The Secret

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"Was strahlst du denn so? Mein Gott wir haben Mathe Stella. Was ist bei dir schief?" Heute war mal wieder Montag und so kam es, dass ich mit Maddie im Matheunterricht saß. Sie hatten keine Ahnung, warum ich so glücklich war, doch ich durfte mir nichts anmerken lassen. Natürlich war Maddie meine beste Freundin, doch ich habe Luke versprochen es erst einmal niemanden zu sagen. Gemein, aber wir sind ja noch in der 'Probezeit' und dann wäre die Blamage zu groß, wenn wir nach zwei Tagen wider getrennt wären. Wisst ihr, wie ich das meine?

Ich sah heute oftmals Luke, doch mehr als ein Lächeln durfte ich ihm nicht schenken. Manchmal ignorierten wir uns auch gegenseitig. Auch, als wir immer mal wieder in den Pausen mit unserer Clique, in der Luke ja jetzt auch war, an unserem Stammplatz waren, redeten wir kein Wort miteinander und schauten uns nicht mal richtig an.

Ich war mal wieder die Letzte auf dem Gang und hatte auch noch Musik, was hieß, dass niemand von meinen Freunden mit mir Unterricht hatte. Solche Momente hasste ich ja. Wenn man scheiß Unterricht hat und dann nicht mal mit seinen Freunden. Klar verstehe ich mich mit andren Mitschülern trotzdem gut und bin jetzt auch nicht unbeliebt. Doch langweilig konnte das schon werden. Und wie ihr wisst, hasse ich Langeweile.

Ich lief also gerade zu meinem Spind, nahm mein Buch raus und schloss ihn wieder. Vollbepackt wollte ich um die Ecke laufen, als ich plötzlich am Arm in eine Putzkammer gezogen wurde. Ich schrie vor Schock auf und schloss automatisch die Augen. Ein bekanntes Lachen ertönte und schon wusste ich, wer es war. Zur Versicherung öffnete ich zaghaft meine Augen und als ich tatsächlich Luke mit einem fetten Grinsen vor mir stehen sah, atmete ich erleichtert aus und schlug ihm empört auf den Arm.

"Musste das so sein? Ich hab gedacht du wärst ein-" Weiter kam ich gar nicht, denn schon lagen die Lippen von Luke auf meinen und bewegten sich synchron zu meinem. Der Vulkan in meinem Bauch explodierte wieder mal und schon wurde mir warm. Es war immer so schön ihn zu küssen, ich genoss es in vollen Zügen. Jedes Mal. Er strich langsam mit seiner Zunge über meine Unterlippe und verlangte somit Einlass, den ich ihm sofort gewehrte. Lächelnd drückte er mich gegen Wand, immer noch küssen, und nahm mich auf seine Arme. Sofort schlang ich meine Beine um ihn, obwohl ich schon genug Halt hatte, da er mich stürmisch gegen die Wand drückte.

Außer Atem lösten wir uns voneinander und sahen uns wieder lächelnd in die Augen. Er ließ mich wieder von seinen Armen runter und schaute mich verliebt an. Ich hätte nie gedacht, dass Luke Harries verliebt sein konnte. Und als er sich durch seine weichen Haare fuhr, bekam ich allein deswegen einen kleinen Herzinfarkt. Was war bloß mit mir los?

"Man Stella. Du raubst mir den Verstand, weißt du das?", er biss sich aus seine Unterlippe und schaute mich wieder einmal so wunderschön an. Wie kann man allein nur wunderschön eine Person anschauen? Luke kann nur ein Vampir sein, ok nein wollen wir mal nicht übertreiben.

"Nun ja. Wenn du magst können wir das auch lassen und-", gespielt beleidigt wollte ich mich gerade umdrehen, als er mich sofort an meinem Handgelenk zu sich zurück zog und mich wieder leicht gegen die Wand drückte. 

"Gott nein! Ich halte das ja noch nicht mal zwei Schulstunden ohne dich aus, Babe", nuschelte er gegen meine Haare und gab mir einen Kuss auf meinen Scheitel. Wusstet ihr, dass man dort auch Gänsehaut bekommen kann? Nein? Ich auch nicht. Doch anscheinend schon, denn Luke konnte das an mir auslösen. 

"Geht mir genauso. Apropos. Ich hab Musik und Mrs. Kitt hasst mich, also sollte ich lieber gehen", gespielt traurig schaute er mich an und schob schmollend seine Unterlippe nach vorne. Dem Blick konnte niemand, inklusive mir, widerstehen, doch ich musste wirklich in den Unterricht. Es ist zwar nur Musik, aber trotzdem wichtig für meinen baldigen Abschluss. In letzter Zeit hatte ich sowieso schon zu viele Fehltage.

"Och komm schon, Babe. Ich dachte wir könnten uns einen schönen Tag machen", schmollte er weiter. Die Tatsache, dass er mich das erste Mal 'Babe' nannte, ließ mich schmunzeln. 
Wie hätte ich da auch nein sagen können, aber mein guter Menschenverstand holte mich wieder auf den Boden. Warum muss man überhaupt zur Schule gehen? Die erste bis vierte Klasse reicht vollkommen aus, meiner Meinung nach.

"Es tut mir leid, Luke. Aber ich bin echt scheiße in der Schule und kann mir nichts mehr erlauben. Ich verspreche dir, wir machen was schönes nach der Schule, ok?" Er nickte leicht und gab mir noch einen kleinen Kuss auf die Stirn.

"Dann auf. Ich hab übrigens Freistunden jetzt. Muhahaha."

"Daher weht also der Wind, mhm? Ok dann warte einfach zu Hause wenn du magst. Ich komm dann ok?", ich gab ihm noch einen Kuss auf seine weichen Lippen und drehte mich dann um, um zu gehen.

"Okay perfekt", gab er noch von sich, bevor er mir nach huschte und mir noch einen kleinen Klaps auf meinen Hintern gab und dabei leicht aufknurrte.

"Nicht so stürmisch, Mr. Harries", lächelte ich und lief mit einem extra kleinen, aber feinen Hüftschwung davon. Er pfiff mir nach und gemeinsam fielen wir in ein lautes Gelächter, bevor ich hinter der nächsten Ecke verschwand.

"Mrs Ross, wo waren sie denn so lange? Ich wollte sie schon krankmelden", fragte mich das Biest, dass von vielen Lehrerin gennant wurde.

"Tut mir leid. Mir ging es nicht so gut. Wird nicht mehr vorkommen", lächelte ich gespielt und setze mich auf meinen Platz in der letzten Reihe.  Jetzt noch zwei Stunden aushalten und dann sehe ich Gott sei Dank meinen Freund wieder.

*

Zuhause angekommen, warf ich meine Tasche in eine Ecke und zog die Schuhe aus, als auch schon Luke auf mich zu kam. Und mich fest umarmte.

"Hey", nuschelte er in meine Halsbeuge und gab mir dort einen kleinen Kuss.

"Hey! Na, was hast du heute so schönes gema-", weiter kam ich nicht, denn schon schmiss er mich über seine Schulter und warf mich auf die Couch. Lächelnd kletterte er über mich und platzierte kleine Küsse auf meinem Hals. Nach einer kurzen Zeit spielten unsere Zungen wieder miteinander und ich muss sagen, ich bekam einfach nicht genug davon.

*

"Wir sind wieder daaa", rief meine Mutter glücklich und schon hörte man Schritte, die uns immer näher kamen. Erschrocken führen wir auseinander und Gott sei Dank standen wir nur in der Küche und wollten etwas kochen. Zwar hatte Luke gerade seine Arme von hinten um mich geschlungen, während ich die Nudeln kochte, doch trotzdem wollten wir nicht, dass meine Eltern das sehen würden.

"Mhm, das riecht aber lecker.
Was kocht ihr denn feines?", fragte mein Vater, als er sich schon auf einen Küchenstuhl setzte.

"Spaghetti mit Tomatensoße", antwortete Luke knapp und lief auch schon aus der Küche und lief nach oben in sein Zimmer. Es war komisch, dass er ohne ein Wort und genauso kalt wie früher an mir vorbeiging und nicht sagte. Aber auf der anderen Seite war es besser so. Irgendwie. Ich stellte den Kochtopf mit der Soße neben den mit den Spagetti und gab jedem etwas auf seinen Teller. Wir fingen mal wieder ohne Luke an zu essen, denn Luke kam erst, wie immer, 10 Minuten danach und fing dann genüsslich an. Ich traute mich auch gar nicht ihn anzusehen, weil ich Angst hatte, dass ich mich in seinen Augen verlor und ihn verliebt anstarrte und meine Eltern das mitbekommen würden, weswegen ich gebannt auf einen Punkt auf dem Tisch starrte. Nachdem meine Eltern sich um den Abwasch kümmerten, lief ich nach oben in mein Zimmer und wollte mich einfach nur ausruhen. Nach dem Essen war ich meistens immer müde und konnte schlafen wie ein Baby. Auch eine Macke, hehe. Als ich in mein Zimmer treten wollte, entfuhr mir wieder ein leiser Schrei. Luke stand in meinem Zimmer und raste auf mich zu.

"Gewöhn dir mal ab mich so zu erschrecken Luke", schimpfte ich und entspannte mich wieder. Beziehungsweise versuchte ich es. Immer, wenn Luke mich erschreckt, bekam ich einen halben Herzinfarkt. Er wiederum lachte nur, während ich die Tür hinter mir schloss und meinen Eltern klar machte, dass alles ok sei und ich mich nur erschreckt hatte, weil ich eine Spinne in meinem Zimmer sitzen sah.

Als ich mich umdrehen wollte, drückte mich Luke auch schon gegen sie und fing an, mich leidenschaftlich zu küssen. Mein Gott ich liebte es einfach nur. In solchen Momenten fragte ich mich einfach, wie ich ihn damals hassen konnte und in den Tod gewünscht haben konnte.

Der Bad Boy und ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt