Der 1. zweite Kuss

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Ich war nun alleine zu Hause, weil Mum und Dad wieder mal weg waren. Für mich war es nichts Neues, aber trotzdem fand ich es total scheiße. Ich vermisste meine Mum. Meinen Dad nicht, aber das werdet ihr später erfahren warum. Zur Zeit hörte ich gar nicht mehr zu, wenn sie mir sagen, dass sie da und da sind. Hauptsache weg! Ihr fragt euch sicherlich, wie ich sie vermissen kann und gleichzeitig will, dass sie abhauen. Das ist ganz einfach. Ich will dass sie bleiben, aber sie gehen trotzdem. Und das regt mich auf und deswegen will ich sie nicht sehen. Auch wenn ihr es nicht verstanden haben solltet, ist halt so Stella-Logik.

Ich entschied mich also runter in die Küche zu gehen und mir Pfannkuchen zu machen. Und wenn ich mir mal selber Essen machen sollte, wisst ihr ja, wie langweilig mir ist. Sonst bestelle ich mir immer etwas oder gehe zum Bäcker. Als ich die Musikanlage im Wohnzimmer auf gefühlt 180 gedreht habe, fing ich an zu singen und zu tanzen. Ich war ja eh' allein zu Hause, was ich richtig ausnutzte. Ich suchte mir währenddessen Schüsseln und die Lebensmittel raus, während ich wild zu 'Often' von The Weeknd tanzte. Ich schlug die Eier auf den Rand der Schüssel auf und warf die Schale anschließend in den Müll. Zwanzig Milliliter Milch hinzu und das erstmal umrühren. Gerade, als ich das Mehl hinzufügen wollte, packte mich jemand an der Hüfte. Ich schrie laut auf und lies den Messbecher Mehl in die Luft schießen, der anschließen auf Luke landete. Was ein Zufall *hust* *hust*.

"Oh- Mein- Gott! Verdammt Luke erschreck mich nie wieder so!" Wir funkelten uns gegenseitig an, als seine Gesichtszüge sich lockerten und er in ein schallendes Gelächter fiel. Ich schaute ihn weiterhin böse an und drehte mich wieder um, damit ich das Schlamassel nicht sehen musste.

"Was? Lach doch nicht so behindert! Was ist bei dir schief?", fragte ich ihn sauer und drehte mich wieder um, während ich mich gegen die Küchenzeile lehnte und ihn immer noch böse anschaute. Mittlerweile hat er die Musik leiser gedreht, lachte sich jedoch immer noch schlapp.

"Chill mal bisschen. Du hättest dein Face sehen sollen. Als hättest du einen Geist gesehen. Und jetzt sind wir voller Mehl, was gibt es da bitte nichts zu lachen?", fragte er und schaute mich immer noch grinsend an. Er schnappte sich ein Ei und drückte es mir auf den Kopf, sodass der ganze Inhalt über meinen Rücken lief. Er lachte sich schlapp, ich drehte mich um und tat so, als würde ich nach oben duschen gehen. Ich schnappte mir jedoch ein Ei und nahm gleich noch ein Anderes in die Hand. Als er sich gerade umdrehen und gehen wollte, nahm ich die Eier und schlug sie ihm auf jeweils eine Seite der Stirn, worauf er sich erschrocken umdrehte. Nun war ich es, die in ein lautes Lachen fiel. Er grinste schelmisch und lief auf schnellen Schritten auf mich zu. Schnell machte ich mich auf den Weg und wollte mich im Badezimmer einschließen, als er sich etwas Mehl aus der Tüte nahm und mich am Handgelenk zurückzog. Er wuschelte mir mit dem Mehl durch meine Haare und lachte sich einen ab, während ich wieder diejenige war, die ihn geschockt anschaute.

Das artete ganz schnell in einer wilden Essenschlacht aus. Die ganze Küche sah aus, als wäre eine Bombe eingeschlagen. Diesmal wollte ich mich wirklich auf den Weg nach oben machen doch wieder hinderte er mich daran. Er stellte sich in den Weg und schaute belustigt zu mir nach unten, da ich natürlich kleiner als er war. Kein Wunder, er war mindestens um die 1,90.

"Lass mich duschen gehe-" ich drehte meinen Kopf in seine Richtung und wollte ihm sagen, dass ich endlich duschen gehen wollte. Ich stopfte mitten im Satz, weil unsere Gesichter nur noch ein paar Zentimeter auseinander waren und ich seinen warmen Atem auf meiner Wange spüren konnte. Ich schaute ihn tief in die Augen, während er den Blick ständig zwischen meinen Augen und Lippen wechselte. Wollte er mich jetzt küssen? Nein, wie kommst du denn da drauf, Stellalein? Er will dir nur sagen, dass du was im Haar hast. Oh warte, in den Haaren. Was denn sonst?

Der Bad Boy und ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt