"Fuck. Wer?"

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Brooklyn POV

Ich konnte es nicht glauben, Riley hatte mich gerettet. Mit seinen Fingern fuhr er vorsichtig um meine Wunde. Dieses Gefühl, dass meinen Körper durchzog war mir vollkommen neu. Zärtlichkeit. Dieses Wort kenn ich nicht. Meine Mutter war nie, wie andere Mütter. Sie hatte selten Zeit, erst am 'Ende' benahm sie sich, wie man es von einer Mutter erwartet, doch kurz darauf wurden sie und mein Dad umgebracht. Ich schwöre wenn ich den Täter jemals finde, ist er mausetot.
Naja jedenfalls hatte ich nie jemanden, der zärtlich mit mir umgegangen ist. Und spätestens ab dem Zeitpunkt wo ich in die Gang kam, war es vorbei. Gefühle spielen keine wirkliche Rolle. Du darfst einfach niemanden an dich heran lassen. Jedem dem du dein Herz schenkst, schenkst du auch ein Messer, mit dem er dich entweder beschützen oder verletzen kann. Doch zu 99% wird man nur verletzt, keiner beschützt dich, du musst lernen allein klar zu kommen. Liebe existiert nicht, sie ist nur eine Halluzination von Gefühlen, wie Geborgenheit und Schutz, doch das stimmt nicht. Man wird langsam und unsichtbar für einen selbst und andere von innen zerfressen.

Ich lasse niemanden an mich heran. Die engste Bindung, die ich habe, ist die zu meinen Brüdern. Natürlich habe ich einen weichen Kern, doch der ist von einer dicken Mauer umgeben, die von Zeit zu Zeit, von Verlust zu Verlust immer dicke wurde. Gefühle zeige ich sehr selten, denn meine Fassade darf nicht anfangen zu bröckeln.
Um so froher (?) war ich als mein Handy klingelte und ich mich aus der Versuchung für einen Moment nachzugeben, reißen konnte.

Jason: "Brook bis du in der Nähe?"

Ich: "Ja?"

Jason: "Ok. Es gibt etwas, was wir besprechen müssen. Komm bitte so schnell es geht nach Hause."

Ich: "Okay"

Jason legte auf und ich stand auf. Mein Oberteil zog ich wieder in seine ursprüngliche Position, bevor ich in den Flur ging. Schnell zog ich meine Schuhe an und verließ dann das Haus. Kurz lächelte ich Riley nich zu und ich weiß echt nicht warum. Dann fuhr ich auch schon los.

Zu Hause hörte ich Stimmen aus der Küche, in die ich dann auch ging. Jason und Connor saßen beide an der Theke. Ich stellte mich auf die andere Seite und sah beide fragend an.

(Connor kursiv, Brooklyn fett, Jason normal)

"Hey Kleines. Wie geht's deiner Schulter?"

"Erstens nenn mich nicht Kleines und zweitens ganz gut soweit."

"Das ist gut."

"Was wolltet ihr mir sagen?"

"Ähm ...naja..."

"Sonst seid ihr doch auch immer so direkt."

"Naja also wir haben einen Maulwurf."

"Fuck. Wer?"

"Das wissen wir nicht so genau."

"Du musst in der Schule gut aufpassen. Niemand darf herausfinden, wer du bist."

"Außerdem müsst ein Auge aufhalten, wenn du herausbekommst, wer der Maulwurf ist, sag uns sofort Bescheid. Wir können leider niemandem mehr vertrauen."

"Klar. Aber wie konnte es so weit kommen? Wir passen doch immer so genau auf, wer wieviel über uns weiß."

"Keine Ahnung. Aber eins ist sicher, wenn wir ihn nicht bald finden, ist die Gang verloren."

"Wir dürfen es nicht zu lassen das Informationen an die Polizei gelangen, den unsere Geschäfte sind ja nicht gerade legal, obwohl es auch nicht besser ist, wenn die Bloods etwas erfahren. So oder so sind wir dran."

"Ok ich guck in der Schule was ich herausfinde."

Mit den Worten verließ ich die Küche. Ich schnappte mir mein Longboard und fuhr noch etwas an den Strand, etwas abseits von den anderen Leuten. Ein bisschen Ruhe tut jetzt bestimmt ganz gut.

Keine Ahnung wie spät es war, aber die Sonne fing langsam unter und ich saß immer noch am Strand. Das Rauschen der Wellen beruhigte mich, doch es konnte mich nicht vom Nachdenken abhalten. Mir kommt niemand in den Sinn der uns verpfeifen würde. Wir sind eine sehr bekannte Gang, vorallem weil wir kaum Spuren hinterlassen und nicht ungefährlich sind. Man kennt uns nur von den Nachnamen, aber die kann man leicht fälschen. Zeugen lassen wir nur zurück wenn man uns nicht erkannt hat und einen Deal mit uns zu bekommen war auch nicht gerade leicht.

Die Polizei ist uns schon lange auf den Fersen, doch sie haben noch keinen erwischt, auch wenn es schon knapp war.

Langsam lehnte ich mich nach hinten. Meine Schulter schmerzte kurz und dann kam mir ein Gedanke. Was ist wenn Riley der Verräter ist? Würde er das tun? Nein. So etwas würde er nicht tun, warum sollte er mich sonst beschützt haben? Er hätte mich auch erschießen können. Oder will er nur mein Vertrauen ausnutzen?
Fuck. Was denke ich hier? Als ob ich diesem aufgeblasenen Arsch vertrauen würde.
Eins stand aber fest: Ich würde den Maulwurf finden, ohne dass er merkt, dass ich nach ihm gesucht habe.

Mein Longboard stellte ich auf den Weg, die Kopfhörer schloss ich an mein Handy und drehte dann Musik auf. Ich hörte Body on me - Rita Ora.
Ich rollte die Straßen von Miami entlang und genoss die allerletzten Sonnenstrahlen der untergehenden Sonne bevor es komplett dunkel wurde.
Zu Hause angekommen schaute ich auf die Uhr und entdeckte, dass es schon 22:27 war. K.O. von diesem Tag schleppte ich mich in mein Zimmer und ließ mich müde ins Bett fallen.

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Hey,
das Kapitel ist kurzer als erwartet aber sonst passt das nicht so gut mit dem nächsten.

Was denkt ihr wer dahinter steckt? (würde mich echt interessieren)

Danke für 1,24 K reads. Ihr seid echt krass.

Eure
Lou

Badgirl vs Badboy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt