19. Kapitel: Überfahrt mit Schwierigkeiten

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Fili nickte nachdenklich und sah zu dem Seemann, der uns wieder einen Blick zuwarf und ich drückte beruhigend die Hand, die in meiner lag. Seufzend sah ich in die Ferne und konnte schon die Seestadt sehen, als wir auf einmal anhielten. Etwas angespannt sah ich mich um und fragte mich, wieso wir wohl so nahe vor dem Ziel anhielten.

"In die Fässer", wies er uns an und mein Blick verfing sich in Fili's, der mich genauso ungläubig ansah. In Fässer zu klettern, die zugenagelt werden konnten wollte ich eigentlich nicht. Dennoch würden wir nun keine andere Wahl mehr haben und der Mann, der sich als Bard vorgestellt hatte, erklärte uns auch gleich den Grund für seine Worte.

"Der Bürgermeister lässt niemanden in die Stadt, ich muss euch hineinschmuggeln und das geht nur wenn ihr in die Fässer steigt."

Nachdenklich sah ich ihn an, bevor ich als Erste aufstand und in eines der Fässer kletterte. Bilbo tat es mir gleich und auch der Rest setzte sich nach Thorin's Befehl in Bewegung. Wir mussten es tun, sonst würden wir niemals weiterkommen und eine um die Seestadt herum würde viel zu lange dauern. Zudem die Zwerge erst einmal noch ein paar Waffen brauchten. Die, die ich hatte, reichten nicht für jeden einzelnen Zwerg.

"Wagt es uns zu verraten und ihr werdet leiden", hörte ich Thorin noch zischen, bevor es weiterging und ich versuchte es mir etwas gemütlicher zu machen. Noch einmal hielten wir an und kurz darauf wurden Fische in die Fässer gekippt. Keuchend, wegen dem Gestank, hielt ich mir meine Nase zu und versuchte diese Situation zu überstehen.

"Naria?", hörte ich leise, wohl von einem anderen Fass, die Stimme von Fili und ich musste mich zusammenreißen nicht etwas weiter in seine Richtung zu rutschten. Im Moment saß ich wohl am falschen Rand des Fasses.

"Mir geht es gut", sprach ich deswegen und hörte kurz darauf auch schon Fili's Fluchen, als wohl auch bei ihm die Fische in das Fass gelehrt wurden. Kurz darauf konnte ich auch die anderen Zwerge hören und etwas schüttelte ich meinen Kopf. Diese Zwerge waren unmöglich und verstanden wohl nicht, dass Bard nur versuchte uns sicher in die Seestadt zu bringen.

Das Boot setzte sich wieder in Bewegung und ich versuchte mich zu entspannen, wenigstens um die restliche Fahrt ohne angespannte Muskeln verbringen zu müssen. Die Zwerge taten sich wohl wirklich schwer damit, ihre Situation zu akzeptieren. Sturköpfe eben.

Wir hielten wieder an und dieses mal konnte ich Dwalin hören, dann ein Knallen, wie als würde jemand gegen Holz schlagen. Ich konnte Bard mit jemanden reden hören und als wir weiterfahren durften, hielt uns eine Stimme auf. Leise grummelnd lehnte ich mich an den Rand und versuchte ein paar Worte zu verstehen.

Jedoch hörte ich nur etwas von wegen leeren Fässern und Fischen, wie Bard versuchte auf irgendjemanden einzureden, aber dabei kläglich scheiterte. Dann befahl derjenige, dass die Fässer ausgelehrt werden sollten und kurz darauf konnte ich das Plätschern von Wasser hören, als die Fischer hinein gelehrt wurden.

Nun doch mit angespannten Muskeln drückte ich mich mit meinen Beinen an dem anderen Rand des Fasses ab und hielt mich somit darin fest. Denn sie kippten gerade mein Fass aus, zumindest versuchten sie es. Immer mehr Fische in meinem Fass verschwanden und ich drückte mich nun auch mit meinen Händen an dem dünnen Holz ab.

"Was werden wohl die Leute denken, wenn sie erfahren, dass ihr Bürgermeister das Essen in den See schüttet", hörte ich Bard nun lauter sagen und kurz darauf hörte das leeren auf. Mittlerweile rutschte ich schon etwas. Jedoch drückte ich mich nur noch etwas stärker gegen das Holz. Ich hatte meinen Atem angehalten und versuchte so wenige Geräusche wie möglich zu machen.

Irgendetwas sagte der andere Mann noch und dann wurde mein Fass wieder richtig hingestellt und ich zog meinen Kopf etwas ein, als ein paar Fische wieder bei mir landeten. Kurz darauf setzte sich das Boot wieder in Bewegung und dieses Mal fuhren wir nicht sehr lange.

Dovahkiin - Der HobbitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt