie erwähnt hatte.
"Verstehe. Wenn seine Mutter in der Hunterorganisation war, wollten sie ihn wahrscheinlich in ihre Ränge ziehen.", sagte Nero nachdenklich.
"Und da Nedina dein Vater ist...", Luca schaute in die Ferne.
"Warum sollte er mein Vater sein....? Ich sehe ihm nicht mal ähnlich und meine Mutter mochte ihn ganz sicher nicht.", Yuu schüttelte mit dem Kopf, er hatte solche selbstgerechten arroganten Typen wie Nadina einer war.
"Ich denke, dazu müssten es bei den Huntern Informationen geben."
"Können wir die bekommen?", Yuu löste sich von Luca, um ihm ins Gesicht zu schauen. Dieser fing an zu grinsen, legte seine Hand unter Yuus Kinn und zog dessen Gesicht an sich.
"Alles was du willst!"
Nero stoppte beide bevor sie aus Übereifer wieder in Schwierigkeiten gelangen und schickte sie in Lucas Zimmer. Trotz allem hatten beide einen langen Tag hinter sich und gerade jetzt würden die Hunter auf höchster Alarmstufe sein, was ihr vorhaben um einiges erschweren würde. Sie gingen hinein und Yuu staunte als Luca sich auf ein großes Sofa in der Ecke schmiss. Er sah erschöpft aus und noch blasser als er es sonst schon war.
"Geht es dir gut?", Yuu sah ihn besorgt an.
"Komm her.", sagte Luca und öffnete eines seiner Augen. Yuu tat was er wollte, runzelte aber die Stirn. War er jetzt ein Hund? Luca griff nach seiner Hand, zog ihn auf sich auf das Sofa und legte seinen Kopf an Yuus Stirn. Er atmete erleichtert aus und schien Yuus Geruch in sich aufzunehmen.
"Was...?"
"Bitte erschreck dich nicht, aber ich kann meine dämonenform gerade nicht unterdrücken. Der Kampf war ziemlich anstrengend.", als er das sagte merkte Yuu das Luca scheinbar an größe gewann. Auf seinem Kopf bildeten sich große Hörner ab als wurden sie durch einen unsichtbaren Schleier versteckt und seine Arme und Hände wurden schwarz, die Nägel lang und spitz. Er schaute Yuu ins Gesicht.
"Hast du Angst?", seine Finger legten sich vorsichtig an Yuus Kinn und strichen seinen Hals hinunter.
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Dämonenherz
Fantasy(BL) Yuu, ein normaler Junge... dachte er zumindest. Seltsam, dass ihn andersartige Gestalten verfolgten, die man als unheimlich beschreiben könnte. In der Mitte der Straße, stand ein Mann, dunkel und mysteriös und schließlich wird Yuki ihn nicht...