Es dauert eine Weile, bis ich mich allmählich wieder beruhige, oder vielmehr die Wasserreserven meines Körpers ausgeschöpft sind.
Zayn reicht mir einige Papiertücher aus dem Spender neben dem Waschbecken, mit denen ich mein Gesicht trocken tupfe und mir die Nase putze, und ich vermeide dabei einen weiteren Blick in den Spiegel. Still schlüpfen Zayns Finger um meine und mit zügigen Schritten bahnen wir uns den Weg durch die Verkaufsreihen und verlassen die Tankstelle, doch den abfälligen Blick der Kassiererin nun, wo mein Gesicht vermutlich auch noch gerötet und aufgequollen sein muss, spüre ich dennoch schwer auf mir liegen und presse die Lippen zusammen. Niedergeschlagen senke ich den Blick auf meine Schuhspitzen und Zayn verstärkt den Griff seiner Hand um meine.
Sobald wir an die frische Luft treten schlinge ich fröstelnd die Arme um meinen Oberkörper und lasse dabei auch unbewusst Zayns Hand los. Eine kühle Windbrise weht über den Platz und jetzt, wo wir nicht mehr die ganze Zeit in Bewegung sind, spüre ich die Kälte ebenfalls.
Während ich Zayn folge, schweift mein Blick über den Platz. Eine niedrige Hecke und eine Schutzplanke dahinter trennen den menschenleeren Parkplatz von der Autobahn, auf der hin und wieder das Motordröhnen der vorbeirauschenden Autos zu hören ist, ansonsten sind sowohl Parkplatz als auch Autobahn einzig von dem dichten Geäst des Waldes umgeben durch den wir uns bis hierher gekämpft haben.
Mutlos atme ich schwer aus und verschränke die Arme enger vor der Brust, dabei sickert die Hoffnungslosigkeit der Situation endlich bei mir durch.
Ohne Wagen würden wir uns noch stundenlang durch den Wald kämpfen müssen, unabhängig davon, ob wir uns an der Route der Autobahn orientieren würden. Selbst wenn wir den riskanten Versuch wagen würden die Schnellstraße zu überqueren um zur anderen Seite des Waldes zu gelangen wüssten wir nicht, was uns dahinter erwartet – mit hoher Wahrscheinlichkeit nur noch mehr Wald.
„Wir hätten doch in die Richtung der Feldstraße abbiegen sollen", murmele ich mehr zu mir selbst und kann den verzweifelten Unterton in meiner Stimme nicht verbergen. „Wir können nicht stundenlang nur der Straße folgen, wir können nicht- das- das ist alles so aussichtlos-"
Zayn fährt sich sichtlich erschöpft durch die Haare und dreht sich zu mir um. „Glaubst du, dass wüsste ich nicht selbst?"
„Es war deine Idee den Wald zu nehmen-"
„Zoe, ich-"
„Anstelle einfach der Straße zu folgen-"
„Ich-"
„Und zu glauben, dass ein einfacher Brand reichen würde- Als würden die paar Meter und 'n verdammter Wald dazwischen reichen!"
Binnen Sekunden sammelt sich vo viel Wut in mir an, wo ich doch Minuten zuvor noch das komplette Gegenteil davon gezeigt habe – vielleicht war die Wut aber auch schon die ganze Zeit über da und hat nur darauf gewartet endlich herauszukommen.
„Als würde es reichen, wo wir doch beide nur zu gut wissen, dass wir es nie weiter schaffen werden als das hier!" Obwohl Zayn mir überrascht entgegenblickt, versucht er nicht mich zu unterbrechen.
„Selbst wenn sie uns nicht finden, was dann?! Was dann, Zayn?! Rufe ich die Polizei, werden sie dich ebenfalls wegsperren, doch genauso wenig kann ich nur Abwarten und Tee trinken, in der Hoffnung dein hervorragender Plan hat funktioniert und keiner der nach uns suchen könnte hat überlebt."
Ich hole tief Luft, lasse den Blick durch die Dunkelheit schweifen. „Unsere Situation ist aussichtslos, merkst du es nicht? Wir werden es nie hinter uns lassen können – früher oder später werden sie mich finden – werden sie dich finden, denn wir sind noch immer gefangen! Ich werde nie meine Eltern wiedersehen, oder meine Heimatstadt, oder meine Freunde, oder Niall, oder-"
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Horror»You want to believe in black and white, good and evil, heroes that are truly heroic, villains that are just plain bad, but I've learned in the past year that things are rarely so simple. The good guys can do some truly awful things, and the bad guy...