Kapitel 18 - "Lüg mich nicht an, Sam."

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Am nächsten Morgen wachte ich wegen Ashton auf, der gerade über mich stieg, da er aus dem Bett wollte. Er sah, das ich aufgewacht bin.

"Morgen, Kleine. Sorry, dass ich dich geweckt haben.", sagte er.

"Morgen.", sagte ich.

Warum steht er so früh auf? Er hat doch auch Ferien. Hoffentlich bleibt er hier. Ich möchte nicht mit meinem Vater alleine sein.

"Willst du irgendwo hin?", fragte ich.

Bitte sag nein. Bitte sag nein. Bitte sag nein.

"Ja." Scheiße. "Ich treffe mich mit Calum, Michael und Luke."

"Unser Hund?", fragte ich lachend.

"Haha nein. Ist'n Kumpel von mir.", sagte er.

"Wie lange bleibst du weg?", fragte ich ihn.

"Wird wahrscheinlich etwas später." Bitte frag, ob ich mit will. Bitte frag, ob ich mit will. Bitte frag, ob ich mit will. "Ich würde dich ja mitnehmen, aber wir haben etwas wichtiges zu tun. Ich stell sie dir ein anderes Mal vor, wenn du willst."

Und nochmal scheiße.

"Ja okay.", meinte ich.

"Bis später, Kleine.", er gab mir ein Kuss auf die Stirn und verschwand.

Na super. Jetzt war ich mit meinem Vater alleine. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht genau, ob ich Angst vor ihm haben sollte. Er war schließlich betrunken.

Ich entschloss mich nach unten zu gehen und mir Frühstück zu machen. Als ich unten ankam, sah ich wie mein Vater am Küchentisch saß und einen Kaffee trank.

Angst stieg in mir auf. Ich versuchte mich ganz normal zu verhalten und machte mir ein Brot mit Käse.

"Guten Morgen.", sagte mein Vater, der plötzlich direkt hinter mir stand.

Ich konnte sein falsches Lächeln in seiner Stimme hören. Ich bekam Gänsehaut. Plötzlich drehte er mich grob um und drückte mich gegen die Wand. Panik machte sich in mir auf. Ich versuchte zu entkommen, doch er war stärker als ich. Einzelne Tränen liefen aus meinen Augen.

"Warum tust du das?", fragte ich mit einer wackeligen Stimme.

"Hm weiß nicht. Du erinnerst mich so an deine Mutter. Vielleicht ist das der Grund.", sagte er und drückte fester.

Doch plötzlich klingelte sein Handy und er ließ von mir ab. Ich nutzte die Chance und lief schnell in mein Zimmer und schloss mich ein.

Mit stiegen die Tränen in die Augen. Ich wollte es einfach nicht wahr haben, dass mein Vater meine Mutter so schrecklich behandelt hatte. Hatte er das nun auch mit mir vor? Wird es auch so weit kommen, dass ich mich selbst umbringe? Was soll ich nur machen?

Plötzlich klingelte mein Handy in meiner Hosentasche. Ich nahm es aus meiner Hosentasche und sah auf den Bildschirm.

Harry.

Ich atmete einmal tief durch und nahm dann ab.

"Hallo?", sagte ich und versuchte möglichst normal zu klingen, was mir allerdings nicht sonderlich gut gelang.

"Sam? Alles klar? Du hörst dich so komisch an.", er merkte nur an einem 'hallo' wie es mir ging.

"Ja klar. Was gibt's?", fragte ich.

"Ich wollte fragen, ob du Zeit hast.", sagte er.

"Ja klar hab ich.", sagte ich und freute mich.

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