Kapitel 27

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Nun lagen wir nebeneinander am Ufer und lauschten der Natur. Doch plötzlich wurde die Stille unterbrochen.

"Wenns nicht irgendwas wichtig ist, bringe ich ihn um.", schimpft Harry und zieht sein Handy aus seiner Tasche.

"Was willst du Niall?", fragt Harry wütend, als er an sein Handy geht.

"Was kann bitte so wich-", bricht Harry seinen Satz ab.

Farbe weicht aus seinem Gesicht und aus Wut wird Entsetzen und Angst. So langsam mache ich mir Sorgen. Was ist passiert?

"Wir beeilen uns.", sagt Harry und legt auf.

"Was ist los?", ich sehe Harry fragend an.

"Louis ist im Krankenhaus.", sagt Harry ernst, während er unsere Sachen zusammenpackt. "Er hatte plötzlich extreme Schmerzen im Bein."

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Im Krankenhaus warteten wir mit den anderen bis die Untersuchungen abgeschlossen waren. Es herrschte eine bedrückende Stille. Niemand sagte etwas, denn alle wussten, dass es ernst werden könnte.

Nach gefühlten Stunden kam dann ein Arzt zu uns und führte uns zu Louis.

Als er die Tür zu dem Zimmer öffnete, stürmte ich sofort hinein und fiel Louis um den Hals.

"Hey.", sagte Louis mit schwacher Stimme. "Sorry, dass ich euch beim ficken oder was du und Harry auch sonst gerade getan habt als ich hier eingeliefert wurde, unterbrechen musste."

"Du bist so blöd.", lachte ich unter Tränen und löste mich wieder von ihm.

"Setzt euch mal hin Leute.", meinte Louis dann.

"Was hat der Arzt gesagt, Louis?", fragte Harry.

Louis zögerte und kratzte sich im Nacken.

"Du wirst doch nicht... Ich meine... Du..", stotterte ich.

"Nein, nein! Keine Angst. Ich werde euch noch ein bisschen länger auf die Nerven gehen.", sagte Louis zu meiner Erleichterung.

"Was ist dann?", fragte Liam.

"Also ich hatte ja starke Schmerzen im Bein.", fing Louis an zu erklären. "Sie haben einen Tumor entdeckt. Einen bösartigen."

"Aber man kann ihn doch entfernen oder?", fragte Harry.

"Das ist das Problem. Er ist schon zu weit fortgeschritten.", erklärte Louis. "Aber trotzdem muss er von mir weg. Und weil der Tumor nicht einfach entfernt werden kann, muss...muss mein...", seine Stimme fing an zu stottern, aber er fasste sich wieder. "Mein Bein muss abgenommen werden."

Allen stockte der Atem. Wir waren geschockt. Niemand traute sich etwas zu sagen.

"Wir schaffen das schon, Mann!", brach Liam dann die Stille.

"Seh ich auch so. Ein Bein mehr oder weniger, macht doch auch nicht viel Unterschied.", meinte Louis und versuchte zu lachen.

Es ist unglaublich, dass er in solchen Situationen immer noch seine Witze reißen kann.

"Die Operation ist in zwei Tagen.", sagte Louis. "Bis dahin muss ich hier bleiben."

Harrys P.o.V.

"Hey Leute, könnt ihr mich mal kurz mit Harry alleine lassen?", meinte Louis dann irgendwann.

Die anderen nickten etwas verwirrt, aber verließen dann den Raum.

"Nein, Louis.", sagte ich direkt als die anderen weg waren. "Komm gar nicht erst auf die Idee."

"Ich hab doch noch gar nicht gesagt, worum es geht", sagte Louis.

"Ich kenn dich gut genug, um zu wissen, dass du bis zu deiner Operation hier nicht warten willst."

"Genau. Ich will doch nicht meine letzte Zeit mit zwei Beinen, mit rumliegen verbringen.", meinte Louis.

"Ich weiß nicht. Es wird wohl einen Grund geben, warum die Ärzte meinen, dass du im Krankenhaus bleiben sollst."

"Ach, was soll denn groß passieren? Mein Bein kommt doch dann eh ab.", sagte Louis. "Bitte Harry, ich will noch einmal Fußball spielen oder wenigstens ein bisschen durch die Gegend laufen. Wer weiß, ob ich das jemals wieder machen kann. Bitte."

Ich konnte ihm nicht absagen. Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich wahrscheinlich das gleiche von ihm verlangen.

"Ok.", stimmte ich zu.

Sein Mund verzog sich zu einen breiten Lächeln und seine Augen strahlten.

"Also los geht's.", sagte Louis und richtete sich auf.

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