11 Kapitel: Das Volk der Dovahkiin

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Überrascht blickte ich auf die Szene und spürte kurz darauf, wie Saphira mich leicht anstupste. Ich drehte mich zu ihr um und legte meine Hand auf ihren gepanzerten Kopf. Fili blickte misstrauisch auf Saphira und streckte dann doch langsam die Hand nach ihr aus. Seine Finger kamen ihrer geschuppten Haut immer näher, aber bevor er sie berühren konnte, durchbrach eine laute und wütende Stimme den kurzen Moment.

"Trete sofort weg von dem Drachen", schrie er, "zieht eure Waffen und tötet ihn."

Jedoch reagierten die Zwerge nicht und standen alle wie angewurzelt dort, was Thorin nur noch wütender werden ließ. Vor allem weil Fili noch immer bei Saphira und mir stand. Er schien sich auch nicht wegbewegen zu wollen.

"Smaug ist größer als dieser hier und dennoch habt ihr Angst?", rief er wieder aus und zog sein Schwert, wobei ich mich anspannte und meine Hand auf mein Schwert an meinem Rücken legte. Thorin's Blick traf meinen und ich konnte die pure Wut in seinen blauen Augen sehen, sie waren Fili's ähnlich, aber dennoch trugen sie einen vollkommen anderen Ausdruck in sich.

"Thorin", sprach Gandalf und trat nun auch nach vorne, wobei Thorin zu ihm sah, bevor er wieder zu mir sah und sein Schwert noch immer nicht sinken ließ, "Naria hat euer Leben gerettet und das obwohl sie wusste, dass sich diese Gemeinschaft nun gegen sie stellen würde."

"Sie hat ihre Gründe hier zu sein, Thorin", sprach nun auch Balin und blickte kurz zu mir, bevor er zu seinem König sah, "sie will Smaug genauso Tod sehen wie wir und will uns helfen unsere Heimat zurück zu erobern."

"Ich glaube nicht daran, dass sie uns etwas böses will", sprach Bofur und ich lächelte den Zwerg mit der Mütze einen Moment an, bevor ich mich wieder dem König zuwendete und einmal tief durchatmete. Es wurde Zeit mit ihm zu sprechen und ihm auch die Wahrheit zu erzählen.

"Ich will eure Lügen nicht hören", rief Thorin und sah mich wutentbrannt an, "ihr habt vielleicht mein Volk getäuscht, aber mich werdet ihr nicht täuschen."

Ich hörte Fili neben mir seufzen und wie er langsam nach vorne trat, um wohl mit Thorin zu sprechen. Mich selbst ließ er wohl nicht zu Wort kommen und ich konnte ihn verstehen, aber dennoch würde ich mich gerne erklären. Ich würde ihm gerne zeigen, dass er mir vertrauen konnte und ich ihnen nichts im Weg stehen wollte, aber es schien den König nicht zu interessieren.

"Onkel bitte", sprach nun Fili und ich wurde für einen Moment doch verwirrt. Thorin war Fili's Onkel. Ich schien wirklich etwas verpasst zu haben, aber mich interessierte es nicht. Ich mochte Fili und ob er nun ein Zwergenprinz war, oder nicht, spielte keine Rolle. Zumindest nicht für mich. Diese Gefühle in mir würden sich dadurch nicht ändern, das wusste ich und daran glaubte ich auch. Denn das was ich spürte schien mächtiger zu sein, als die Magie, die ich gewirkt hatte.

"Ich will nichts hören, Fili", knurrte Thorin und sah seinen Neffen wütend an, "ich hab dir gesagt, dass du dich von ihr fernhalten sollst. Sie ist nicht von königlichem Blut und vor allem nicht einmal eine Zwergin."

"Das ist mir egal", rief Fili aus und nun sahen ihn alle Zwerge überrascht an, während ich den Kopf kurz senkte und dann nach vorne trat. Meine Hand legte sich auf Fili's breite Schultern und kurz drückte ich diese sanft.

"Thorin", sprach ich sanft und sah den Zwerg vor mir an, "ihr kennt mich nicht und deshalb verstehe ich eure Misstrauen, aber wenn ihr mir erlauben würdet euch alles zu erklären, dann würdest ihr mich verstehen."

"Ich will eure Lüg-", fing Thorin an, aber wurde von Gandalf unterbrochen der nun auch zu uns trat und Thorin mit seinem Stab etwas zurück drückte.

"Sprecht", sagte dieser und Thorin sah sauer zu dem Zauberer empor, der sich aber von seinem Vorhaben nicht abbringen ließ. Dankend schenkte ich ihm ein kurzes Lächeln, bevor ich wieder ernst wurde.

Dovahkiin - Der HobbitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt