Dreckschwein nebenan

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12:35

Eigentlich zu früh für mich, aber naja. Wenn ich einmal wach bin, kann ich auch nicht mehr einschlafen. Super. Ich schlenderte in mein Bad und schaute mich im Spiegel erschrocken an. Meine Haare standen in alle Richtungen ab und ich hatte vergessen mich abzuschminken. Schnell schminkte ich mich ab, sprang unter die Dusche und zog mir frische Sachen an.

Emma schrieb mir, dass sie einen neuen Freund hat und sofort schrieb ich ihr zurück, wie sehr ich mich für sie freute. Ob ich auch endlich mal meine wahre Liebe finden werde? Nach meinem letzten Freund bin ich in dem Bereich 'Vertrauen' eher zaghaft geworden. Auf dem Weg in die Küche hörte ich aus dem Zimmer gegenüber Sachen, die ich wirklich niemals hören wollte.

Anscheinend hat Luke wieder eines seiner Betthäschen bei sich. Ich finde das geht wirklich zu weit. Er kann zwar machen was er will und nein, ich bin nicht eifersüchtig. Aber er wohnt hier als Gast und ich bin immer noch zuhause! Macht er das extra oder was? Mein Gott ich weiß wie er heißt, da muss diese kleine Schlampe das nicht die ganze Zeit im Haus rumschreien.

Ich schnappte mir meinen Hausschlüssel, mein Handy und verließ das Haus. Wofür habe ich das verdient? Warum muss mir sowas immer passieren? Eins weiß ich, wenn das jetzt jeden Tag so weitergeht, dann bin ich diejenige die freiwillig auszieht! Ich lief an einem kleinen Café vorbei und holte mir einen Kaffee to-go. Morgens brauche ich einfach meinen Kaffee. Das er schon immer so, aber jetzt brauchte ich gleich einen doppelten. Mit meinem Kaffee in der Hand machte ich mich wieder auf den Weg nach Hause.

Ich lief zu meinem Zimmer als ich sah, dass die Zimmertür von Luke offen war. Wenigstens hat das jetzt endlich aufgehört. Ich schaute auf mein Handy, obwohl mir niemand schrieb, aber das war so ein Moment, in dem ich nichts besseres zu tun hatte. Kennt ihr das? Einfach aufs Handy starren und so tun, als wäre man beschäftigt, um einen zu ignorieren oder nicht so moffhaft rüberzukommen. Ohne einen Blick in das Zimmer zu werfen wollte ich schon in mein Zimmer huschen, als mich eine gewisse Stimme aufhielt.

"Ey Teufelchen! Komm mal her bitte", rief er mir hinterher. Ich verdrehte die Augen und schaute ihn genervt und ausdruckslos an. Er stand auf und lief auf mich zu. Er packte mich an der Hüfte und zog mich näher zu sich ran. An den Stellen, an denen er mich berührte, fing es plötzlich an zu kribbeln und mir wurde auf einmal heiß. Stella, rede dir jetzt nichts falsches ein! Du stehst auf ihn und liebst diese Berührungen! Stimmt doch gar nicht! Doch! Schnauze!

"Was willst du?"

"War es zu laut, oder-"

"Sag mal spinnst du jetzt komplett? Also 1. bist du ja immer noch hier zu Besuch, also solltest du dich auch bisschen benehmen. Mir kann es doch egal sein, was du machst, aber hat du kein Respekt? Du wohnst hier nicht mal richtig und schiebst sowas? Was hat Gott bloß mit deinem Hirn angestellt, man!", schnauzte ich ihn an und löste mich aus seinem Griff. Mir wurde sofort kalt und das Kribbeln verschwand wieder. Siehst du? Du magst ihn. Ein bisschen zu sehr, aber rede es dir nicht schön!

"Man sei doch nicht so spiessig Teufelchen! Du wirst auch noch deinen Spaß mit mir haben. Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein, dich bekomme ich auch noch." Er hatte wieder sein ekelhaftes Grinsen in seinem Gesicht, was mich leicht aggressiv machte. Aber es ist süß, gib es zu! Du maaaaagst ihn, höhö!

"Nenn mich nicht Teufelchen und mich geht es wie gesagt nichts an, was du hier treibst, aber du könntest ruhig damit wenigstens warten, bis hier niemand mehr im Haus ist! Ach ja. Bilde dir mal nichts drauf ein, Luke. Du wirst mich niemals kriegen. Nicht heute, nicht morgen. Niemals, ok? Lass mich einfach in Ruhe und werd endlich 18, damit du ausziehen kannst!" Ich wandte mich von seinem Türrahmen ab und ging in mein Zimmer, als er mir noch etwas hinterherrief.

"Du bist nur eifersüchtig Teufelchen! Rede es dir nur ein, aber irgendwann wirst du auch eine auf meiner Liste sein." War das gerade sein Ernst? War das echt sein verdammter Ernst? Einer seiner Betthäschen? Ich glaube wirklich der hat anstelle eines Hirns nur Luft in seinem Schädel, wenn überhaupt! Ich schmiss meine Tür mit einem lauten Knall ins Schloss und warf mich wütend auf mein Bett. Warum ich?

*

"Essen ist fertig Stella. Ich soll dich holen! Kann ich reinkommen?" Es war bereits 18:00 Uhr und meine Mutter war wahrscheinlich von der Arbeit gekommen. Was mein Vater machte, war mir egal, aber das kommt später. Ich merkte nicht, wie meine Mutter nach Hause gekommen ist, weil ich geschlafen habe. Ich war müde und schlapp und hatte eigentlich keine Kraft meinen Kiefer zu bewegen, um Nahrung aufzunehmen.

"Nein Luke, du kannst nicht reinkommen. Ich hab schon verstanden und da brauche ich dich nicht in meinem Zimmer!", maulte ich ihn an. Doch natürlich hörte er nicht auf mich und trat mit einem hässlichen grinsen in mein Zimmer. Ich verdrehte die Augen und wollte gerade aus meinem Zimmer laufen, als er mich an meinem Arm zurückhielt.

"Ich meine das von vorhin nicht ernst, Stella. Ich mache nur Spaß und du hast recht, es war nicht richtig das zu tun, du weißt schon was." Ich schaute ihn verwundert mit einer erhobenen Augenbraue an. Schnell schüttelte er den Kopf und ließ seinen Blick wieder kalt aussehen. "Das heißt aber nicht, dass ich das nicht tun werde", lachte er noch dreckig hinterher.

"Maul, und geh raus man! Und wenn ich dir sage, dass du draußen bleiben sollst, dann bleib draußen! Verstanden?" Ich quetschte mich an ihm vorbei, weil er anscheinend keine Anzeichen machte, mir Platz zu machen.

"Mum! Ich esse draußen was, ok? Ich wollte mich sowieso noch mit Lucas und Finn treffen!", rief ich meiner Mutter entgegen, während ich die Treppen runterlief. Ohne auf eine Antwort zu warten, war ich auch schon aus der Tür verschwunden und merkte, dass ich 1. keine Schuhe anhatte und 2. noch in meinem Onesie war. Wie dumm musste ich bitte sein in meinem Onesie und vor der Tür zu stehen? Das war mal wieder so eine richtige Stella-Aktion. Ich hatte nicht mal meinen Schlüssel dabei, weswegen ich klingeln musste. Peinlich!

"Na, Teufelchen? Ich wusste ja nicht, dass du so viel Selbstbewusstsein hast um so und die Stadt zu fahren. Respekt", lachte er und ließ mich ins Haus. Wenigstens etwas. Ich konnte schon förmlich spüren, wie mir die Röte ins Gesicht schoss.

"Verpiss dich man!" Ich ging also in mein Zimmer, zog mir einen Rock und ein bauchfreies Top an und nahm meine Tasche und ging nach unten. Dazu zog ich noch lässig meine weißen Superstars an und lief noch mal in die Küche, um mir einen Apfel mit auf den Weg zu nehmen. Mein 'Vater' schaute mich mit einem Blick an, den ich schon zu gut kannte.

"Schätzchen, zieh dir doch bitte etwas Längeres an, dein Rock ist ja ok, knielang. Aber dein Oberteil-"

"Vergiss es. Ich bin schließlich nicht mehr 5 Falls du es nicht mitbekommen hast, ich würde mich auch nicht wundern, bin ich 17!" Ich schnappte mir noch einen Apfel, gab meiner Mum einen Kuss auf die Wange und sah im Augenwinkel, dass mich Luke mit offenem Mund von oben bis unten betrachtete. Was dir auch gefällt, haha! Nope!

"Ciao Teufelchen!"

Arschloch.

Der Bad Boy und ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt