Kapitel 40 | what doesn't kill you

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Unter unseren Fußsohlen knacken herumliegende Äste, dass Wehen des Windes lässt die Blätter rascheln und Insekten zirpen, allein unser keuchender Atem überschallt die Geräusche des Waldes. Die Sonne ist bereits untergegangen und der Himmel verfärbt sich dunkel, im Mondlicht werfen die Bäume große Schatten.

„Kö-können wir endlich eine Pause machen?", hechele ich völlig aus der Puste. Meine Füße sind bereits taub, dafür ist das Seitenstechen umso stärker geworden und mein Rachen brennt. Zwar haben wir unser Tempo in der Zwischenzeit etwas gedrosselt, doch sind wir noch immer keinmal stehen geblieben. Erschöpft versuche ich mich von ihm loszureißen, doch er umklammert meine Hand zu fest, sein Blick indes ist starr nach vorne gerichtet.

„Nur ganz kurz-", flehe ich keuchend, doch verschlucke mich mitten im Satz an meiner eigenen Schnappatmung und beginne lautstark loszuhusten. „Zayn, BITTE-"

Sicher keinen Schritt mehr weiterlaufen zu können lasse ich mich in unserem Tempo zurückfallen und endlich wird auch er langsamer, bis wir schließlich endlich zum Stehen kommen und er sich zu mir umdreht. Seine Brauen sind konzentriert zusammenzogen, doch als er sieht wie erschöpft ich bin entspannen sich seine Gesichtszüge etwas und er nickt langsam. Zögerlich lösen sich unsere Hände voneinander und ich lehne mich kraftlos gegen einen der Baumstämme in meiner Nähe, doch vergesse ein weiteres Mal die Wunde an meinem Rücken und zische vor Schmerz laut auf.

„Dein Rücken-"

„Jaja, ich weiß", stöhne ich genervt auf bevor er zu Ende sprechen kann und beiße mir gequält auf die Unterlippe, während ich mich vorsichtig auf dem Boden niederlasse.

Über dem Waldboden liegen bunte Laubblätter und einige abgebrochene Zweige verteilt und mit der Dämmerung gehen immer weiter sinkende Temperaturen einher. Fröstelnd umschlingen meine Arme meine an die Brust gezogenen Beine und lege meinen Kopf auf die Knie ab, während ich schweigend Zayn beobachte, der in seinem Rucksack kramt und mir kurz darauf eine Wasserflasche entgegenstreckt, die ich dankbar annehme. Nachdem ich mehrere große Schlucke daraus mir genehmigt habe, reiche ich sie ihm wieder zurück und er lässt sich neben mir auf dem Boden nieder und leert sie.

Eine Weile sagt keiner ein Wort und ich lasse geistesabwesend den Blick wandern. Noch immer hat mein Kopf die Geschehnisse nicht geschafft zu verarbeiten und in mir steigen Zweifel auf, ob ich nicht möglicherweise doch noch im Fieberwahn bin - nach all der Zeit erscheint das alles so unreal, so unmöglich.

Gedankenverloren streifen meine Fingerkuppen das Laub neben mir, einige Äste und den feuchten Untergrund darunter. Sie wandern weiter, bis sie Zayns Hand erreichen, mit der er sich am Boden abstützt, während sein Oberkörper sich gegen den dicken Baumstamm lehnt, den Kopf in den Nacken gelegt. Erst jetzt bemerke ich, dass er die Augen geschlossen hat und sein Brustkorb sich unruhig auf- und absenkt; auch er scheint erschöpfter zu sein als er es sich zuvor hat anmerken lassen. Vorsichtig fahren meine Fingerspitzen über seine Hand, zeichnen vorsichtig deren Linien nach. Wieder sehe ich zu ihm hoch und dieses Mal treffen sich unsere Blicke.

Es fällt mir schwer zu glauben, dass wir es tatsächlich geschafft haben. Dass wir es geschafft haben zu entkommen, diesem Ort zu entfliehen, von dem ich dachte, dass es das letzte sein wird, das ich je sehen werde.

„Woran denkst du?"

Aus meiner Gedankenwelt gezogen presse ich die Lippen aufeinander und schüttele den Kopf. „An nichts."

Obwohl ich den Blick abgewandt habe, spüre ich noch immer das dunkle Augenpaar mich fixieren und seine warme Hand greift nach meiner.

„Sag es mir."

Seine Stimme ist sanft und doch eindringlich. Zunächst zögere ich noch, doch dann gebe ich schließlich doch nach.

„Es ist nur...", beginne ich und bemühe mich die richtigen Worte zu finden. „Ich war der festen Überzeugung, ich würde dort sterben."

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