Ehe ich mich versehe befinde ich mich im zunächst stockfinsteren Zeltinneren. Nur schemenhaft kann ich Umrisse ausmachen, zunächst einige Trennwände, als meine Augen sich binnen Sekunden an die Dunkelheit gewöhnen kommen weitere hinzu.
Die Konturen von Gestalten bewegen sich auf mich zu und meine Muskeln verkrampfen sich, alles in mir schreit nach Flucht, doch Azizas Griff um meinen Arm ist fester, als man es bei ihrer Erscheinung gedenken mag.
Aus dem Nichts wird mir plötzlich von hinten eine Binde um die Augen gelegt und an meinem Hinterkopf zusammengeknotet, bevor ich mich dagegen wehren kann werden meine Hände auch noch unsanft hinter meinem Rücken zusammengepresst, sodass ich schmerzhaft zische. Ruckzuck werden diese mit einem spröden Seil fest aneinandergebunden und ich krümme mich vor Schmerz, als der viel zu eng zusammengeschnürte Strick sich in mein Fleisch bohrt. Es geschieht alles so schnell, dass ich kaum weiß wie mir geschieht, als auch noch ein fester Tritt meine linke Kniekehle trifft. Sofort falle ich nach vorn in mich zusammen und dadurch, dass ich mich mit den Händen nicht auffangen kann, schlage ich qualvoll mit dem Gesicht auf dem Boden auf.
„Das reicht jetzt, bringt sie zu mir“, ertönt eine dunkle Stimme und Hände greifen nach mir, ziehen mich grob wieder auf die Beine und zwingen mich mit ihren starken Griffen dazu auf zitternden Beinen ihnen Gefolge zu leisten, bis sie stehen bleiben, mich loslassen und weiter nach vorne schubsen.
„Hinlegen“, befiehlt die die dunkle Stimme. Mit einem weiteren Stoß werde ich gegen eine harte Fläche geschubst und mir bleibt keine andere Wahl als zu gehorchen und mich unbeholfen auf diese zu legen.
„Auf den Rücken“, erhalte ich einen weiteren Befehl und ich kullere mich noch holpriger als zuvor auf die Rückseite, was sich als schwer erweist mit den Händen auf dem Rücken gebunden. Sie sind genau auf der Höhe meines Hinterns, welcher qualvoll auf sie drückt und sie einklemmt. Um mich kann ich mehrere Stimmen wild tuscheln hören und mein Puls ist auf hundertachtzig. Was haben sie mit mir vor?
Schreckhaft zucke ich zusammen, als ich eine raue, kalte Hand auf meiner Wange spüre. Der Fremde scheint direkt neben mir zu stehen, ich kann Zigarettengeruch wahrnehmen, vermischt mit unangenehmen weiteren Düften. Ein Schauer läuft mir über den Rücken, als die Hand weiter mein Gesicht entlangstreicht, langsam weiter meinen Nacken hinunter und sämtliche Muskeln meines Körpers verkrampfen. Weder bin ich in der Lage zu sehen, um wessen Hand es sich handelt, noch wer die anderen Personen sind, bei denen ich mir sicher bin, dass sie um mich verteilt stehen. Jedoch kann ich die Blicke spüren, die mich eindringlich mustern.
„Die Kleidung“, erklingt die stramme Stimme, die eindeutig einem Mann einzuordnen ist, „entknotet das Seil und streift ihr die Kleidung vom Leibe.“
Sofort machen sich mehrere Hände an mir zu schaffen, heben mich unsanft auf die Seite um meine Hände zu befreien und beginnen mir die Stoffe vom Körper zu reißen. Reflexartig beginne ich mich zu wehren, schreie immer wieder, dass sie mich loslassen sollen, doch das löst nur spöttisches Gelächter aus. Meine Gliedmaßen werden von starken Händen festgehalten, ich kann kaum zählen, wie viele Hände mittlerweile sich an mir zu schaffen machen, dennoch zappele ich weiter wild herum. Ich schaffe es meinen rechten Arm loszureißen und schlage wild um mich, bis ich mit dem Ellbogen einen Körper treffe und daraufhin ein wütendes Zischen ertönt.
„Kleine Schlampe“, flucht eine helle Stimme, die mich sofort wieder am Arm packt und diesen auf die kühle Platte zurückdrückt, nicht ohne dabei ihre spitzen Fingernägel tief in mein Fleisch zu bohren, was mich vor Schmerz laut aufschluchzen lässt.
„Selbst schuld“, zischt sie leise und verstärkt den Druck ihrer Nägel in mein Fleisch, im gleichen Augenblick spüre ich, wie starke Hände mir die Hose von den Beinen reißen und ich trotz meines Zappelns mich nicht schaffe zu befreien. Jemand greift nach dem Saum meines Pullovers und bevor ich weiß wie mir geschieht wird dieser mir ebenfalls ausgezogen und lässt mich bis auf die Unterwäsche entblößt zurück. Selbst die Schuhe haben sie mir ausgezogen, sodass meine Füße bis an der Stelle, um der der dicke Verband gewickelt ist, beginnen zu frieren, ebenso wie der Rest meines Körpers.

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captured | ✓
Horror»You want to believe in black and white, good and evil, heroes that are truly heroic, villains that are just plain bad, but I've learned in the past year that things are rarely so simple. The good guys can do some truly awful things, and the bad guy...