Nein!

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Kleiner Zeitsprung

Luke meldete sich bis heute immer noch nicht. Es waren bis jetzt 5 Tage vergangen und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte und konnte. Er hatte immer sein Handy aus und erreichte auch nach dem 74 mal nur seine verdammte Mailbox. Und ja, ich zähle mit. Aber ich wusste nicht, was ich tun sollte. Klar sollte ich ihm seine Freiheit geben und so, aber das ist nicht mehr normal. Er hat sich fünf Tage nicht mehr blicken lassen, geschweige denn mir geschrieben. Es klingelte an der Tür und wiederwillig stand ich aus meinem mit Taschentüchern überfüllten und bedecktem Bett aus. Mit finsterem Blick öffnete ich die Tür und schon kamen Taylor und Maddie in mein Haus stolziert. Ich wollte die Tür wieder zuschlagen, doch Taylor kam mir zuvor. Klar sind sie meine allerbesten Freunde, aber ich wollte und brauchte meine Ruhe.

"Verdammte Scheiße Stella!", schrie Maddie schon förmlich und riss erschrocken die Augen auf. Schnell verpasste Taylor ihr eine kleine Kopfnuss, woraufhin sie sofort verstummte und ihr Blick einfühlsam wurde, bevor sie mich versuchte zu umarmen. Die Betonung liegt auf versuchte, denn ich wimmelte sie ab und lief einfach weiter ins Wohnzimmer, da ich wusste es bringe nichts sie zu versuchen aus meinem Haus zu scheuchen.

"Danke, Maddie echt nett!", gab ich giftig von mir. Das war mal wieder typisch Maddie. Sie überlegte nie, was sie sagt. Erst im Nachhinein wird es ihr dann klar und entschuldigt sich dann immer.

"Sorry, Schatz. Ich hab Eis mitgebracht. Das kannst du jetzt gebrauchen. Und Lüfte mal ein wenig. Gegessen hast du auch nichts, habe ich recht? Du bist weiß wie die Wand, Stella", nörgelte sie und riss die Fenster und Gardinen auf. Ich kniff meine Augen zusammen und schirmte meine Augen mit meiner Hand ab. Es war ein unerträglicher, stechender Schmerz in den Augen, doch Maddie achtete darauf gar nicht.

"Hat Luke euch geschrieben? Hat er wenigstens gesagt, wo er ist? Oder wann er kommt? Geht es ihm gut? Wem hat er geschrieben und warum ist er so-", Maddie hielt mir ihren Zeigefinger auf den Mund und zeigte mir somit, dass ich ruhig sein sollte.

"Stella beruhig dich mal bitte. Nein er hat sich nicht mehr gemeldet. Wir wissen genauso wenig wie du. Nicht mal Chris weiß was und er ist sein bester Freund, wie du weißt. Es tut mir leid, Schatz." Erneut liefen mir die Tränen über die Wangen. Taylor nahm mich fest in den Arm und gab mir einen Kuss auf die Stirn. So hatte es Luke auch immer getan, wenn es mir schlecht ging. Wäre er hier, hätte er mich wieder aufgemuntert. Doch jetzt war er der Grund, weshalb ich am Boden zerstört war und er würde auch nicht kommen und mich trösten.

Ich hörte mein Handy piepsen und rannte sofort in die Küche. Ich hoffte es sei Luke, doch als ich sah, dass es nur Emma war und fragte, ob wir Skypen könnten, liefen die Tränen nur noch stärker. Warum machte ich ne so viel Hoffnung? Ich habe mich in Luke wirklich getäuscht. Er hat gesagt, er lässt mich nie wieder alleine. Das ist doch alles scheiße! Was soll ich denn gemacht haben? Ich weiß nichts von ihm. Nicht so er ist, wann er kommt und ganz besonders nicht, ob es ihm gut geht. Ich rede mit Tag für Tag immer noch ein, dass er wiederkommen wird. Dass er kein Akku mehr hat oder keinen Empfang. Doch jetzt erst blickte ich der Realität ins Auge.

"Stella? Komm her." Maddie nahm mich fest in ihre Arme, was ich auch am aller meisten jetzt brauchte. Dankend lächelte ich sie an worauf sie mich aufmunternd anguckte. Maddie war immer für mich da und dafür war ich ihr dankbar. Auch als ich sie immer abwimmeln wollte, bleib sie stur. Für eine kurze Zeit hasste ich sie dafür, doch eigentlich brauchte ich genau das.

"Geh duschen und mach dich frisch. Ich bring in der Zeit mal das Haus in Ordnung und dann gucken wir Filme und essen das geilomato Eis!", befahl mir Maddie. Ich wusste, dass es nichts brachte mit ihr zu diskutieren, also folgte ich ihrem Befehl und machte mich auf dem Weg ins Badezimmer.

*

"Wie kann sie nur denken, dass er sie nicht liebt? Ich meine man sieht schon, wie sie ihn anguckt!", regte ich mich über den Film auf. Maddie schüttelte ebenfalls den Kopf, während Taylor uns lachend musterte, woraufhin er von mir und Maddie ein Kissen gegen seinen Kopf bekam.

Wir lachten viel und trauerten mit der Frau. Es tat wirklich gut auf andere Gedanken zu kommen. Ich kann mich ja nicht komplett von der Außenwelt abkapseln, nur weil sich mein Freund (?) gerade mal eine Auszeit gönnt.

"Aber Raven ist auch so ein-" Weiter kam Maddie nicht, weil mein Handy einen SMS-Ton von sich gab. Ich rannte wie immer zu meinem Handy und als ich sah, dass es Luke war wollte ich sie nicht öffnen. Ich hatte Angst was kommt, was passieren würde. Was passiert war. Oder, ob er mir sagt, dass er mich liebt und auf dem Nachhauseweg ist. Ich entschloss mich die SMS doch nach kurzer Zeit zu öffnen und als ich laß, was darin stand, konnte ich mich nicht mehr bewegen. Ich war in meiner eigenen Welt und schloss alles aus. Ich merkte Maddie nicht mehr, die mich fragte, wer es war. Alles blendete ich aus und ich konnte es nicht fassen was er da schrieb. Ich dachte immer er liebt mich wirklich. Er hat mir von einer schönen Welt in seinen Augen mit mir erzählt. Und jetzt? Ich erkannte ihn nicht mehr wieder. Ich habe mich in ihm getäuscht und das maßlos. Es ist schlimm zu wissen, dass eine Person sich doch nicht für einen geändert hat. Ich dachte wirklich, Luke hätte sich für mich geändert und das Bad Boy-Gehabe für mich wenigstens pausiert. Mein Herz zersprang in 1000 Teile und ich fühlte nichts mehr. In mir war nur noch eine Leere zu finden, die ich selbst bin mir nicht kannte. So etwas hatte ich noch nie gefühlt. Wie auch? Noch nie hatte jemand so etwas mit mir abgezogen. Erst jetzt realisierte ich wirklich, dass Luke weg war. Ich habe es mir immer wieder und wieder schön geredet, dabei ist die Realität nun über mich zusammengebrochen.

Es ist aus.

Drei Wörter, die mich in eine riesige Schockstarre brachten.

Es ist aus.

Drei Wörter, die mein Leben veränderten.

Es ist aus.

Drei Wörter, die mich zerstörten.

Es ist aus.

Mein Leben macht keinen Sinn mehr.

Der Bad Boy und ich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt