Kapitel 3

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Marco's Sicht

Überraschend gut gelaunt, klingelte ich an Auba's Tür und wartete. Ich wusste auch nicht an was es lag, aber ich hatte richtig Bock mich mit meinen Kumpels zu besaufen und alles zu vögeln, was sich mir in den Weg stellte. Und da öffnete sich auch schon die Tür: "Hey, man! Gut siehst du aus, haha! Bereit Bräute klarzumachen?", fragte Auba.
"Na klar.", lachte ich und schlug bei ihm ein. Ich trat ein und sah schon Mats und Moritz auf der Couch sitzen. Ich fragte, wie es ihnen ginge und sie taten es mir gleich.
"Marcel kann doch nicht kommen. Seine Eltern zwingen ihn bei irgend so'nem Familienscheiss dabei zu sein.", sagte Auba hinter meinem Rücken.
"Und wo ist Kevin?", fragte ich.
"Auf der Toilette. Aber meine Mutter hasst es im Grunde, wenn er bei uns auf's WC geht. Sie hat ihm das schon tausend Mal gesagt, aber er will nicht auf sie hören.", sagte Auba und machte ein gleichgültiges Gesicht. Alles klar, so genau wollte ich das eigentlich gar nicht wissen. Kevin war bei uns der, der gerne andere auf den Arm nahm. Letzte Woche hatte er doch tatsächlich Leim auf Herr Bubendorfs Schreibtischstuhl geschmiert. Der arme Tropf wurde von der gesamten Klasse ausgelacht, weil er herumgehüpft ist wie ein Depp und das nur, um den Stuhl loszuwerden, die an seinen Pobacken klebten. Wir hörten, dass eine Spühle betätigt worden war, sodass, ein paar Minuten später, auch Kevin sich zu uns gesellte und wir eigentlich losgehen konnten.
"Na dann, worauf warten wir?", fragte Moritz und stand auf, um sich seine Jacke anzuziehen. Die anderen taten es ihm gleich und gingen dann Richtung Ausgangstür.

Schon vor Julian's Eingangstür sahen wir die ersten Betrunkenen und dabei war es erst 20:00 Uhr.
"Scheisse, wenn sie jetzt schon alle Betrunken sind, wie wird es dann um Mitternacht aussehen?", wunderte sich Mats.
"Keine Ahnung, man! Aber wir werden es noch herausfinden.", sagte ich.
"Genau, Alter! Lass uns reingehen.", sagte Auba und klopfte mir auf die Schulter. Das Haus war der absolute Wahnsinn. Richtig geräumig und gross. Eigentlich war es kein Haus, sondern ein Anwesen, aber wir sagten immer Hütte oder Haus, weil wir den Gedanken nicht ertragen konnten, dass so ein Arschgesicht, wie Julian, sich ein Anwesen leisten konnte.
Wenn man die Eingangstür passierte, kam man in einem grossen Foyer, man sah zwei riesengrosse Treppen an den Seiten. Es gab so viele Zimmer, dass man sie kaum alle zählen konnte. Perfekt zum Vögeln geeignet!
"Hey, Leute! Toll, dass ihr kommen konntet!", schrie Julian uns zu, als er uns erblickt hatte. Er war besoffen. Die Musik war so laut, dass wir ihn kaum hören konnten. Der DJ spielte gerade "Crash the Party". Alle tanzten, oder standen an der Bar und betranken sich. Julian hatte, nicht zu vergessen, jede Menge Wachleute und sogar einen eigenen Barkeeper. Seine Bodyguards sagen immer auch: "Wenn du Ärger machst, fliegst du."
"Was machen wir als erstes?", fragte Kevin.
"Kommt drauf an, was wir nicht machen werden.", gab ich ihm als Antwort, "Also ich weiss nicht, wie ihr das seht, aber ich geh mich jetzt betrinken und dann 'n Mädchen für die Nacht klarmachen.", sagte ich und die anderen folgten mir. Klar kamen wieder ein Haufen Leute zu uns und wollten mit uns reden, Smalltalk machen, oder versuchen anziehend auf uns zu wirken (nur Mädchen), aber am Liebsten war es uns, wenn wir uns besaufen konnten und dabei ganz unter uns waren.

Jetzt hatten wir so ziemlich genau halb zwölf und ich war betrunken, aber immer noch dazu in der Lage Frauen anzusprechen. Wir gingen zu ihr sie wohnte auf dem Westflügel, von uns auch Frauennest genannt, weil dort eben alle Frauen untergebracht waren. Die Männer waren auf dem Ostflügel aufzufinden. Sie schloss ihr Zimmer auf und schleuderte mich sofort auf ihr Bett. Sie wollte keine Zeit verlieren und zog sich das enge Oberteil aus und meins anschliessend auch, dann entledigte sie sich ihrer Hose und ich mir meiner. Es dauerte nicht lange, bis mein Glied in ihrer Scheide steckte und sie langsam anfing zu stöhnen. Eigentlich war es bloss bedeutungsloser Sex, wie immer eine schnelle Nummer. Aber mit der Zeit wurde das langweilig und ich verlor die Lust an der ganzen Sache. Ich fing an mich in ihr zu bewegen, sie stöhnte bei jedem Stoss, egal wie fein er auch war. Wir wechselten die Positionen. Diesmal war ich oben. Ich zog sie an mich, versenkte meinen erregten Schwanz wieder in ihr und küsste sie, um ihr Stöhnen zu unterdrücken. Wieder fing ich an mich in ihr zu bewegen. Immer wenn ich merkte, dass sie kurz vor dem Orgasmus stand, zog ich ihn raus und wechselte zur nächsten mir noch in meiner Verfassung in den Sinn kommenden Stellung. Ein lang andauernder Teufelskreis, der niemals endete. Nach ein paar weiteren Stössen, beschloss ich dem ein Ende zu bereiten, weil ich mir sicher war, dass ich heute Nacht eh nicht mehr zum Abschuss kommen würde. Ihr Orgasmus überrollte sie und sie fing lauthals an zu Stöhnen. Ich hielt ihr noch rechtzeitig die Hand vor dem Mund, damit die Mädchenbetreuerin jar nichts mitbekam. Und schon wieder.
Ich hatte schon seit Monaten keinen Orgasmus mehr. Langsam fing ich an zu glauben, dass mit mir etwas nicht stimmte.

Mario's Sicht
Montag

"Los, Aufstehen du Faulpelz. Auf geht's zur Uni. Soll ich dir beim Packen helfen?", sagte Fabian, nachdem er mein Zimmer betrat.
"Wär nett von dir.", murmelte ich und drehte mich zur Seite um, um weiter zu schlafen. Doch da hab ich die Rechnung ohnen meinen Bruder gemacht, denn er zog mir die warme Decke vom Körper und machte das Fenster auf, damit sich die kühle Morgenluft im Zimmer ausbreiten konnte.
"Gehts noch?!", sagte ich etwas wacher.
"Du musst deine Koffer packen, Mario.", sagte er und ich schaute mit müden Augen auf mein Handydisplay. 5:30 Uhr morgens!
"Bist du bescheuert mich so früh zu wecken?!", zischte ich ihn an.
"Ach, komm schon! Ausschlafen konntest du in den Sommerferien, aber jetzt wird es Zeit für dich wieder zur Uni zu gehen. Der erste Tag ist immer der Wichtigste."
"Danke für deine Moralpredigt...", sagte ich genervt.
"Bitte. Und jetzt steh auf und mach dich fertig. Ich hilf dir beim packen. Du kannst froh sein, dass ich dir überhaupt helfe."
Ich folgte, nach einem lauten, genervten Seufzer, den Anweisungen meines Bruders und ging ins Badezimmer, um mir das Gesicht zu waschen, danach putzte ich mir die Zähne und ging anschliessed noch heiss duschen. Währenddessen packte Fabian meine Sachen in einem grossen Koffer. Dazu kamen noch mein Laptop und meine schwarzen Beats-Kopfhörer, die mit dem Initial "J" gekennzeichnet waren. Sie gehörten Jonas. Er hatte sie mir, nachdem er gehört hatte, dass ich umziehen würde, geschenkt. Er hatte immer gut auf sie aufgepasst, sie waren sein wertvollster Besitz. Und jetzt waren sie meiner.
Nachdem ich mich angezogen hatte, ging ich runter frühstücken. 20 Minuten später kam mein Bruder mit dem vollbepackten Koffer, die Treppe herunter.
"So! Alles drin.", sagte Fabian stolz.
"Danke, Fabian.", sagte ich und biss in mein Nutellabrot hinein.
"Kein Problem. Du, Mama und Papa schlafen noch, soll ich sie nachher wecken, damit du dich verabschieden kannst?", fragte Fabian.
"Nein. Ich rufe sie von der Uni aus an. Du weisst doch wie ich Abschiede hasse. Ich gehe sie am Liebsten aus dem Weg.", sagte ich.
Fabian lachte. Er hatte wohl mit solch einer Antwort gerechnet.

Götzeus - Es passierte in jener Nacht (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt