16. Kapitel: Die Gemeinschaft von Thorin Eichenschild

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Wie sie es hinausschaffen würden, wusste ich nicht, aber dies lag auch nicht in meiner Macht. Aus der Festung heraus müssten sie ohne meine Hilfe kommen, denn in diese Festung würde ich niemals ohne gesehen zu werden hineingelangen. Vielleicht würde der Schattenwandler ihnen helfen.

Die Zeit verging und ich hielt mich von den Elben bedeckt, die immer wieder an mir vorbeiliefen und sich unterhielten. Sie redeten auch über die Zwerge und schienen wirklich abgeneigt von ihnen zu sein, aber das wunderte mich nicht. Die Zwerge standen den Elben auch nicht anders gegenüber und wenn Thorin ihnen genauso begegnen würde, wie er es mir gegenüber getan hatte, dann würden die Elben ihm und den Anderen den Kopf abschlagen.

Fest biss ich meine Zähne zusammen und ließ meinen Blick wieder über die Gegend schweifen, während ich meinen Bogen zückte und schon einmal einen Pfeil einlegte. Bald wäre es so weit, wenn ich den Stand der Sonne ansah. Ich hoffte, dass ich etwas tun konnte, um Kili's Schicksal zu ändern und ihn sicher hier raus zu bekommen.

Ich konnte von der Ferne Stimmengewirr hören und kurz darauf Gebrüll, ein paar Orgiim rannten durch den Wald und ich konnte kurz darauf die Fässer sehen. In denen steckten die Zwerge und wehrten die Orgiim ab und das ohne wirklich Waffen zu haben.

Mit gespanntem Bogen sprang ich über die Köpfe ein paar Orgiim und sah dann auch wie die Fässer an dem Tor stehen blieben. Ein paar Elben kämpften gegen die Orgiim, aber konnten nicht sonderlich viel gegen diese Menge ausrichten. Ich selbst konzentrierte mich nur auf die Zwerge und insbesondere Kili, der gerade aus seinem Fass kletterte.

Meine Augen beobachteten alles genau und als ich den Orgiim mit dem Bogen sah, erschoss ich diesen in wenigen Sekunden. Kili's Blick traf meinen und ich nickte ihm zu, als er in das Fass zurücksprang und zusammen mit den Anderen weiter Flussabwärts trieb.

"Naria", rief Fili und ich sah ihn einen Moment an, bevor ich ihnen nacheilte und die Orgiim ausschaltete, die ihnen zu nahe kamen. Geschickt sprang ich über einen Baumstamm hinweg und landete geradewegs bei Fili, der mich auch schon überrascht ansah.

"Dir geht es gut", murmelte er und ich schenkte ihm ein kurzes Lächeln, bevor ich den Orgiim in unserer Nähe erschoss und kurz darauf waren wir sie auch schon los. Wir waren eine Weile lang weiter getrieben und ich sah mich immer noch angespannt um.

*Geht es euch gut, Kulaas?*, fragte Saphira und ich konnte sie in unserer Nähe in den Bergen sehen, kurz hatte sie ihre Schwingen ausgebreitet, aber dieser Moment war schnell wieder vorbei.

*Es ist alles in Ordnung.*

Stumm trieben wir weiter und noch immer schweiften alle Blicke angespannt umher, während ich Fili's Hand an meiner spürte. Lächelnd sah ich auf und in seine blauen Augen, die mich mit einem kleinen Funken Sorge ansahen. Beruhigend versuchte ich ihn anzusehen und verschränkte unsere Finger in einander.

An der Abzweigung zu einem See konnten wir endlich an Land und ich sprang geschickt aus dem Fass heraus. Fili folgte mir sogleich und kurz darauf kam Thorin mit wütender Miene auf mich zu. Vor mir baute er sich auf und ich wusste jetzt schon, dass es wieder schlecht laufen würde.

"Was macht ihr hier?", bellte er und ich konnte schon sehen, wie einige der Zwerge ihren Kopf schüttelte und auch Bilbo seufzte auf, bevor er sich auf einen der Steine sinken ließ.

"Ich kann hingehen wohin ich will, genauso wie ich tun und lassen kann was ich will", zischte ich zurück und überrascht sah er mich an, "Ihr habt mir nichts zu sagen, genauso wenig wie jeder Andere in Mittelerde, oder auf der gesamten Welt. Es sind meine Entscheidungen, nicht eure."

Die Zwerge waren vollkommen verstummt, genauso wie Thorin, der mich noch immer einfach nur ansah. Bilbo trat auch zu uns heran und auch die Anderen kamen nun ganz zu uns, die mich alle mit einem gewissen Lächeln ansahen.

Dovahkiin - Der HobbitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt