Abschied mal 2?

4K 174 6
                                    


Nun war es schon Samstag. Das hieß, dass wir wieder nach Hause fahren mussten. Wir standen nun alle versammelt um unsere Autos und mussten uns von unseren Freunden verabschieden. Sie sind uns mächtig ans Herz gewachsen und wir haben in den letzten Tagen auch ganz schön viele miteinander unternommen.

"Komm her Süße!", kam nun Emma an die Reihe. "Schon wieder müssen wir uns trennen. Weißt du diesmal werden wir auf jeden Fall Kontakt halten, ok? Also du weißt, was ich meine. Öfter telefonieren" Ich konnte irgendwie im Moment nicht reden und gab nur ein leises Nicken von mir.

"Und jetzt nicht heulen, Sunshine", fügte sie hinzu und schaute mich ernst an, doch ich wusste, es war eine Fassade. Sie blinzelte schnell die Tränen weg, bevor sie diejenige war, die anfing zu weinen.

"Mache ich schon nicht. Sonst bleibe ich noch hier und das geht ja leider nicht. Glaub mir, ich wäre eigentlich gar nicht weggezogen, aber ich merke ich habe jetzt mein Leben in New York gefunden. Die Schweiz ist meine Heimat und das werde ich alles nie vergessen. Aber weißt du. Ich habe jetzt die ganze Clique und Luke. Ich könnte mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Aber dann kommst du, Emma. Und die Anderen. Und dann würde ich gerne einfach alle zusammen bei mir haben wollen. Es ist schon schrecklich, aber weißt du was ich meine?" Sie nickte verständlich und nahm mich noch mal fest in den Arm, bevor sie sich von mir löste und mich an meinen Schulter festhielt, bevor sie mir tief und eindringlich in die Augen schaute.

"Klar. Hallo? Ich bin Emma. Ich MUSS doch meine bessere Hälfte verstehen. Aber glaub mir, es ist besser so. Du hast jetzt dort dein Leben gefunden und das mit deinem Vater hat endlich aufgehört. Lieber so und wir haben Kontakt, als anders. Und du weißt genau, was ich meine", flüsterte sie etwas, damit nur ich ihre Sätze hören konnte.

Aber sie hatte Recht. Sie war eine der Einzigen, die mich verstand, wenn ich nur mit Blicken oder einfach nur Müll von mir gebe. Andere würden denken 'was labert die?!', aber Emma weiß immer was ich meine und das liebe ich so sehr an ihr. Schon kamen auch alle Anderen mit ihren Koffern aus dem Haus und verabschiedeten sich von den Anderen. Ich musste mich wirklich zusammenreißen. Ich hasse Abschiede.

"Wir werden euch vermissen. Und lasst euch mal wieder hier blicken!", riefen sie uns noch hinterher, bevor sie langsam davonliefen. Wir liefen zu unseren Autos, während sie uns hinterher winkten und uns leicht gequält hinterher sagen.

"Luke, ich fahre bei dir?", fragte ich Luke und schaute ihn fragend an. Er hatte dabei so einen kalten Block drauf und schenkte mir nicht mal einen Blick. Es versetzte mir einen Stich ins Herz und ich wusste nicht, was ich falsch gemacht hatte. Ich dachte dieser Blick müsste ich nie wieder zu Gesicht bekommen, doch da habe ich mich wohl geirrt.

"Nein. Fahr bei Chris", antwortete er kalt und bevor ich auch nur fragen konnte, was mit ihm los war, setzte er sich ins Auto und fuhr aus der Einfahrt. Ich lief letztendlich doch zu Chris ins Auto und setzte mich auf die Rückbank. Chloe saß vorne und neben mir waren nur noch die Koffer von Chloe, Chris und Finn. Kann mir mal bitte jemand verraten, warum Luke so verdammt scheiße zu mir war? Und warum hat er mir nicht mal in die Augen geguckt, als er mir gesagt hat, dass ich ins andere Auto soll? Wir hatten 3 Mietwagen gemietet und ich verstehe das nicht. Ich meine versteht mich nicht falsch, ich habe kein Problem damit, ich bin nicht mehr 4 und heule rum, wenn ich nicht bekomme was ich will. Aber warum ist er in den letzten Tagen so scheiße zu mir? Die ganze Fahrt über zum Flughafen machte ich mir Gedanken über Luke. Ich war einfach verwirrt. Auch im Flugzeug stellte sich raus, dass er lieber neben Finn sitzt und sich deshalb Trish neben mich setzte. Verdammt hab ich was falsch gemacht oder was?

*

Nach 13 Stunden Flug kamen wir endlich wieder in New York an. Ich kam zwar nicht mit der Zeitumstellung klar, aber mir war es egal, weil ich wusste, dass wir noch eine Woche Ferien hatten. Ich lief gerade zu der Kofferausgabe und stellte mich zu meiner Clique. Ich suchte schon die ganze Zeit nach Luke, doch ich konnte in einfach nicht finden.

"Wo ist Luke?", fragte ich Lucas. Er sah mich mit einem nichtssagenden Blick an und ratterte seine Sätze herunter, sodass ich ihn kaum verstand.

"Er hat gesagt, ich soll sein Koffer mitnehmen. Er musste schnell weg."

"Ok?" Ich wandte mich wieder von ihm ab und lief zu den Gepäckbändern, weil ich gerade meinen Koffer sah. Langsam machte er mir wirklich Angst. Ich wüsste nicht was ich falsch gemacht hätte und langsam konnte ich auch nicht mehr meine Tränen zurückhalten und ließ ihnen freien Lauf. Es tat weh zu hören, dass er sich von mir wenigstens nicht verabschiedet hat und mir gesagt hat, dass er beispielsweise wieder in ner halben Stunde zurückkommt oder so.

*

Ich rief mir ein Taxi und ließ mich nach Hause fahren. Zuhause stellte ich fest, dass Luke nicht da war und es schien so, als hätte er das Haus erst gar nicht betreten. Ich hatte Angst.
Was, wenn ihm etwas passiert ist oder so? Ich entschloss mich ihn anzurufen, musste aber feststellen, dass nur die Mailbox ranging. Ich schrieb ihm also eine kurze SMS, weil ich nicht wusste ob und wann er Internet haben würde und überlegte was ich ihm schreiben sollte, damit ich nicht wie eine alte, verbitterte Ehefrau klingen würde, wenn ihr wisst, was ich meine.

Luke, wo bist du? Habe ich was falsch gemacht? Bitte ruf mich zurück.
Ich liebe dich. xxStella

Ich schob mein Handy wieder in meine Hosentasche und legte mich schlafen. Was ist schon dabei, wenn er mir nicht antwortet? Ich denke er wird spätestens morgen wieder in meinem Bett liegen und mich wie immer wach küssen. Ich darf nicht immer negativ denken, das war mir klar. Also schlief ich mit diesem schönen Gedanken ein und hoffte, dass ich wieder mit dem tollsten Jungen der Welt aufwachte.

Der Bad Boy und ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt