15. Kapitel: Der Düsterwald

2.1K 130 6
                                    

"Ihr überfliegt den Feykro und ich werde ihnen zu Fuß folgen", mit diesen Worten lief ich auch los und hörte nur noch wie Saphira sich in die Lüfte erhob. Bei dem Tor angekommen strich ich kurz darüber und sah in den Feykro. Es schien eine dunkle Suleyk (Macht) über ihm zu liegen, aber davon würde ich mich nicht abbringen lassen.

Mit schnellen und flinken Schritten lief ich den Weg entlang und hielt Ausschau nach den Zwergen und dem Hobbit. So weit konnten sie eigentlich noch nicht gekommen sein, aber dennoch konnte ich sie einfach nicht auffinden.

Kurz sah ich in die hohen Bäume und sprang an einem Ast nach oben, fest zog ich mich selbst nach oben und sprang auch schon auf den nächsten Ast, nur um weiter nach oben zu kommen. Kurze Zeit später hatte ich beinahe die Hälfte erreicht und lies meinen Blick umher wandern.

Die Zwerge mussten wirklich schon weit gekommen sein, sonst würde ich sie schon lange eingeholt haben. Also sprang ich von Baum zu Baum und suchte nach der Gemeinschaft von Thorin.

Ich wusste, dass er nicht begeistert sein würde, wenn ich wieder auftauchen würde, aber im Moment war mir das egal. Ich wollte nicht, dass Kili etwas passierte und Fili diesen Schmerz spüren musste, denn ich wusste wie es sich anfühlte. Ob nun von dem Traum, oder von Erinnerungen, die ich erlebt hatte.

Stimmen drangen an mein Ohr und sofort sprang ich über die Bäume in diese Richtung. Ich konnte die Zwerge unter mir erkennen und wie sie völlig ohne jeglichen Hauch an Orientierung herumliefen. Der Einzige, der noch bei vollem Verstand zu sein schien, war wohl der Hobbit. Dieser Feykro schien dunkler zu sein als ich gedacht hatte.

Ein Geräusch lies mich inne halten und verwirrt sah ich mich um, als ich Bilbo an einem Spinnennetz ausmachte. Dieses schien die Bewegung weiter zu leiten und etwas riss ich die Augen auf, als mir klar wurde, was er da gerade tat. Wenn die Zwerge in diesem Zustand auf die Spinnen treffen würden, dann könnten sie sich niemals richtig verteidigen.

Sofort nahm ich meinen Bogen in die Hand und setzte einen Pfeil an, während ich nach unten sprang. Jedoch wurde mir sofort der Weg versperrt und ich sah in acht Augen. Die Spinne war riesig und auf keinen Fall ungefährlich.

Ich konnte auch bei den Zwergen ein paar Spinnen sehen, aber im Moment mussten diese warten, denn als erstes musste die vor mir stehende erledigt werden. Fest griff ich an meinen Bogen und zielte auf die Spinne, die im selben Moment auf mich zugeschossen kam.

Zischend flog der Pfeil durch die Luft und traf genau ins Schwarze, die Spinne sank zu Boden und ich lief zu den Zwergen. An dem Platz angekommen sah ich mich sofort um, aber ich konnte keinen der Zwerge ausmachen, sie waren einfach weg. Verschwunden. Genauso wie die Spinnen und meine Hand schloss sich noch etwas fester um meine Waffe.

Sie mussten sie erwischt haben und verschleppt, zumindest hoffte ich, dass die Spinnen sie noch etwas aufbewahren würden, bevor sie sie aussaugen. Somit hätte ich noch eine Chance sie zu befreien.

Lautlos und konzentriert folgte ich dem Spinnennetz an dem Bilbo vor wenigen Sekunden oder Minuten noch gezupft hatte. Dieses würde mich bestimmt zu ihrem Netz führen und vor allem auch zu der gefangenen Mahlzeit.

"Naria", verwirrt drehte ich mich herum, die Stimme war nur leise gewesen, aber dennoch hier. Es hatte sich angehört, wie die Stimme des Hobbits, aber ich konnte niemanden sehen. Etwas kniff ich meine grünen Augen zusammen und sah mich genau um, aber der Hobbit schien nicht hier zu sein. Vielleicht hatte ich mir das auch noch eingebildet.

Angespannt lief ich weiter und umging die Fäden der Netze, damit die Spinnen meine Bewegungen nicht wahrnehmen konnten. Auf einem großen Baum blieb ich sitzen und sah nach unten. Es trieben sich bestimmt fünf Spinnen dort herum und ich konnte auch Kokons mit Zwergen darin entdecken. Sie bewahrten sie also wirklich für das spätere Essen auf.

Dovahkiin - Der HobbitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt